Wir haben Einzelbüros. In denen nicht.
Für das Maske im Gang tragen, kam die Anweisungen fast zwei Wochen nachdem wir Risikogebiet geworden sind, davor haben es Leute einzeln gemacht, aber die meisten nicht ernst genommen und auch danach nicht immer aufgesetzt.
Das auf jeden Fall.
Heute von jemand Bekanntem gehört, dass deren Schule heute „verzweifelt“ versucht hat das Gesundheitsamt zu erreichen. Einmal wegen einem Fall in einer Klasse und andererseits wegen der Handhabung bezüglich Inzidienz und Unterricht. War wohl - zumindest bis heute nachmittag - nicht möglich
Meine beste Freundin arbeitet im Gesundheitsamt. Die hatte in diesem Jahr schon sehr viele 12+ Stunden-Schichten, 7-Tage Wochen und eigentlich durchgehend Bereitschaft.
Und 80% der Anrufe sind einfach nur sinnlos.
Ich wollte damit nicht gegen das Gesundheitsamt bzw. die einzelnen Menschen dort schießen! Ich habe hier schon mehrfach gesagt, dass hier im Sommer vorgesorgt hätte werden müssen! Wer da sitzt muss es nun leider ausbaden
Nein nei, ich wollte das ja nur nochmal unterstreichen - alles gut.
Au contraire mon ami,
Wir sind ja nur 8 Leute in der Kernfamilie.
Schwester+Mann besuchen Eltern plus Onkel Tante eh.
Eltern besuchen sie und Onkel Tante auch
Onkel Tante besuchen sie auch alle.
Den einzigen den ich da aus der Gleichung nehmen würde wäre mich selbst und dann wären alle auf mich sauer. nein danke.
Du, die Leute, die in der Situation einem „Treffen“ zustimmen, sind sich alle des Risikos bewusst. Wenn dann einer davon erkrankt oder, wollen wir es mal nicht hoffen, stirbt, dann ist man auch selber mit dafür verantwortlich.
Meine Eltern denken auch eher so „wenn’s passiert, dann passiert’s, wir sollten dafür nicht unsere kleinen Freuden des Lebens aufgeben, wer weiß schon was als nächstes kommt“.
Ne sonst würden sie sich ja nicht treffen.
Na doch, vielen ist es das Risiko nur eben wert.
Ich bin jetzt kein Mathematiker, aber für den einzelnen ist das Risiko bzw. die Wahrscheinlichkeit sich bei so einem Treffen in geringer Gruppengröße (vor allem mit bekannten Leuten) und sich zusätzlich anzustecken UND dann noch dran zu sterben vermutlich unter 1 %.
Wo ist in der Rechnung jemand unbeteiligtes anzustecken?
Die ist hierbei erstmal irrelevant. Davon kriegt man a) nichts mit b) fühlt man sich dementsprechend nicht verantwortlich und c) trauert man deswegen auch nicht.
Klingt hart aber ist so. Hier geht’s ja grad erst um die eigene Risikoeinschätzung.
ich glaube, dass die allermeisten (mich eingeschlossen) weder das risiko selbst zu erkranken noch das risiko andere zu infizieren oder die ausprägung der möglichen erkrankung auch nur annähernd richtig einschätzen können.
dafür gibt es idR im einzelfall einfach viel zu viele unbekannte variablen.
die meisten werden wohl denken: mir passiert schon nichts (egal wie sehr sie einer risikogruppe angehören) und ich werd schon niemand anderen anstecken, dass schwere gesundheitliche schäden oder gar ein todesfall die folge ist.
darüber hinaus wissen wohl die allerwenigsten was eine 2-3 wöchige beatmung in bauchlage mit dem körper macht.
meiner erfahrung nach halten sich menschen idR solange für unkaputtbar, bis sie selbst mal eine schwere erkrankung/unfall erlebt haben.
und dann ist die erste frage oft: warum ich?. dabei sollte sie eher lauten: warum ausgrechnet nicht du?
und wie sich das für ärztinnen und pflegepersonal anfühlt, sich den arsch abzuschuften, selbst die eigene und die gesundheit angehöriger zu riskieren, patienten abzuweisen, weil die bettenkapazität nicht ausreicht, eine behandlung abzubrechen, weil ein anderer patient bessere überlebenschancen hat oder patienten abzuweisen, um betten frei zu halten für patienten, die möglicherweise auftauchen und evtl. bessere überlebenschancen haben werden, während menschen denken, mir wird schon nix passieren, also yolo.
ich hab für jeden verständnis, der unter den maßnahmen leidet.
aber den übertritt von maßnahmen damit zu rechtfertigen, dass man denkt, man könne die risiken einschätzen, find ich scheisse.
Es ist keine Rechtfertigung, sondern eher eine Erklärung der menschlichen Psyche.
