Macht es überhaupt Sinn über sowas Theorien aufzustellen wenn man 1. Den Algorythmus nicht kennt
2. Kein Psychonalytiker ist
Denn wir kommen bei diesen Apps immer wieder zum selben Schluss
Sie arbeiten gegen dich, sie wollen nicht das man einen Partner findet, sondern nutzen Suchtmechanismen und gamification um User solange wie möglich an sich zu binden und sie lassen Menschen vielleicht auch noch frustrierter und mit geringerem Selbstbewusstsein zurück. Was sollte man denn darüber hinaus über diese Apps noch wissen ?
Ich denke das Hauptproblem bei Dating-Apps, sind die Menschen selbst. Die Mechanismen dieser Apps sind lediglich Werkzeuge, die nur funktionieren weil das Klientel so handelt - nicht die App gibt etwas vor, sondern die Leute zeigen der App durch ihr Verhalten wie die App am erfolgreichsten funktioniert. Stellen wir uns vor, die User einer solchen App wären tolerant, nicht oberflächlich, respektvoll, niveauvoll, kommunikativ, ehrlich, einfühlsam (alle User, so wie die meisten Menschen von sich halt denken, sie sind gut und werden positiv betrachtet): der Umgang im allgemeinen wäre dann innerhalb der App sehr freundlich und respektvoll, fast schon familiär (so wie hier bei RBTV), Likes wären eine redundante Währung. Die Apps müssten sich umstellen, um die User zu halten. Die Realität sieht aber meistens anders aus (und dies ist nicht die Schuld der Apps, die ihre Strategie und Mechanismen lediglich an den Konsens anpasst): die Leute sind selten wirklich ehrlich, überbordende Egomanien werden angekratzt, ein „Korb“ beschwört Hass, keiner gibt sich mehr Mühe ein gehaltvolles Gespräch zu führen (weil viele Kerle tatsächlich eigentlich nur eins im Kopf haben), man be- und verurteilt andere nur nach Fotos (viele antworten schon gar nicht, wenn es kein Profilbild gibt), Drohungen, Dick-Pics, Block-Listen. Ich glaube wir Menschen halten uns im allgemeinen immer für besser als der nächst Beste, deshalb funktionieren Dating-Apps einfach nicht so wie sie eigentlich funktionieren sollten. Es geht mehr um Anerkennung, Aufmerksamkeit, Likes (Dinge für´s Ego). Oder ums stumpfe bumsen. Mit Dating hat das nicht mehr viel zu tun. Irgendwann ist jede Dating-App überlaufen, unausbalanciert (viel mehr Kerle als Frauen). Ich bin der Meinung, wer wirklich jemanden kennenlernen will und es ernst meint, sollte um Dating-Apps eher einen großen Bogen machen - oder sich darauf einstellen enttäuscht zu werden und zu sehen, wie hässlich/respektlos die Menschen miteinander umgehen können. Das mag jetzt alles verallgemeinert sein, aber mir ist schon bewusst dass es da auch wenige Ausnahmen gibt. Ich würde jedenfalls kein Geld ausgeben für´s ignoriert werden, Likes, Oberflächlichkeit, Nacktbilder, Hasskommentare. Vielleicht täusche ich mich auch und bei all den Premium-Dating-Apps, die teuer sind und Geld kosten, befindet man sich in einem Habitat aus respektvollem Umgang und authentischen/toleranten/ehrlichen Leuten. Vielleicht bezahlt man und man bekommt die Champions League oder bezahlt nicht und kriegt dann eben RTL2 am Nachmittag, aber irgendwas sagt mir, dass ist das Wunschdenken nach Logik und dem Guten im Menschen^^
Nein, weil man inzwischen ja weiß, dass die Apps genau so programmiert sind die Leute zu halten, also kann man das nicht dem normalen User vorwerfen, der einfach nur einen Partner/in sucht
PS: Absätze würden diese Wall of Text von dir weit lesbarer machen
Ja, mittlerweile ist das Normalität. In den Anfängen waren Dating-Apps/Seiten vielleicht wirklich mehr einfach das wofür der Begriff steht. Aber auch da wurde unterwandert, verwässert, eine Plattform gefunden und „zweckentfremdet“. Heute geht es um Daten und Geldmache. Und daran wurden auch Dating-Apps angepasst. Die User haben die Türe aufgestoßen durch ihr Verhalten und Plattformen die Verhaltensweisen analysiert, angepasst, um möglichst effizient und erfolgreich zu sein. Vieles hat da mit Dating eigentlich nichts mehr zu tun. 9GAG war auch mal einfach nur ne Spaß-Seite, jetzt wird sie zugemüllt mit Belanglosigkeiten, instrumentalisiert und mit Dingen die da nichts zu suchen haben. TikTok selbst ist nicht das Problem, es ist nur ein Werkzeug. Das Problem sind die User.
Unternehmen und Firmen stellen nur das zur Verfügung was funktioniert. Und es funktioniert nur durch das Verhalten der User. Würden alle nur ehrliches und respektvolles dating betreiben, gebe es keine Fake-Profile, Likes, Block-Listen, Dick-Pics ect… Echtgeld-Bezahlung in Games gibt es nur, weil es User gibt die das nutzen.
Natürlich gibt es auch vernünftige Leute auf Dating-Apps. Die sind die Leidtragenden. Und ich bleibe dabei: nicht die Apps sind das Problem, sondern die User die durch ihr Verhalten vorgeben was funktioniert.
Naja, das ist wie zu sagen, nicht die Drogen sind das Problem sondern die Konsumenten.
Da wird mit Absicht eine Notlage ausgenutzt in dem sinne das Leute eben einen Partner suchen, teils eben sicher auch darunter leiden keinen partner zu haben und das wird strategisch durch die Gestaltung mancher Apps ausgenutzt.
Drogen sind eine ernstzunehmende Sucht, die man - wie ich finde - nicht damit vergleichen kann auf der Suche nach einem Partner zu sein. Man ist ja nicht „süchtig“ danach auf Dating-Apps unterwegs zu sein. Wonach man allerdings süchtig sein kann, sind Likes und Aufmerksamkeit. Ja, das wissen die Apps, genau das forcieren sie. Deshalb meinte ich auch, dass die Dating-Apps heute eigentlich nicht mehr der Definition einer Dating-App entsprechen (mehr einem Basar der Egomanien). Die Apps passen sich also lediglich an die sozialen Gewohnheiten der Nutzer an, um erfolgreich zu sein. Das Nutzerverhalten gibt vor was gemacht werden muss, um möglichst erfolgreich zu sein und Geld zu machen oder Daten zu sammeln. Wie mit allen Dingen ist es der Endverbraucher, der bestimmt was funktioniert und was nicht. TikTok wird bestimmt durch das Nutzerverhalten: den Leuten ist langweilig, sie wollen Aufmerksamkeit, kreieren substanzlose Inhalte. Die App gibt ihnen diese Möglichkeit. Wären die Menschen vernünftiger, weniger auf Likes, Aufmerksamkeit und Bestätigung aus, wäre ihnen Qualität statt Quantität lieber, würde TikTok in der jetzigen Form nicht existent sein. Die Leute selbst erschaffen diese medialen modernen Monster, die sie eigentlich nicht wollen. Alles was Aufmerksamkeit und Geld bringt, wird gemacht, egal wie dumm es sein mag. Den Apps, Spiele-Entwicklern, Firmen und Unternehmen die schwarzen Peter zuzuschieben und zu meinen die wären das Übel, ist dann nicht ganz richtig (auch wenn sie ein Teil dieser Maschinerie sind).
Mich stören einfach diese Verallgemeinerungen bezüglich der Erfahrungen, die Frauen angeblich so auf Datingapps machen und wie sie sich dort verhalten. Man kann genauso gut sagen, dass der Algorithmus in beide Richtungen so funktioniert und einem immer die „attraktiven“ Exemplare des anderen Geschlechts zeigt, um den Nutzer zu binden. Sich vermeintlich bessere Optionen offen zu halten, ist nämlich definitiv kein allein frauenspezifisches Verhalten.
Ich glaube diese Diskussion gab es hier schon mehrfach.
Ob es da richtige Studien gibt oder nur Dokus bei Youtube gibt, aber im allgemeinen ist es bei den Plattformen oft so, dass die Männer ewig lang keine Likes bekommen und die Frauen sich davor garnicht retten können, wodurch Frauen eher die Wahl haben als Männer.
Ob das jetzt an Männern liegt die einfach alles liken und ob das der Fau irgendeinen Vorteil gibt (Ich meine da sind dann ja auch Männer dabei die nicht passen) weiß ich nicht. Aber Thema war es hier schon oft.
Also mir ist auch klar, dass das einfach Mutmaßungen waren, wie das System funktionieren könnte und keine subjektive Ansicht oder Meinung! Nur kam es mir so vor, als würden Frauen hier ein bisschen zu Mittätern eines wirklich beschissenen Konzepts gemacht werden, aber da sind (wenn) echt alle dran Schuld. Und wenn nur deshalb, weil sie solche Apps, die potentielle Partner*innen zur aussuchbaren Ware werden lassen, überhaupt benutzen.
In fast allen Ländern und Dating Apps gibt es mehr Männer als Frauen und Männer swipen mehr nach rechts als Frauen.
Daher bekommen Frauen im Schnitt mehr Likes als Männer.
Dabei ist immer zu beachten, dass man mit Statistik nicht für das einzelne Individuum sprechen kann.
Kann mir da nämlich auch vorstellen, dass es für Frauen bei denen es nicht mit Online Dating klappt, nicht gerade schön ist zu hören, dass sie es ja viel leichter haben.
Frauen haben es definitiv leichter in Kontakt zu kommen als ein Mann mit gleichem Attraktivitätslevel.
