Dating Thread II

NIEMALS! :beanwat:)

Mir geht es gerade ganz genauso. Ich habe auch immer wieder Phasen wo ich mir sehnlichst menschliche Nähe Wünsche und dem ganzen nicht so allein gegenüber zu stehen. Ich habe aber sehr gute Freunde, die mich unterstützen und habe zum Beispiel wieder angefangen abends zu malen, statt zu zocken, was mir sehr gut dabei hilft das alles auszuhalten, motiviert und hoffnungsvoll zu bleiben. Ich telefoniere auch gern mit alten Freund*innen und höre mir an was bei denen so los ist und erzähle selbst etwas, ohne dass in so einen „Statusbericht“ verfällt. Ich hätte zwar auch gern eine Beziehung, aber ich glaube aktuell wäre das vielleicht gar keine so gute Idee. Stattdessen hebe ich mir das für das Ende meines aktuellen Großprojekts auf und baue mir so daraus etwas, worauf ich mich freuen kann.

Das ist auch einfach ein Akt der Gewalt, egal woher da die Motivation rührt. Aber zwingen kannst Du ihn natürlich zu nichts und ich habe Dich bisher so wahrgenommen, dass Du niemand bist der gern große Wellen schlägt. Du kannst aber über dieses Verhalten Deine Bewunderung für ihn ablegen. Ich wäre jedenfalls enttäuscht und verwundet, an Deiner Stelle und würde so eine Person innerlich „streichen“.

Das habe ich kürzlich auch durchgespielt, hatte ja für drei Wochen Bumble in Betrieb. Ergebnis war meine Erkenntnis, dass mir das zuviel Zeit und Rechenleistung wegnimmt und mich nicht glücklich macht. Dafür war es dann vielleicht ganz gut. Will sagen: Nicht immer ist der vernünftige Weg, der „beste“. Geh von Deinen Bedürfnissen aus.
Vielleicht meldest Du Dich an, stellst fest, die nerven Dich alle, oder es kostet Dich wirklich zuviel Zeit und Aufmerksamkeit, lässt es wieder und hast dann mental deine Ruhe. Der Punkt ist zu entscheiden statt in der abwägenden Schwebe zu verharren und dann ein handfestes Ergebnis statt sich immer weiter überschlagender Gedanken zu haben.

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Dieses Ratingsystem schwingt oft bei dieser Pickup-Denkweise mit. Immerhin sollte die 6/10 ja froh sein, wenn ich sie als 7/10 anspreche…

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@Individumm Klar kannst du den Mann von vor einem Jahr noch mal anschreiben. Es ist nicht komisch. Ich finde es eher niedlich. Er fühlt sich bestimmt gebauchpinselt, wenn er ein Jahr lang bei dir im Handyspeicher Hinterkopf war und du dich meldest.

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Ich zeichne auch aktuell ab und zu zum Verarbeiten meiner Gefühle, einfach darauf los, was mir in dem Moment in dem Sinn kommt. Das kann auf jeden Fall auch helfen, das stimmt. :slight_smile: Ansonsten hab ich auch viel mit verschiedenen Freunden zu tun, bin gerade von dem sozialen Aspekt her eigentlich gut aufgestellt, das stimmt.

Na ja, verwundert bin ich über das Verhalten nur teilweise, da ich ja mit ihm darüber gesprochen habe und er meinte, dass er das so am liebsten dann handhabt. Er hätte wohl selbst schlechte Erfahrungen gemacht, als er mit einem Mädchen befreundet bleiben wollte, das ihn gekorbt hatte. Das hat ihn jetzt dazu veranlasst, das so zu handhaben.

Ja, ich hatte ja schon eine Zeit lang genug von so Datingapps. Für die Zeit nach der Masterarbeit wäre es aber vielleicht nett, wo ich auch dann erstmal ein wenig Urlaub machen möchte, weil ich dann auch etwas Zeit hab, mich damit zu beschäftigen. Kann aber auch sein, dass ich da wieder nach 2 Tagen genug von haben werde, wer weiß.
Ein Kumpel, der auch single ist, hat sonst auch vorgeschlagen, mal zusammen in dem Park oder so random Leute/Gruppen anzusprechen und so vielelicht nette Leute kennenzulernen. Vielleicht hau ich ihn dazu auch nochmal an, ob er da immernoch Lust drauf hätte.

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Es ist eben das industrialisierte Denken, alle sind funktional Ware, alle werden auf das vermeintlich allgemeingültige Raster gelegt und pseudo-objektiv bewertet. Zahlen entlasten die Leute ja auch; sie müssen nicht selbst erkennen und formulieren was ihnen (nicht) gefällt, sondern greifen auf ein externes System zurück, was die eigene Person weniger sichtbar und damit weniger angreifbar macht, ein weiterer Ausdruck mangelnden Empfindes und Abgekehrtseins von sich selbst.

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Danke dir. Klingt zwar alles recht endgültig, aber so ist es nunmal.

„Immerhin“ steht Barney dazu ein manipulativer Pick Up Artist zu sein, während Ted glaubt er sei unschuldig und frei von jeglicher Kritik, weil er „schließlich nur nach der großen Liebe sucht“, dieser arme arme ach so sehr missverstandene Romantiker.

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Hab generell so mein Problem mit "Romantikern"im Film und Fernsehen. Die sind oft eher übergriffig als wirklich romantisch.

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:beannotsure:

Das nämlich.
Und ich war damals ein sehr treuer HIMYM Fan und viele Jahre später geht man dann so sein Datingleben vergangener Jahre durch und stellt fest „Die Scheiße hat mich voll indoktriniert!“.