Ich glaub hier im Thread gab es schon mal einen guten Beitrag mit nem Artikel weswegen die Menschen in Corona Zeiten teils so fahrlässig handeln, wie sie handeln.
Das Ding hierbei, es ist einfach nur menschlich.
Du hast mit Sicherheit recht, mit dem, dass die Leute das Risiko falsch einschätzen. Aber das ist oft so.
Ich bin zum Beispiel Raucher. Ich bin mir bewusst, dass mein Krebsrisiko dadurch enorm erhöhrt ist. Hör ich deswegen auf? Ne.
Werd ich mir deswegen vielleicht in den Arsch beißen, falls ich tatsächlich mit Krebs diagnostiziert werde? Ja mit Sicherheit.
Aber so läuft halt das Leben. Jeder hat seine eigene Risikoaversion, was sich selbst und auch was andere angeht. Und besonders was fremde unbekannte Menschen angeht, sind die meisten eher recht Emptahielos. Ansonsten dürften wir uns auch außerhalb von Corona ständig mit Gewissensbissen plagen, was wir teils den Menschen aus der dritten Welt mit unserer Konsumgeilheit antun. Aber schert sich der Durchschnittsbürger drum? Wohl kaum.
das zweifel ich gar nicht an.
aber deshalb darf ich es ja trotzdem kritisieren und sagen: nee, stop, das argument, was du dir da zurechtlegst, das zählt nicht!
den fatalismus teile ich nicht.
denn sonst hat man für alles ne ausrede, im eigenen verhalten nichts ändern zu müssen und die umwelt und andere menschen weiter und u.U. sogar noch rücksichtsloser auszubeuten wie bisher.
und die aussage glaube ich in ihrer absolutheit nicht. denn andernfalls wäre die spendenbereitschaft in katastrophenfällen nicht so groß.
man muss halt auch dafür sorgen, dass menschen empathie entwickeln können. nämlich die geschichten betroffener erzählen und betroffene menschen zeigen, mit denen man sich identifizieren kann.
Sicher darfst du es kritisieren. Ich kritisiere das ja selber. Ich kritisiere auch mich selber.
Was ich nur falsch finde, ist Menschen dafür zu sehr zu verurteilen und diese als „schlechte Menschen“ darzustellen. Für mich sind es eher „typische Menschen“ und die Leute, die wirklich diesen selbstlosen Extraschritt gehen, sind dann eher die „guten Menschen“.
Das ist natürlich ne gute Einstellung, aber die Grenze dabei zieht jeder selber.
Ich bin vermutlich wie viele andere zu egoistisch, um zu sehr aus meiner Komfortzone herauszutreten und dabei auf zu vieles zu verzichten. Dafür ist mir mein Leben leider zu kurz.
das ist leider ein phänomen, das ich in social media immer beobachte:
wenn man sagt „ich find dein verhalten/argument schlecht“, kommt an „ich find, du bist ein schlechter mensch“.
ich hab für mich noch keine lösung zu der problematik gefunden.
ich finde die kategorisierung „guter mensch“ vs. „schlechter mensch“ oder jemand ist „egoistisch“ oder „altruistisch“ eh total bekloppt. jeder (mich eingeschlossen) ist oder besser agiert in beiden kategorien, mal so mal so, und manchmal sogar beides gleichzeitig.
Ich finde es aktuell auch deutlich anstrengender als im April. Da war irgendwie schönes Wetter, man war froh, mal bisschen zu entschleunigen. Gerade ist es einfach nur nervig, und ich hab das Gefühl, die Stimmung wird allgemein gereizter. Der Winter wird echt ätzend…
So innherlab von 2 Jahren…(4 Jahre her)
Erst die Lebensgefährtin meines Patenonkels …Krebs. Dann starb mein Großvater an Prostatakrebs, hab ihn begleitet… bis zum Ende. Dann überraschend mein Patenonkel Herzi farkt …und zum Schluss meine Großmutter da hat die Leber, Lunge nicht mehr mitgemacht und ich wünsche niemanden die Entscheidung…Herzschrittmacher aus und sterben an einem Herzinfarkt oder Wasser in der Lunge sowie ersticken lassen… haben uns für den Herzschrittmacher entschieden…
Meine letzten 3 Weihnachtsfeste waren … schwer. Da kommt alles halt hoch. Deswegen ist jetzt durch Corona keine Veränderung …
Sehe ich auch so. Die Gemüter schaukeln hoch und jetzt (vllt auch im Hinblick auf Weihnachten) sehen es die Leute immer weniger ein, sich einzuschränken. Es wird nicht mehr sachlich argumentiert, weil jeder da emotional anders drin steckt. Was der eine moralisch vertreten kann, ist für andere völlig unverständlich. Kann gut sein, dass auch das Wetter jetzt noch zusätzlich Einfluss auf die Stimmung hat gab ja vorher schon den WinterBlues