Da klingt schon sehr alarmistisch von dir und leider werden da auch Dinge vermischt
Das erste:
Der von Oxford und AstraZeneca entwickelte Impfstoff durchlief mehrere klinischen Studien, u.a. eine große Phase 3 Studie mit mehreren Tausend Teilnehmern. Dort wurde an 2 von 5 Studienstandorten in England präventiv das Schmerzmittelmedikament Paracetamol gegeben (vereinbar mit der Studie). Paracetamol hatte keine negativen Auswirkungen auf die Wirksamkeit und es wurden auch Nebenwirkungen ohne Paracetamol genau beobachtet. Das ist alles in der Studie nachlesbar, kein Geheimwissen und auch der EMA bekannt die den Impfstoff zuließ.
Es gibt den bekannte Mechanismus dass bestimmte Medikamente bei bestimmten Impfungen die Wirksamkeit verringern können. Das lässt sich aber nicht pauschalisieren. Das wurde hier beim Impfstoff von AstraZeneca auch geprüft und war kein Problem.
Nachlesbar in der Studie: Safety and immunogenicity of the ChAdOx1 nCoV-19 vaccine
Das zweite
Es gab in England bei 10 Millionen Impfungen, aufgrund der Impfbevölkerungsstruktur keine Auffälligkeit bei Thrombosen als auch Sinusthrombosen.
Im sonstigen Europa gab es medienwirksame Fälle von „normale“ Thrombosen, die aber der Untersuchung einer Auffälligkeit nicht standhielten, weil die Anzahl der Thrombosen sogar geringer war, als in der Normalbevölkerung. Daher braucht man sich da keine Sorgen machen. Der Impfstoff wird nicht verhindern dass Menschen weiterhin in der Normalbevölkerung auftretenden Leiden erfahren.
(WHO-Statement: The available data do not suggest any overall increase in clotting conditions such as deep venous thrombosis or pulmonary embolism following administration of COVID-19 vaccines.)
EMA identisch: https://www.ema.europa.eu/en/news/covid-19-vaccine-astrazeneca-benefits-still-outweigh-risks-despite-possible-link-rare-blood-clots
Nun gab es zudem auch die Fälle von Sinusthrombosen, vor allem in Deutschland. Auch diese sehr seltenen Thrombosen treten in der Normalbevölkerung auf mit 13-15 Fällen pro eine Million Einwohner im Jahr (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/27435401/)
In Deutschland gab es bisher 16 festgestellte Fälle bei 2,1 Millionen Impfungen. Das sind wenn man nur 1,8 Mio Impfungen annimmt (angegebene Zahl in Zusammenhang mit den 16 Fällen) nun 8,9 Fälle pro Million Einwohner. Aber in einem viel kürzerem Zeitraum (statt einem Jahr). Daher hat dies zu zahlreichen Untersuchungen geführt. Hier wurde nach knapp einer Woche der Mechanismus nach der Impfung der das verursacht entdeckt (der Körper bildet bestimmte Antikörper, die sich gegen Proteine auf den Bluttplättchen richten) Daher wurde der Vorschlag unterbreitet, dass der Impfstoff dazu eine Risikowarnung für Frauen unter 55 Jahren erhält, aufgrund der immer noch sehr seltenen Nebenwirkungen.
https://www.uni-greifswald.de/universitaet/information/aktuelles/detail/n/therapie-fuer-seltene-hirnvenenthrombosen-gefunden/
Du hattest auch angedeutet dass Menschen präventiv Medikamente nehmen (und das auch noch als Geheimtipp tituliert) um zum Beispiel auch diese Sinusthrombosen vorzubeugen "das Blut verdünnt bekommt ". Das funktioniert so nicht. Dagegen gibt es keine präventiven Mittel
Zugleich gibt es nun eine Therapie. Hier ist ein ausführliches Interview zum Thema der Sinusthrombosen die alle Punkte abhandelt.
https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2021-03/astrazeneca-thrombose-corona-impfung-nebenwirkung-robert-klamroth
Wir wissen was es ist, kennen die Symptome, wissen wie man das behandeln kann und können das Risiko zu den Vorteilen gegenüberstellen.
Insgesamt ist unter allen Experten (EMA, WHO, Gesellschaft für Thrombose-und Hämostaseforschung, Ärzte und Wissenschaftler) die Einigkeit vorhanden, dass die Vorteile der Impfungen um ein vielfaches die Risiken überwiegen und jeder der die Möglichkeit dazu hat, den Impfstoff auch nehmen sollte.