Ich hoffe, er ist für dich auch noch der tollste Mann auf der Welt, wenn er (aus welchen Gründen auch immer) vielleicht in Zukunft nicht mehr der Stärkste ist.
Sei es, weil er älter wird… …oder (Gott bewahre) einen Unfall hat und bleibende Schäden zurückbehält.
Oder würdest du ihn dann deshalb verlassen, weil er dir nicht gut tut, auch wenn er nichts dafür kann (Krankheit) ?
Finde diese Einstellung grenzwertig, ehrlichgesagt.
Ein Mensch zeichnet sich doch nicht nur durch Stärke und Positivität aus.
Und alles Negative und „Schwache“ im Leben ausblenden zu wollen, kann doch keine dauerhafte Lösung sein.
Dann „weiterzuziehen“ und sich den nächsten gut-Gelaunten zu suchen… …finde ich menschlich unfair - um es gelinde auszudrücken.
Mein Freund muss mental und körperlich stark sein. Das gehört zu seinem Beruf. Im Zweifel gehört es auch zu seinem Beruf auf Menschen zu schießen.
Dass er einen „Unfall“ hat, ist bei ihm viel wahrscheinlicher als bei anderen Menschen, in gewissen Phasen seines Lebens.
Höre dir Mal das Lied BILLIE JO, Lied von Casper an. Ich finde das Lied beschreibt ganz gut, dass Depressionen richtig gefährlich werden können. Nicht nur für einen selbst, sondern auch für die nachstehenden Angehörigen.
Ich möchte nochmal unterstreichen, weil mir das echt wichtig zu sagen ist, dass man als angehörige Person, sich ab einem gewissen Punkt der Krankheit, selber schützen muss!
Ich hoffe dein Freund hat aber irgendjemanden, bei dem er das, was er im Beruf erlebt, verarbeiten kann.
Edit: Stark sein heißt ja nicht, alles herunterzuschlucken und immer den starken Mann markieren. Aber ich bin sicher, dass du ihm ein Halt im Leben bist, einfach weil du ihm Liebe schenkst.
Da hast du natürlich recht, aber zwischen „gar nichts zulassen“ und „Therapeut sein“ liegen ja doch nochmal ziemliche Welten.
Sicherlich sollte man als Partner erkennen, wenn man das nicht mehr leisten kann und dann wie hier beschrieben dabei helfen, professionelle Unterstützung zu suchen. Aber sich vor allem abzuschotten, finde ich persönlich nicht gut, weil so auch meiner Meinung nach keine richtige Bindung udn damit auch keine echte Partnerschaft entstehen kann.
Nein, eine Freundin von mir ist Alkoholikerin und eine andere magersüchtig. Und das ist völlig ok für mich, auch wenn es mich mal bewegt, auch wenn ich mal da sein muss, ohne dass es ne gute Zeit wird. Ich mache das gern und wenn ich es mal nicht leisten kann, dann setze ich schon eine Grenze. Beziehungen kann man da gegenseitig gestalten und über eventuelle Schieflagen kommunizieren - was in der Praxis meiner Erfahrung nach die Ausnahme ist, denn ein guter Freund/Freundin achtet von selbst auf eine Balance und nutzt den anderen nicht aus. Andersherum geht’s mir schließlich auch mal scheiße.
Und wenn die beiden aus ihren Erkrankungen nie herauskommen, wird das auch in vielen Jahren noch ok für mich sein.
Oh Gott, ich bekomme gerade Flashbacks. Hatte das gerade vor etwa einem Monat als ein sehr guter Freund von mir erzählt hat, dass eine Arbeitskollegin von im Single und auf der Suche es und er denkt, sie würde gut zu mir bzw. wir zueinander passen. Hatte gleich kein gutes Gefühl bei der Sache und auch gesagt, dass ich kein Interesse habe. Ein wenig Nerverei von ihm und einige Biere ein paar Tage später habe ich dann doch gesagt, er soll ihr halt mal meine Nummer geben und mir ihre und dann schauen wir mal.
Was dann folgte, waren 4-5 Tage beiderseits awkwarde WhatsApp-Nachrichten, die dann letztlich komplett im Sande verlaufen sind. Habe jetzt keine „bleibenden Schäden“ und ich denke sie auch nicht, aber doch ein paar Stunden gekostete Lebenszeit inkl. überlegen was man nun wie schreibt usw. Der Stress hätte ich mir echt sparen können, zumal ich ohnehin kein Problem damit habe Single zu sein und schon immer der Meinung bin, wenn es passiert passiert es, wenn nicht, dann nicht, weswegen nie wirklich gezielt auf der Suche bin.
Ist vielleicht ein bisschen ausgelutscht, aber da ist sehr viel Wahres dran. Wenn die Zeiten gut sind, ist es sehr einfach, es mit einer anderen Person auszuhalten. Wirklich spannend wird es erst in der Krise. Kann ich die Hässlichkeiten meines Partners tragen und ist er auch bereit, dasselbe für mich zu tun? Wenn nicht, hat das keine Zukunft.
Klar, ich sage ja auch nicht, dass es eine schlimme, ja nichtmal ne unbedingt schlechte Idee war. Nur hatte ich von Beginn an kein gutes Gefühl bei der Nummer, weil ich mir vorher schon recht sicher war, dass das keine Art für mich ist jemanden kennen oder gar lieben zu lernen . Ärgere mich daher letztlich eher über mich selbst, dass ich mich zu diesem Nummerntausch habe belabern lassen, weil das Schreiben dann halt schon Zeit und (mentale) Energie gekostet hat.
Und ein „wenn es passiert, passiert es Moment“ wäre das in meinen Augen auch nicht gewesen, da sehe ich den Zufallsfaktor viel größer als hier, wo man ja schon irgendwie mit dem Mindset reingeht, dass was gehen könnte, da das ganze abchecken, ob der andere solo ist, ob man dann die Nummer bekommt usw. weggefallen ist, sondern die Rahmenbedingungen irgendwie klar waren…
Ungefähr so haben sich auch mein Onkel und meine Tante kennengelernt. Hat funktioniert ^^ Haben sich aber glaub ich gleich das erste Mal im RL getroffen, da.
An dem Punkt bin ich jetzt auch.
Ich war da von Anfang an eh nich so der Freund von. Dachte aber man hat ja nix zu verlieren. Wenn man dann allerdings monatelang nicht eine einzige Antwort bekommt hat sichs dann aber irgendwie auch gegessen damit.