Corona-Virus COVID-19 - IV

Finde ich schade:

Impfzentren bis Ende September

Minister Laumann ist der Meinung, dass die Impfzentren in ihrer bisherigen Form Ende September aufgegeben werden können. Die Kosten dafür betrügen pro Monat immerhin 91 Millionen Euro, sie werden zwischen Bund und Land je zur Hälfte getragen.

Stattdessen sollen mit den Gesundheitsämtern Strukturen aufgebaut werden, die sogenannte aufsuchende Impfungen etwa in Stadtteilen oder Dorfgemeinschaftshäusern umsetzen können.

„Wenn jetzt nicht der Himmel über uns zusammenbricht und alle Impfstoff-Lieferungen kommen“, so Laumann, dann habe man bis Ende Juli allen Impfwilligen ein Angebot gemacht, neun Wochen später seien diese dann vollständig geimpft. Für die Auffrischungen der Impfungen brauche man die Impfzentren nicht mehr.

Vor allem, da man dann wieder anfangen muss, irgendwelche Strukturen aufzubauen und wir in D gelernt haben, dass das gar nicht so fix geht. Zumal die Gesundheitsämter eigentlich auch so genug zu tun haben.

Find das klingt sinnvoll. Wir dürften inzwischen kurz davor sein, dass alle, die wollen und sich aktiv um die Impfung bemühen, ihren Impftermin haben. Dann wird man dazu übergehen müssen, den Leuten ihre Impfung hinter her zu tragen. Der Übergang wird wahrscheinlich ziemlich abrupt kommen. Und auf jeden Fall vor Ende September. Was willst dann noch mit Impfzentren.

Die „aufsuchenden Impfungen“ gibt’s ja jetzt auch schon und es wird kein Weg drumherum führen die noch weiter auszuweiten, wenn man wirklich viele Menschen impfen will.

Die Impfzentren wurden übrigens innerhalb weniger Wochen hochgezogen, genauso wie das fächendenke Testangebot. Sobald die Grundlagen da sind kann man sehr wohl sehr schnell neue Strukturen aufbauen.

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Wenn ich Christian Drosten richtig verstanden habe, werden sich ältere Menschen bzw. Risikogruppen bereits im Herbst wieder impfen lassen müssen. Also müssen das dann die Hausärzte übernehmen wenn die zweite Impfwelle naht?

Die Menschen, die Januar-März in der 1. Priogruppe geimpft wurden, wurden fast ausschließlich über mobile Teams geimpft. Was auch Sinn macht, weil es sich zum großen Teil um Menschen in Heimen handelt, wo man direkt alle gleichzeitig impfen kann.
Warum sollte das nicht wieder so funktionieren?
Und wenn diese 3. Impfrunde durch ist, wird sich die Auffrischungsimpfung für alle anderen über einen deutlich längeren Zeitraum erstrecken, und sollte für die Hausärzte deutlich besser handlebar sein

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Hatte heute die 2. Impfung und warte noch auf Nebenwirkungen (bisher noch nix, bei der ersten wars nur bisschen im Arm für paar Stunden)…weiß net ob das überhaupt wirkt, oder ob die immunsuppressive Therapie dafür sorgt das die Impfung eig völlig umsonst war.

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Würde mich dann vielleicht auf Antikörper testen lassen, glaube das war nicht allzu teuer. Aber unbedingt erwähnen, dass du testen willst, ob die Impfung wirkt, also auf Spike-Protein Antikörper.

Neues Infovideo zur indischen Variante:

Delta ist in Deutschland aktuell bei 15%.

Gleichzeitig warnt Indien vor einer neuen Mutation „Delta Plus“ und stuft diese als besorgniserregend ein:

https://www.hna.de/politik/corona-delta-plus-virusvariante-mutante-mutation-indien-sorge-zr-90819358.html

Ich bin zwiegespalten. Einerseits würde ich auch gerne wie in dem Kroatien-Video mit anderen jungen Menschen in den Urlaub fahren und da zusammen etwas unternehmen aber andererseits sieht das alles nicht gut aus. Erstimpfung immer noch schwierig zu bekommen, Delta-Variante auf dem Vormarsch, Delta-Plus am Start…

Bringt das denn wirklich was? Hatte jetzt ein paar Artikel dazu gelesen, dass das ziemlich witzlos ist, weil es noch keine „Wirkt“-Grenze gibt und B- und T-Zellen sowieso schwieriger zu bestimmen sind?
Die Ärztin im Testzentrum hatte da etwas ähnliches erzählt.

