Corona-Virus COVID-19 - III

Du gehst auch oft von Extremen aus. Ich will nicht verneinen, dass es genug Leute gibt, die sich nicht dran halten würden. Aber die Umfragen zeigen doch, dass die meisten auch aktuell für einen harten lockdown sind und gerade, wenn so ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar wird und nicht planlos rumgeeiert kann das das ganze weiter stützen.

Die Kausalität der Grillkohle erschließt sich mir nicht. Auch wenn Leute nur mit dem Haushalt grillen brauchen sie die, ebenso wie Fleisch. Da könnte ich genau so gut sagen, dass ist ein Indikator dafür, dass sich mehr dran halten, weil jeder seine eigene kaufen muss und nicht eingeladen ist, wo dann eine für mehrere Haushalte reicht 🤷

Naja, die Umfragen muss man ja mit einer Prise Vorsicht geniessen,
es kommt da eben extrem drauf an, wie sie gestellt werden.

„Sind sie für einen harten Lockdown, damit sie im Sommer in den Urlaub fahren können?“
da werden viel mehr mit Ja antworten

als „sind sie für einen harten lockdown auch wenn sie dann niemanden mehr besuchen oder empfangen dürfen?“

die NoCovid ist eine strategie, die nachhaltige weitreichende öffnungen möglich macht. NoCovid ist ein öffnungskonzept.

die „hypothetische“ annahme ist, dass man einen lockdown, der zu inzidenz-senkung führt (also auch das, was man jetzt möchte), so lange aufrecht erhält, bis nahezu keine inzidenzen (bei NoCovid < 10 / 100.000) mehr messbar sind (im gegensatz zu jetzt 100 / 100.000 oder 200 / 100.000).
erst dann sind öffnungen möglich.

zur zeit befinden wir uns seit mindestens november in einem „lockdown“, in dem immer wieder geöffnet wird bis zur kollapsgrenze des gesundheitssystems und der arbeiter:innen darin, um daraufhin wieder verschärft zu werden.
eine zeitliche perspektive gibt es nicht, da die zahlen sofort wieder steigen sobald man lockert.
sehr viele menschen hatten keinen tollen sommer 2020, sondern befinden sich seit über einem jahr im dauerlockdown.

die NoCovid-strategie ist ein konzept, wie man da raus kann.
sie bietet eine realistische perspektive.
das ist aber politisch nicht gewollt.

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Ja ne Infomail/Slack oder was auch immer ihr nutzt sollte schon geschrieben werden. Aber finde nicht dass der Arbeitgeber den Angestellten erklären muss wie man so nen Test benutzt.

Ich schreibe es noch einmal: die Alternative ist ein quasi Lockdown bis Ende des Sommers (Impfquote >70%), der immer dann leicht gelockert wird, wenn die Inzidenz unter 100 steigt und verschärft wird, wenn es über 100 geht. Sprich der jetzige Zustand. Kannst mir doch nicht erklären, dass irgendjemand das besser findet.

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Verstehe prinzipiell nicht, wieso man nicht Vorbilder wie Taiwan heranzieht, die es ja nachweislich besser machen.

Ist man wirklich zu stolz, andere erfolgreiche No-COVID Strategien zu kopieren?

Kann mir doch keiner erzählen, dass die Merkels, Spahns und Laschets denken „Ja, wir machen einen tollen Job.“

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Diese Überdramatisierung kotzt mich an… Bei 4 Fällen von 6,8 Millionen die Impfung auszusetzen und nun die Lieferung herauszuzögern ist einfach nur fahrlässig.

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dann wären eben auch groß- und finanzindustrie betroffen, wenn man wirklich als ziel-inzidenz bspw. < 10 / 100.000 ausgibt.
weil dann müssten relativ sicher erst mal für etwa 12 wochen kitas und schulen schließen und deshalb müssten eltern (d.h. lohnarbeiter:innen) zuhause bleiben.
dann wären schulabschlüsse gefährdet, das bedeutet ein oder zwei jahre pause beim nachrücken von lohnarbeiter:innen.
dann müssten betriebe wirklich testen und lohnarbeiter:innen und deren arbeitskontakte in quarantäne schicken.

ich glaube, es wird deutlich, wohin das führt, und welche lobbygruppen ein interesse daran haben, dass das nicht passiert.
und das perfide ist, je länger man wartet und nichts tut, desto einschneidender, heftiger, länger andauernd und schwieriger umzusetzen wären die erforderlichen maßnahmen. und dann kann man wieder sagen: DaS iSt DoCh GaR nIcHt UmSeTzBaR :ugly:

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Die Politiker denken einfach: Was in Taiwan & Co. funktioniert, kann man hier aufgrund der geographischen Lage/Gesetze/Bevölkerungsdichte/usw nicht umsetzen und probieren es nicht mal :man_shrugging:

Genau das ist das große Problem, was mir ein Kumpel aus der Autoindustrie berichtet hat.

