Corona Virus COVID-19

Denke schon, dass es funktionieren könnte. Das wirkliche Problem ist, wie die Bevölkerung es aufnimmt. Käme mir auch irgendwann blöde vor, wenn der Staat abwechselnd sagt, geht raus und steckt euch an oder versteckt euch zu Hause.

Es wäre ethisch sehr fragwürdig. Denn auch wenn Leute nicht in demographischen Gruppen fallen, für welche der Virus ein massives Risiko darstellt, so können sie trotzdem gefährliche Symptome entwickeln. Damit sagst du im Prinzip der ganzen Bevölkerung, sie sollen dieses Risiko auf sich nehmen.
Dazu kommt noch, dass die Spitäler im Moment eh schon stark besetzt sind. Wenn du das machst, und auch nur ein Prozent der “absichtlich Erkrankten” spitalische Hilfe benötigen würden, dann würden wir (in Kombination mit den bereits vorhandenen Fällen in den Spitalen) bereits wieder dazu kommen, dass wir das Gesundheitssystem völlig überfordern. Weniger, als wenn man das ganze einfach hätte ablaufen lassen ohne Einschränkungen, aber trotzdem nichts, was tragbar wäre.

Wie gesagt, eine typische Idee, die man aus Frust heraus entwickelt. Da mache ich mir keine Illusionen.

Zeit gewinnen war von Anfang an die Absicht. Wir haben einen Mangel an Schutzausrüstung und so langsam wirds auch aufgrund der weltweiten Lage mit den Tests knapp. Ich dachte, es hätte sich schon rumgesprochen, da es auch in den Medien bereits so berichtet wurde. Diese Maßnahmen zielen nicht darauf ab, das Virus loszuwerden, sondern die „Kurve“ wie im Vorschaubild zu erkennen, abzuflachen. Die Zeit wird als zusätzlicher Puffer zur Produktion und Beschaffung von Schutzmasken/-ausrüstung, Beatmungsgeräten, Tests/Reagenzien, Medikamenten- & Impfstoffentwicklung, Schaffung von Kapazitäten in Krankenhäusern und Vorbereitung für Isolationsbereiche, Schutz des med. Personals und alles, was mir jetzt gerade nicht eingefallen ist, gesehen.
Die Kurven im Vorschaubild verdeutlichen die Situation. Das Ziel ist auch da die Herdenimmunität. Nur eben ohne Überlastung des Gesundheitssystems wie z.B. in Italien, Frankreich, etc., in denen die Ärzte mittlerweile auch „triagieren“ müssen. Also entscheiden, wer die letzten verfügbaren Beatmungsgeräte bekommt und wer jetzt sterben muss, weils nicht genug gibt. Bei bspw. Organtransplantationen geht es nicht anders - verständlicherweise -, aber es wäre ein Trauerspiel und ein Versagen unseres modernen Gesundheitssystems, wenn wir es dazu kommen lassen müssen, obwohl wir momentan dagegen etwas machen können.
Die Mundschutzpflicht kam ja auch deswegen nicht zustande, da man befürchtet, die Mangelsituation noch weiter zu befeuern, wenn die Leute jetzt auch noch anfangen den Krankenhäusern die Masken wegzukaufen/wegzuklauen, weil sie den Do-It-Yourself Masken nicht vertrauen und immer das Beste haben wollen. Obwohl diese DIY-Masken für die Allgemeinheit schon wirklich gut wären, so wie ich das sehe. Sie könnten auch helfen die Kurve abgeflacht zu halten, wenn der Mangel vielleicht mal in naher Zukunft beseitigt werden kann. Ich sehe die Mundschutzpflicht für später definitiv als eine Option, langsam wieder in den Alltag zurückzufinden. Speziell aus wirtschaftlicher Sicht.
Aber wie du schon richtig sagst, ohne Kontrolle das Virus einfach mal wüten zu lassen, wäre ethisch äußerst fragwürdig. Zumal man aufgrund der Neuartigkeit des Virus nicht weiß, wie

  1. du schon richtig gesagt hast, sich die Symptomatik ausweiten kann und vermehrt auch die Nicht-Risikogruppe ins Krankenhaus muss, auch wenn diese es überlebt - Stichwort: Überlastung -,
  2. die Spätfolgen von Covid-19 aussehen - dazu kann man momentan generell noch keine Aussage treffen,
  3. das Virus vielleicht sogar mutieren könnte und wir evtl. zusätzliche Risikogruppen schaffen.

Ich gebe zu, der 3. Punkt ist sehr theoretisch, da davon in den Risikogebieten nichts berichtet wird. Aber die haben momentan auch Anderes zu tun. Eine wenn auch ferne Möglichkeit ist es dennoch.
Die harte Schiene zu fahren, könnte funktionieren, aber durchaus auch in eine medizinische Katastrophe führen. Zumal es auch dann darauf ankommt, wie du schon sagst, ob die Bevölkerung dann bei wiederholten Ausgangsbeschränkungen diese nicht mehr so ernst nehmen.
Nachtrag: Wirtschaftlich gesehen sind wiederholte Ausgangsbeschränkungen natürlich auch unpraktisch. Keine Planungssicherheit und weiterhin hohe Kosten durch wiederholtes Anlaufen von Produktionen und abrupter Stopp, etc.