Mehr Kontakte bedeuten aber nicht auch mehr Qualität. Frauen und Männer haben einfach unterschiedliche Probleme auf diesen Apps aber verlieren tuen wir alle gemeinsam
Ohne da jetzt eine große Diskussion aufmachen zu wollen, würde ich da aber vorsichtig einwerfen bzw ergänzen, diese Aussage umzudrehen, dass die Schuld bei den Drogen liegt, ist genauso unscharf.
Da spielen viel mehr die Syteme eine Rolle, egal ob gesamtgesellschaftliche, gesetzliche, legale oder illegale, die sich da einklinken und Kapital daraus schlagen und durch die Suchtkranke zu aussätzigen und kriminellen hochstigmatisiert werden, die man am besten gar nicht anschaut.
Für viele ist ja schon jemand, der sich am Wochenende MDMA und Speed reinschmeißt mit vorsicht zu genießen.
Wenn man das Haus nicht verlassen möchte oder kann, dann schränkt das natürlich die Gelegenheiten ein, zu denen man neue Leute kennenlernt, das verstehe ich schon. Und natürlich war meine Aussage auch ziemlich polemisch, weil ich, je länger ich über das Konzept solcher Apps nachdenke, sie immer problematischer finde. Nichtsdestotrotz habe ich auch schon Dating-Apps benutzt und ich will auch nicht ausschließen, dass ich mal wieder eine nutze. Das nur dazu.
Ich würde fast schon sagen, dass die offensichtlichste Alternative zu Dating-Apps ist, zum Speeddating zu gehen oder sich wirklich explizit verkuppeln zu lassen. Beides finde ich sehr ähnlich, aber trotzdem noch schöner als Dating-Apps, weil es das Menschliche nicht so in den Hintergrund rücken lässt. Ansonsten muss man vielleicht völlig aufgeben, in neuen Bekanntschaften in erster Linie nach einem Partner bzw. einer Partnerin zu suchen und das bedeutet, dass man einfach das macht, was man eben macht, um neue Leute kennenzulernen - auch virtuell.
Aber das hängt vermutlich auch wieder ein bisschen davon ab, wie man persönlich an eine Beziehung herangeht und evtl. auch wie gut/weniger gut man mit dem Singlesein klarkommt. Da gibt es natürlich auch kein Richtig oder Falsch. Ich z.B. bevorzuge es, einen Menschen schon besser zu kennen, bevor ich ihn „date“. Natürlich kann da schon ziemlich früh romantisches Interesse vorhanden sein, aber jemanden vorrangig deshalb kennenzulernen, weil ich eine Beziehung haben möchte und nicht, weil mich die Person interessiert, ist für mich irgendwie die falsche Reihenfolge. Aktuell lerne ich selbst kaum neue Leute kennen, weil ich mich in meinem Freundeskreis sehr wohl fühle und zu wenig meine comfort zone verlasse, aber dann muss ich bei meiner Herangehensweise eben auch damit klarkommen, Single zu bleiben. Das fühlt sich für mich aber dennoch besser an als lauter Männer rechts oder links zu swipen (und für diese erst einmal nur eine Alternative von vielen Frauen zu sein) und zwischen ewig gleichen Gesprächen zu hoffen, dass es irgendwo funkt.
Ja, das ist wahr… und? Selbst wenn man Leute hätte, die das theoretisch arrangieren könnten, kann es ja sein, dass die niemanden kennen, mit dem sie einen verkuppeln könnten/würden. Ich wollte nur Alternativen nennen, die im Vordergrund den Gedanken haben, eine Beziehung zu erwirken, aber m. E. „humaner“ sind als Dating-Apps.
Ich hab auch Freunde, die, als sie neu in eine Stadt gezogen sind, Freundschaften über Facebookgruppen geschlossen haben. So kann man seinen Freundeskreis auch erweitern. Und ich will überhaupt nicht sagen, dass es leicht wäre, Freundschaften zu knüpfen (ich würde mich bestimmt sehr schwer damit tun, einfach mal Leute über Facebook zu treffen). Nur - und das ist jetzt bestimmt sehr diskutabel - muss man sich vielleicht überlegen, ob man wirklich bereit für eine Beziehung ist und alles, was das so beinhaltet, wenn man es nicht schafft, aus seiner Komfortzone herauszukommen und allgemein Menschen kennenzulernen. Ich selbst war schon öfter an dem Punkt, wo ich mir einen Partner gewünscht hätte, aber mich nicht getraut und auch eigentlich nicht gewollt habe, aus meinem Schneckenhaus rauszukommen. Und wenn ich jetzt so drüber nachdenke, dann wäre eine Beziehung zu diesen Zeiten für mich bestimmt nicht ideal gewesen und emotional ziemlich anstrengend (für beide Parteien).
Wollte nur mal zwischendrin erwähnen, da ich mich mal dazu durchgerungen hab nach drängen von nen Freund:
God damnit, sind Dating Apps ein Dreck. Durch und durch. Mein Respekt für jeden der da jemals erfolg hatte auch nur mit nen echten Menschen zu sprechen.
Entschuldigt, wollte nur mal meinen Senf dazu geben. Fand eure Diskussion sehr unterhaltsam zu lesen