Die Chefs dort kotzen richtig über die Eltern ab, die ihre Kinder betreuen mussten.
Lustigerweise wäre ein kurzer harter Lockdown wesentlich effizienter, als dieses zermürbende Rumgeier.

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Die Realität zeigt aber auch, dass die Stadt Tübingen förmlich von Shopping-Touristen belagert wurde. Laut Palmer musste man da teilweise schon bis zu 2h anstehen, um den Schnelltest machen zu können. Das ist halt leider genau der Punkt, an dem diese Strategie nicht mehr funktioniert. Man müsste dann nämlich sicher gehen, dass auch wirklich nur noch Tübinger in Tübingen einkaufen gehen. Ansonsten werden Reisende das Virus immer wieder reintragen. Das ist dann auch der Unterschied zu z.B. Australien, wo die Metropolregionen so weit auseinander liegen und von weitem Outback getrennt sind, dass man diese recht gut abriegeln kann. Wenn es da zu einem Ausbruch kommt, wird da im Zweifelsfall mal eine ganze Stadt abgesperrt.

Die Alternative wäre 3-4 Wochen echter Shutdown. Dann - wie letztes Jahr - ein paar Monate Ruhe und halb geöffnetes Leben. Dann hoffen, dass vor dem Herbstanstieg genug geimpft sind.

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Wenn hier Taiwan erzählt wird, erinnere ich mich an das Zitat aus dem März-Artikel:

„Man hat von Anfang an den Menschen eine klare Vision gegeben. Deshalb sind die bereit, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Das braucht Deutschland auch, und das könnte Deutschland auch.“

(Coronabekämpfung in Taiwan: Verwunderter Blick auf Deutschland - taz.de)

In Deutschland hat man kein Ziel vor Augen, keine Vision. Lieber gängelt man sich und findet auch immer wieder neue Personenkreise, auf den Finger zeigt.

Wir könnten immer so weitermachen. Die Politiker verlängern wieder den Lockdown. Treffen sich. Verlängern wieder. Der Rest beschwert irgendwo in den Unweiten des Internets, dass zwei Personen sich getroffen haben und die Maske auf Halb Acht hing.

Was ein Jahr. Ich freue mich schon auf den Jahresrückblick 2021 im Dezember. :smiley:

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Die Wirtschaftslobby sagt nein.

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Denke kein Politiker glaubt, dass die positiven Seiten dann an ihm hängen bleiben, sondern nur die negativen.

Taiwan hat zb

Ebenso wie Kontaktpersonen von Infizierten muss jeder Einreisende in Quarantäne, meist für 14 Tage. Damit man keinen Fuß vor die Tür setzt, wird das Mobiltelefon während dieser Zeit überwacht - ohne App oder GPS, sondern per Funkzellenortung. Entfernt es sich zu weit vom Fleck, wird es abgeschaltet oder beantwortet man einen täglichen Kontrollanruf nicht, klopft jemand an die Tür.
Weil die Behörden es ernst meinen und saftige Strafen verhängen, liegen Quarantäne-Verstöße im Promillebereich

Pandemie voll unter Kontrolle: Was Taiwan bei Corona besser gemacht hat - n-tv.de (n-tv.de)

Andere Konzepte zu kopieren, würde oft eben bedeuten, erstmal sich mit der Bevölkerung anzulegen, und das will kein politiker, weil er fürchtet, dass er dann die schläge abkriegt, und wenn er dann weg vom fenster ist, jemand anderes dann die Lorbeeren einheimst

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Gerade die Maßnahme zeigt doch wieder das wir beispielsweise Taiwan nicht „kopieren“ können :man_shrugging:
Wie soll hier sowas konkret umgesetzt werden?

Auch das Argument finde ich nicht überzeugend. Letztes Jahr, als die Bundesregierung verhältnismäßig schnell und gut reagiert hat und Merkel ihre Fernsehansprache gehalten hat (Stichwort Kommunikation) gingen die Umfragewerte der Union durch die Decke und konnten das komplette letzte Jahr gehalten werden.

Erst seit März stürzen die Union ab, also genau da, wo es nur noch Chaos, Lockerungsdebatten und offensichtliche Wissenschaftsverleugnung gibt.

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Ich sag ja, da steigt dir das Heer der Datenschützer wieder auf die Füße,
geschweige denn Leute wie ich , die schon 1km von daheim weg kein Netz mehr haben :wink:

Und was man eben auch nie vergessen darf, wir sind ein 80 millionen land, was in kleinen ländern gut geht, skaliert sich bei uns eben schnell in sphären, wo man ganz anders denken müsste.

aber ja, die ganzen asiatischen länder die es geschafft haben, haben auf jeden fall den datenschutz gan ganz weit nach hinten gestellt, was auch sinn macht, da es eine Ausnahme ist, aber das wird man bei uns nicht durchkriegen.

Ich behaupte auch mal dass der Gemeinschaftsinn in den asiatischen laendern noch um ein vielfaches ausgeprägter ist als in Europa und oder Amerika.

Gibt es in Japan eigentlich auch große querdenker Gruppierungen? :sweat_smile: