"Dark": Netflix bestellt erste deutsche Serie - 3. Staffel ab 27.6.2020

Doch, kann ich. Oder sagen wir mal so:
Die Serie zeigte in ALLEN belangen, dass sie die klassische Regeln der Zeitreise befolgt, bei der die Vergangenheit schon gesetzt ist.
Und das ist auch die einzige Art wie sie Sinn macht, denn es gibt (über zwei Staffeln) keine Anzeichen dafür, dass es ein „Ende“ gibt, wo die Zyklen wieder von vorne Anfangen.

Was man ABER hat sind 33-jahre-„Zyklen“. Also, dass alle 33 Jahre die Ereignisse zu einem Moment hinführen, von wo an die 33-Jahre-Zyklen wieder anfangen.
Dass Adam‘s Gerede vom „letzten Zyklus“ mehr als eine Metapher ist war mir schon klar (auch wenn ich das, zugegebenermassen schlecht geschrieben habe) aber ich ging davon aus, dass er von DEN Zyklen redet. Nicht davon, dass die Zeitabläufe wieder von vorne Beginnen. Denn das würde keinen Sinn machen… und macht auch am Schluss immer noch keinen Sinn.

Die Idee, dass ich einfach die falsche Vorstellung hatte, wie die Regeln in der Serie sind stimmt nicht. Ich ging davon aus, was mir die Serie präsentierte. Die Idee, dass es jeden Moment nur einmal gibt, aber dass er durch Dinge hervorgerufen wird, welche davor und danach passieren könnte ist etwas, was die Serie so präsentiert. Das habe nicht ich einfach mir eingebildet.
Und auch wenn: In dem Fall, wenn die Serie eine völlig neue Art Zeitreise-Regeln aufbaut, welche aber über zwei Staffeln nicht von den klassischen Regeln zu unterscheiden sind, dann ist das wohl kaum mein Fehler, dass ich dann diese Annahmen machen würde.
Die Serie hätte durchaus ihre eigenen Regeln haben können, aber die hätten dann kommuniziert werden müssen UND sie hätten zum Schluss zusammen kommen müssen und Sinn machen müssen… was beides meiner Ansicht nach nicht der Fall ist.

Und ja, meine „Erwartungen“ zum Thema Zeitreisen hat mir die Serie kaputt gemacht.
Zeitreisen sind ein schwieriges Thema in Geschichten. Die meisten Zeitreise-Geschichten sind schlecht geschrieben, weil sich die Autoren nicht genug Mühe gegeben haben, sich für klare Regeln zu entscheiden.
„Dark“ gab den Eindruck, dass das ausnahmsweise gemacht wurde… bis zum Ende der zweiten Staffel.
Da machte man dann das, was in den meisten Zeitreise-Geschichten gemacht wird: man erfindet ein Schlupfloch, und wirft damit die etablierten Regeln übern Haufen.
Und ja, meine Erwartungen waren, dass DIESE Serie das nicht machen würde. Und das hat mir die Serie sicher kaputt gemacht… wobei, wenn ich die ersten beiden Staffeln ohne die Erwartung an eine Schlüssige Zeitreise-Regel anschaue, dann bin ich nicht sicher, wie gut sie dann inhaltlich überhaupt noch ist.

PS: darf man hier spoilen?

Wenn es geblurt ist ja

Das ist doch mal n Shoutout

https://twitter.com/stephenking/status/1286482564866342912?s=21

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DARK (Netflix) is dark and complex…and…well…very German. Terrific show. If you get confused, go to MetaWitches and check out Metacrone’s recaps. Detailed and helpful.

Findet ihr, dass „Dark“ very German ist? :thinking:

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  • Nein

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Kommt drauf an, was man als „very German“ sieht. Gab’s Brezeln, Weißwurst und Lederhosen ? Nein. Gab’s deutsche Namen, Orte, Charakterzüge, Gebenheiten ? Ja.