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Wenn er positiv ist, weißt du zumindest, dass die Impfung funktioniert hat. Bei negativem Testergebnis bleibt es unklar.

Dazu hat Ciesek auch was gesagt:

[Ciesek:] Ja, im Moment gibt es gar keine Empfehlung für die dritte Impfung, weil es einfach keine Daten gibt. Und wir haben ja schon mehrmals besprochen, dass es bei Vektor-Impfstoffen zu einer Immunität gegen den Vektor kommen kann. Natürlich spielt das eine Rolle und umso länger der Abstand ist, umso weniger sollte das eine Rolle spielen.

Studien zur dritten Impfung fehlen

Aber das sollte zumindest wirklich mit Studien begleitet werden, dass man irgendwann weiß, welches ein ideales Schema für diese Patienten ist. Bisher ist mir nicht bekannt, dass es in diesem Fall eine dritte Impfung gibt. Ich kriege auch viele Anfragen von Patienten, die zweimal geimpft sind und irgendwie immunsupprimiert sind und die sich dann Antikörper bestimmen und fragen: Ja, wie ist das jetzt? Ich habe keine Antikörper, kann ich eine dritte bekommen? Also mir ist nicht bekannt, dass das schon erfolgt ist, weil man einfach keine Daten hat. Und weil man ehrlicherweise auch sagen muss, dass die Antikörper, die wir messen, ja nur ein Teil sind. Also wenn man trotzdem vor einer schweren Erkrankung geschützt wäre, auch ohne entsprechende Antikörpernachweise im Labor, dann wäre das auch schon viel wert und wahrscheinlich ausreichend. Wir haben auch schon mehrmals besprochen, dass es einfach mehr gibt als Antikörper und da auch die T-Zell-Antworten eine Rolle spielen. Da gibt es einfach noch viele Fragezeichen. Man lernt sozusagen jede Woche dazu. Aber das ist einfach noch abschließend zu klären.

Wir wissen ja auch nicht, welche Höhe von Antikörpern mit Immunität korreliert oder ob es da überhaupt eine Korrelation gibt. Deswegen glaube ich, dass es Sinn ergibt, wenn man weiß, dass die eine dritte Impfung bekommen müssen und dass das einen guten Effekt hat. So lange man das nicht weiß, wird es die Menschen eher verunsichern und nicht wirklich zum Erkenntnisgewinn beibringen. Da fehlt einfach wirklich weitere Forschung und weitere Studien, um das beantworten zu können. Im Grunde genommen ist es im Moment für viele ein bisschen auch ein Hobby, die Antikörperspiegel zu bestimmen. Je mehr man hat, umso besser. Aber klinisch und rein labortechnisch wissen wir gar nicht richtig, was das bedeutet, wenn man ehrlich ist. Diese Tests sind auch nicht vergleichbar. Es gibt ganz unterschiedliche Antikörpertests mit ganz unterschiedlichen Zahlen, die da rauskommen. Das ist einfach nicht vergleichbar. Wir wissen es einfach nicht genau. Natürlich ist es gut, wenn da ein Wert rauskommt. Das heißt aber auch nicht, dass man zu 100 Prozent vor einer Infektion geschützt ist und anders herum. Deswegen ist das schwierig bis kontraproduktiv, das jetzt im großen Maßstab zu messen, wenn man gar nicht weiß, was man genau misst.

Hennig: Sie sagten jetzt gerade, ob es überhaupt eine Korrelation zwischen Antikörper-Titer und Immunität gibt. Davon geht man aber doch grundsätzlich schon aus, wenn ich Antikörper habe, dass es einen Hinweis auf einen Schutz gibt?

Ciesek: Genau, vor allen Dingen neutralisierende Antikörper scheinen da ja eine Rolle zu spielen. Aber wirkliche Neutralisationstests machen nur wenige Labore, meistens Virologien, weil man auch noch ein S3, ein Hochsicherheitslabor der Sicherheitsstufe 3 braucht. Die sind sehr aufwendig.