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Der Popculture Detective hat zum Thema Stalking for Love ein ziemlich interessantes Video gemacht.

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Ich wüsst ad hoc keine Serie der letzten 20 Jahre, die das Thema Romantik nicht zumindest teilweise fragwürdig dargestellt hat.

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Ja ging mir ähnlich. Die Serie mochte ich früher recht gerne und hat ne Zeit lang irgendwie einen recht großen Platz in einem Lebensabschnitt gehabt, aber schon damals waren mir viele Gesten irgendwie zu „Bro-Dude-Haft“ - selbst im Versuch der Dekonstruktion dieser Gesten, daran ist die Serie nämlich ohnehin immer gescheitert.
Aber je älter ich wurde, desto mehr hab ich mich vob der Serie entfernt und desto ekelhafter find ich sie. Ich glaube ich täte mir schwer die Serie heute noch zu schauen.

Da gabs mal ne ganz spannende Folge eines Podcasts, die das problematische an Romantik im Kino, vorallem im amerikanischen Erzählkino ganz gut thematisiert hat.
Leider will mir partout nicht einfallen, welcher Podcast das war.

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Diese Reflektion blieb bei mir damals aus.
Ich denke das kommt vom sehr frühen Fernsehkonsum in meiner Kindheit und dass ich mich mit anderen Menschen schon immer etwas schwer getan habe, dass mir Charaktere aus Film und Fernsehen immer sehr am Herzen lagen. Fast schon wie eine Art sentimentale und künstliche Beziehung zueinander. Und bei HIMYM war das ganz genau so: Es waren „Freunde“, die man begleitet hat über all die Jahre und es gab Parallelen zu Menschen aus dem eigenen Freundes- oder Bekanntenkreises, was diese „Pseudo-Beziehung“ zu den Seriencharakteren nochmal verstärkt hat. Ich hab mit denen sehr viel gelacht und geweint. Auch, wenn es heute total albern klingen mag.

Erst sehr viele Jahre später, in denen ich auch viele einstige Ansichten verändert hatte, wollte ich mal aus Gründen der Nostalgie und dem Wunsch nach diesem „wohligen Feelgood Tv“ mal wieder mit der Serie anfangen und hab dann erst festgestellt, dass ich das mittlerweile überhaupt nicht mehr mit meinen heutigen Werten vereinbaren kann. Das war schon so ein kleiner Schock, aber besser spät als nie. ^^

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Weil das Hotel vielleicht komfortabler ist? :man_shrugging:
Für mich ist das stark von der Situation und der Freundschaft abhängig, aber rein vom Komfort her würde ich das Hotel in 90% der Fälle vorziehen

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Eine Serie, die zumindest im damaligen Kontext mMn Beziehungen teilweise ziemlich gut aufgearbeitet hat, war „eine schrecklich nette Familie“. Die Serie hat auch so ihre Mankos. Aber sie dekonstruiert oft sehr gut das Verhältnis zweier Personen und sowieso das machohafte Gehabe und ist btw bei so Themen wie Homosexualität recht progressiv für die Zeit.

Ach, interessant.
Mit der Serie bin ich auch schon sehr früh in Kontakt gekommen und hätte das heute nicht mehr von ihr erwartet. Gerade wegen der Mankos wie den No Mam Club. Aber das eine schließt das andere sicherlich nicht aus. Dankbar für jedes bisschen progress! ^^
Jetzt habe ich auf jeden Fall Interesse daran mir die nochmal anzusehen und danach zu überprüfen.

Gerade das hat doch schön diesem Antifeminismus den Spiegel vorgesetzt. Man merkt halt oft genug, wenn die Marcy Darstellerin Amanda Bearse Regie geführt hat. Die Folgen sind meist besonders progressiv.

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Ich hatte sehr rasch ein Problem mit Männlichkeitsgesten und fast noch mehr mit solchen, die sich in ironische Übersteigerung flüchten.
Interessanter Weise hab ich sowas zumindest in einem „dramaturgischen Korsett“ immer ehr einfach hingenommen und akzeptiert und hab mir das vielleicht einfach als eine Form eines narrativen Archetypen, der halt bedient wird, zurechtgeredet, aber cool fand ich dieses „Bro-getue“ nie.
Als meine damaligen Freunde aus der Schulzeit sich gegenseitig scherzhaft den „Bro-Code“ geschenkt haben, hab ich nichts als Augenrollen dafür übrig gehabt - schon damals.
So intensiv, wie dus beschreibst war meine Beziehung zu fiktiven Stoffen (und deren Figuren) nie, aber diese Serie hat mich, schon sehr Begleitet.
Man entwickelt sich halt weiter und irgendwann denkt man halt einmal mehr drüber nach und dann fallen einem nach und nach Dinge auf, bei denen man weiter gegangen ist, während die Serie keinen Schritt weiter gegangen ist. Die Beschreibung „Friends für die nächste Generation“ stimmt wahrscheinlich, nur dass HIMYM auch hier eigentlich keinen Schritt weiter geht und auch noch die selben konservativen Inhalte bedient, wie eben das Vorbild.
Naja.

Absolut. Mir gefiel die damals ästhetisch nie. Dieses Braun in Braun. Aus dem Grund hab ich die damals nie geschaut, aber hab vor ein paar Jahren mal so quergeschaut, also nicht alles durchgeschaut, aber du hast schon recht. In dieser zynischen Überzeichnung progressiv und dekonstruierend.
Ich find ja auch, man darf da Roseanne nicht vergessen. Das war mal eine echt progressive Serie.

So und jetzt weiter mit den Datinggeschichten.

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