Finde aber nicht, dass man ohne Hintergrundwissen nur anhand der Serie herausfinden kann, dass das in Deutschland spielt :man_shrugging:

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hab mich auch gefragt, wie er das meint… vielleicht die Schwermütigkeit und das Waldmotiv?
Ernst und tiefsinnig?

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Wegen dem Ernst und der Tiefsinnigkeit würde passen da Deutschland wahrscheinlich immernoch als Land der Dichter und Denker bekannt ist, auch die Detailverliebtheit ist sowas was wohl viele mit Deutschland in Verbindung bringen. Dazu noch dieses düstere, bedrohliche, melancholische Setting, passt schon alles. Mir kommt da auch der Gedanke dass Nietzsche und Schopenhauer ihre Freude an der Serie gehabt hätten.

Trotzdem könnte die Serie auch so z.B. aus Belgien, Dänemark oder Österreich kommen.
Ich würde sagen die Serie ist sehr Mitteleuropäisch ^^

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Ich finde es interessant, dass viele Leute aus Deutschland sagen, dass sie “Dark” mögen und die Serie recht unüblich für eine deutsche Produktion halten (gerade im Vergleich mit vielen anderen dt. Serien) und dann kommt Stephen King daher und drückt den Stempel auf. Könnte natürlich seine persönliche Wahrnehmung sein, aber entweder hat er bisher kaum andere deutsche Serien gesehen oder er empfindet “Dark” tatsächlich als sehr repräsentativ für speziell Deutschland.

Ja, das trifft es wohl eher. Wenn ich mir auf Netflix “The Rain” ansehe (eine dänische Serie), könnte ich sie genau so in Deutschland verorten oder eben “Dark” in Dänemark.

Wenn Deutsche sagen dass die Serie unüblich für Deutschland ist, meinen sie das qualitativ. Stephen King wird es eher auf Stimmung, Setting usw beziehen. Im Prinzip kann man schon sagen dass Dark sehr deutsch und gleichzeitig sehr undeutsch ist.

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Ist das so? Ich finde die ganze Inszenierung, Story und Machart durchaus unüblich für Deutschland. Das hat nicht nur etwas mit der Qualität zu tun. Wenn wir über die Stimmung und das Setting reden, müsste „The Rain“ auch eine very German Serie sein, da sehr ähnlich zu „Dark“ - ist aber eine dänische Serie.

Tatsächlich würde ich eher so etwas wie „How to Sell Drugs Online (Fast)“ als typisch Deutsch bezeichnen. :sweat_smile:

Ich find auch Sci-Fi unüblich für Deutsche Serien… ^^
Du nicht?

@Guertelschnalle Ja, ich find auch sehr stark Motive aus der Romantik wieder, daher passt das. Aber ich glaube auch, dass King einfach grundsätzlich vielleicht nicht viel deutsche Produktionen gesehen hatte.

Ich wüsste auch nicht, was super typisch für deutsche Produktionen wäre 🤷 Obwohl ich bei zweiten Ansatz darüber gar nicht genau nachdenken will… :,D

Wie andere schon sagten lässt sich das natürlich nicht in künstliche Grenzen festlegen. Einfluss auf Kunst stoppt ja nicht plötzlich nur weil da eine Landesgrenze ist.

Ich sehe Dark gar nicht als Sci-Fi.

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Für mich war Zeitreisen ein klassisches Sci Fi Thema und dann noch die Quantenverschränkung dazu oder Schrödingers Katze. :smiley:

Aber ich sag auch gerne, für ist die Serie eine Mischung aus (lit.) Romantik und Sci-Fi ^^

Ich auch nicht eher eine Mysterie-Serie. Aber auch da gibt es nicht viel deutsches Material. Deutsche Serien sind halt meist Krimi. Mehr traut man sich oft wohl nicht zu.

Hm, ich kann den Gedanken nachvollziehen. Aber die haben doch nichts mythisches Unerklärliches dabei, sondern sogar eine konzipierte Maschine(n) ?