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Ist mir alles durchaus bewusst. Mein Punkt ging nicht darum, sondern wirklich rein um die Tatsache, dass es (zumindest für mich, aber sicher auch für Andere) frustrierend ist, dass Zeit Gewinnen das einzige ist, was das ganze was wir im Moment durchmachen uns gibt.

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Alle Länder die die Herdenimmunität befürworteten (Niederlande, England) sind aber inzwischen auch mal ganz schnell auf Isolierung gesprungen, scheint wohl doch nicht so dolle zu sein :slight_smile:

zu 3. / könnte auch Punkt 4 werden Ich befürchte auch das einige Länder, nehmen wir mal an die Amis , jetzt im Schnellverfahren irgendeine Plörre Punschen die als Impfstoff dienen soll ohne Test o.ä. mit Spätfolgen wegen dem Impfstoff oder Auswirkungen auf das Virus (Mutation). Einige Länder die dermaßen unter Druck stehen wegen Sterbe/Infizierungsraten werden sich nicht an standardisierte und allgemein gültige Regeln (wie Langzeitstudien, Tiertests, Verträglichkeiten etc etc) zum Entwickeln eines Imfpstoffes halten.

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Ich nehme an du meinst damit Herdenimmunität innerhalb kurzer Zeit.
Denn langfristig ist Herdenimmunität, soweit ich das beurteilen kann, global immer noch das Ziel.

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Ich habe das mal frech korrigiert, denn das ist in den letzten drei Wochen DER Inhalt der meisten Nachrichten, manchmal direkt, manchmal zwischen den Zeilen. :man_shrugging:

Mailab ist zurück und liefert direkt ein gutes Video, dass die ganze Sache nochmal zusammenfasst und erklärt, dass “Flatten the Curve” allein nicht reicht, wie wir in Phase 1 einer Epidemie zurückkommen und was die Größe der Basisreproduktionszahl für uns bedeutet.

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Wie cool! Hab gerade vorgestern noch gedacht: Schade, dass die gerade off ist :smiley:

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Interessant ab Minute 49
Trump bevorzugt seine Unterstützerstaaten. Die anderen haben Probleme an Schutzausrüstung zu kommen. Da wurden anscheinend Verträge auf Anweisung von Washington aufgekündigt.

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Die Herdenimmunität würde Weltweit
~ 5Mrd Menschen müssen es gehabt haben.
~ 20 % (1Mrd) bräuchten einen Arzt
~ 5% (250Mio) Beatmungsgeräte Intensiv
~ Millionen Tote.

mit der Annahme (Risiko):
1.) Immune Menschen bleiben auch Immun.
2.) Das Virus bleibt stabil und Mutiert nicht

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Das ist die Annahme einer natürlichen Herdenimmunität, wir brauchen eine Immunität durch einen Impfstoff.

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Hatten wir das schon? Der erste Prominente ist an Corona verstorben.

Der Veranstalter von dem Festival hat ja eh einen an der Waffel.

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Die natürliche Herdenimmunutät ist nicht durchführbar.
Das ist auch nicht das Ziel der deutschen Bundesregierung. Eigentlich verfolgt man derzeit eher das Ziel der Suppression.

Längerfristig, also über den Sommer hinaus wird man eine Verbreitung akzeptieren, bis ein Impfstoff da ist

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Mark Blum (Schauspieler) ist auch an dem Virus gestorben.

Es kann halt wirklich jeden treffen.

Die 20 % errechnen sich aber immer noch aus der bestätigten Fallzahl. Die Zahl an unbestätigten Fällen dürfte aber sehr groß sein und diese Fälle sind ja alles welche die keinen Arzt brauchen, die reelle Zahl sollte da also deutlich niedriger liegen.

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Bin mal gespannt, was Antikörperteststudien demnächst ergeben werden. Dann können wir auch die Dunkelziffern besser einschätzen.

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nur 1.5 Promille der Weltbevölkerung ist Arzt :slight_smile:
Da ist es egal ob 15% 20% oder 22% einen Arzt brauchen.
Intensiv (~x %) brauch ja noch viel mehr Pflege, Zeit & Zeugs.

Es ging mir eher um die Dimension nicht um die Genauigkeit. Das ist ein raten ins Blaue…

Schade, dass maiLab “flatten the curve” als recht schwach darstellt. Mir hätte der Satz gefehlt, dass auch wenn das Ziel unterhalb der Grenze zu bleiben, mit den theoretischen Ansätzen der Simulationen wahrscheinlich nicht einzuhalten ist, es dennoch besser ist, die Kurve so flach wie möglich zu halten.
Eine geringe bis mäßige Überlastung ist immernoch besser als der Komplett-Zusammenbruch.

Weiterhin bitte mal den Begriff Herdenimmunität und die Bezeichnung googlen, weil ich sehe, dass Truchsess gerade die ganze Zeit erwähnt wird.
Eine natürliche Herdenimmunität ist vielleicht nicht durchführbar. Aber ob eine Herdenimmunität natürlich durch eine Infektionswelle stattfindet oder durch Impfungen mit einem Impfstoff, ändert an dem Begriff nichts außer dem davorstehenden Adjektiv, das noch nicht einmal erwähnt wurde. Der Begriff Herdenimmunität, der benutzt wurde, ist auch auf einen Verlauf mit einem Impfstoff anzuwenden.
Man hat den Begriff auch bei der Impfdebatte vor ein paar Monaten verwendet, nur mal zur Info.