Cut-off-Wert fehlt

Klar, das korreliert natürlich schon. Aber es gibt nicht diesen berühmten Cut-off-Wert, bei dem ich zum Beispiel sage: Sie haben 20, damit sind Sie immun. Das gibt es ja bei anderen Viruserkrankungen. Das gibt es bei SARS-CoV-2 in dem Fall nicht. Der Wert ist ja auch nicht stabil, der verändert sich. Wenn Sie wahrscheinlich alle vier Wochen messen, kriegen Sie jedes Mal einen anderen Wert, der tendenziell abnimmt. Und wie gesagt, das ist auch nicht immer 100 Prozent sicher, dass man, wenn man da eine Zahl hat, keine Infektionen bekommen kann. Genauso ist es gut möglich, dass da vielleicht kein Antikörper nachweisbar ist, man aber vor schweren Verläufen trotzdem geschützt ist, weil doch das Immunsystem einen gewissen Schutz aufbaut und das sieht man zum Beispiel bei den Grippe-Impfungen.

Die sind ja nicht so erfolgreich oder haben nicht so hohe Effizienz wie die Impfung gegen SARS-CoV-2. Wie gesagt, von 90 Prozent würden wir träumen. Trotzdem habe ich in den schweren Grippesaisons, in denen ich im Krankenhaus gearbeitet habe, nicht gesehen, dass jemand einen schweren Verlauf hatte, wenn er geimpft war. Das waren wirklich die Ungeimpften. […]

Hennig: Haben Sie in der Forschung mittlerweile denn eigentlich mehr Anhaltspunkte, unter welchen Bedingungen Antikörper auch neutralisierende Antikörper sein können? Also wann und wie viel da durch die Impfung zustande kommen können? Und was die dazu macht? Oder ist auch das noch eine ganz weit offene Frage?

Ciesek: Wir haben da nur begrenzt Daten selbst erhoben. Ich sehe da im Moment noch kein wirklich schlüssiges Muster, wer jetzt vor allen Dingen neutralisierende Antikörper macht. Was man grob gesehen hat, war, dass die, die eine Infektion hatten und dann eine Impfung bekommen haben, nach Infektion deutlich besser neutralisiert hatten als die, die nur geimpft wurden.

@Sodis

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Mit „alle“ sind natürlich nur alle Wahlberechtigten gemeint.

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Klingt als wäre das was negatives. Gibt genug Ältere, die immer noch auf eine Impfung warten.

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Stimmt. Aber dann sollte man auch nicht für alle über 18 die Impfzentren öffnen. Und vor allem nicht von „für alle öffnen“ sprechen, wenn man einen großen Teil ausschließt.

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Kinder ab 12 lassen sich i.d.R. bei ihrem Kinderarzt impfen und da ist der Andrang in der Tat etwas geringer als bei den älteren.

Alle weiteren unter 12 haben schlichtweg keine Impfempfehlung der Stiko und es gibt keinen erprobten Impfstoff in dem Sinne. Da wäre Novavax (wie oben verlinkt), aber eine Möglichkeit. Sonst gibt es Studien, die bis Ende des Jahres laufen zu bspw. mRNA Impfstoffen.

Ich weiß nicht, wie groß die 12-14 jährigen in diesen Anteil sind. Aber Schwangere schließt man aktuell nach der Stiko auch aus.

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Man schließt Kinder zwischen 12 und 15 aus. Für alle darunter gibt es gar keinen zugelassenen Impfstoff. Finde die Aufregung darüber jetzt etwas übertrieben

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laut aussage meines hausarztes (einziger arzt, der mittels öpnv innerhalb einer stunde zu erreichen ist) vergibt er keine impftermine bis november, wegen priorisierung vulnerabler gruppen und zu wenig impfstoff.
über 116117 sind keine termine zu bekommen aufrgund zu wenig kapazitäten und zu wenig impfstoff (wobei die impfzentren ebenfalls nicht innerhalb 1 stunde mit öpnv zu erreichen sind).

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Es soll nur verdeutlichen, wer für Laumann „alle“ sind, Es geht gar nicht um den Fakt, dass unter 18 jährige ausgeschlossen sind. Mag ja durchaus sinnvoll sein. Drückt sprachlich halt nur wieder aus: Ihr könnt nicht wählen, tja Pech gehabt. Ihr gehört nicht dazu.

Wer in dem Thread ist, weiß ja, was ich von der Coronapolitk, vor allem im Zusammenhang mit den Wahlen halte :ugly: Ich werde nicht müde das zu kritisieren, lol. In dem Fall denke ich mir aber tatsächlich, dass es etwas salopp von ihm formuliert wurde und der Tweet der „Empörung“ schon eeeeeeetwas übertrieben ist, zumal es tausend bessere Beispiele für das Versagen gibt als ein „alle“.

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