(Ich muss das jetzt nicht auf Teufel komm raus definieren und will es dir nicht absprechen, nur das hat mich gerade etwas verwirrt. :slight_smile: )

Ich hatte nur in der ersten Staffel ein “deutsches” Gefühl, da diese noch sehr sich der polizeilichen Ermittlung widmet und sehr an Krimis erinnert, die in Deutschland beliebt sind und viel produziert werden. Staffel 2 war dann schon eher ein Thriller und Staffel 3 ein Drama. Gefüllt mit Sci-Fi und Mystery-Elementen wurde Dark zum Ende hin auch für mich immer “undeutscher”. Das bedeutet nicht, dass es schlecht ist. Viel mehr bin ich positiv überrascht, dass deutsche Filmemacher können, wenn sie wollen.

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Ja, die Maschine ist schon eher Sci-Fi. Da es für mich aber nie um die Maschine ging, diese nur ein Mittel zum Zweck war, bewerte ich da mehr die Geschichte drin herum :sweat_smile: Aber ja, ist ja Wurscht, was es für ein Genre ist, solange es gut ist.

PS: Laut Wikipedia Thriller, Sci-Fi, Mystery :grinning_face_with_smiling_eyes:

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Wahrscheinlich macht das auch gute Serien aus, wenn sie unabhängig vom Genre denken und ihr Ding durchziehen. :smiley:

Das ist doch auch immer das Problem, wenn man die Serie in ein Korsett zwängen möchte. „Babylon Berlin“ würde ich nämlich auch nicht nur als Crime bezeichnen, sondern hat einen historischen Hintergrund, mit fiktiven Einflüssen, Elemente eines Thrillers und auch eine Prise Mystery. Gereon Rath ist halt Ermittler, aber es gibt drumherum so viel anders.

Ich mochte „Dark“ Staffel 1, aber es hat mich halt nicht weiter mitgerissen. Jetzt stecke ich bei „Sløborn“ um so tiefer drin und für mich ist, dass eine sehr gute Serie aus unserem Land. :smiley:

Mit Sicherheit könnten deutsche Produktionen auch andere Genres abdecken. Aber woran liegt das, dass sich keiner in Sci-Fi und Mystery wagt? Alvart hat es doch gut auch wieder gesagt, am Ende brauchst du Geld und jemand der dahinter steht. Netflix hat es bei Dark gemacht. Am Ende ist dann Crime auch billiger. Wobei Deutschland auch sehr viele tolle Serie mit historischen Hintergrund hat - auch von den ÖRs. Nur bekommen Deutsche dann auch schon wieder zu viel, wenn es wieder in der NS-Zeit oder in der DDR spielt. :joy: Ich sagte mal, dass ist nun mal unsere Geschichte, in der man auch viele andere Stories erzählen kann. Thriller, Drama, Krimi, Comedy ggf. und die Zeitepoche ist nur die Hülle.

Babylon Berlin, Dark, Deutschland 83, Deutschland 85, 4 Blocks, Charite, Bad Banks, How To Sell Drugs Online (Fast), Weinberg, Add a Friend, Ku’damm, Weissensee, Club der roten Bänder, Hindafing, Tatortreiniger, Hackverville, Unorthodox, etc.

Das jetzt nur mal aus den Kopf, was dann fernab von immer wieder dem Tatort- oder Polizeiruf 110-Argument kommt. In den letzten Jahren gab es dann schon einiges und ich denke auch für jedem etwas dabei. Kann man nur hoffen, dass es so weiter geht.

Als ich die schwedische Serie „Jordskott“ damals gesehen hatte, habe ich mich auch gefragt, wie cool denn doch so eine deutsche Serie mit ihren Sagen, Legenden oder Mythen wäre. So ein Wald hat auch immer etwas schönes, mystisches, gruseliges etc.

Das nur mal meine kurzer Einschub. Wenn es jemand aufgreifen möchte, kann man das noch in einen anderen Thread besprechen. :smiley:

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Spoiler

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