Die Tour de France ist entschieden, und zwar auch alle Trikots. Wenn niemand mehr stürzt oder Corona positiv getestet wird.
Vingegaard gewinnt die Tour und auch das Bergtrikot
van Aert gewinnt das grüne Trikot - uneinholbar
Pogacar wird bester Jungprofi
Leider konnte Geschke zu Beginn der Etappe trotz großem Einsatz nicht in die Ausreißergruppe fahren, wenn er da noch ein paar Punkte hätte sammeln können, wäre noch etwas möglich gewesen. Trotzdem Hut ab vor der kämpferischen Leistung der letzten Tage, auch weil er ja kein ausgewiesener Bergspezialist ist.
Sydney McLaughlin hat heute Nacht wieder mal den Weltrekord gebrochen in 400m Hürden.
50,68 Sekunden.
Vierter Weltrekord innerhalb von 390 Tagen
Erster Lauf unter 51 Sekunden
Sie ist damit auch schneller gelaufen als die Deutsche Corinna Schwab bei den 400m (50,91 Sekunden). Das sieht schon beeindrucken aus, wenn sie die Konkurrenz so distanziert.
Ihr Coach sagte auch schon, dass man ggf. den 400m-Weltrekord anvisieren möchte (von Marita Koch, DDR, 1985 47,60 Sekunden)…
Erbärmliches Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der Leichtathletik WM
Einzig Malaika Mihambo kann ihre Leistung zeigen und holt sogar ihren nächsten Titel im Weitsprung. Dabei große Klasse gezeigt, nach zunächst 2 ungültigen Versuchen.
Dann nur noch ein schon sensationelles Bronze der Damen Sprint-Staffel.
Damit aber in Summe nur Platz 19 in der Medaillenwertung.
Finde das gegenüber den Athleten sehr respektlos. Die wenigsten Leichtathleten in Deutschland können von dem Sport leben und sind keine Profis wie in anderen Ländern.
Wenn ich immer Mihambo sehe, kommt mir immer das in den Sinn: Eigentlich ist Malaika Mihambo ein Leichtathletik-Weltstar, die Beste und dominiert den Weitsprung schon um die vier Jahre lang. Europameisterschaft, Weltmeisterschaft und Olympia, aber so richtig merkt man das nie in Deutschland, zumindest der Hype, ist doch recht überschaubar. Klar, wenn es dann wieder die Medaille gab, sind die Schlagzeile da oder am Ende wird man Sportlerin des Jahres. Aber sonst schaut man lieber nach links und rechts, wo Weltrekorde purzeln oder die schnellsten Menschen der Welt sich duellieren. Hätte Deutschland ein 100m-Sprinter mit Medaillenchance da wäre viel mehr los.
Aber ggf. ist das aber auch nur mein Eindruck, wenn es um Stars in anderen Sportarten geht. Das fällt mir aber auch immer beim Eishockey auf. Keine Ahnung, ob Leon Draisaitl auch erst einen Stanley-Cup gewinnen muss oder Deutschland endlich bei den Olympischen Spielen zu vertreten, um noch größer zu sein, aber die persönlichen Statistiken machen schon zu dem besten NHL-Spieler. Wahrscheinlich wird er von der Popularität auch nie an einem Nowitzki rankommen.
Finde es auch immer absurd, wie Leute im Internet über Interviews von Athleten und Athletinnen sprechen bei Olympia. „Die sind alle zufrieden mit der Leistung…“ oder „Ausreden“ irgendwie lächerlich. Die treten da an um ihre besten Leistungen abzurufen und sind natürlich auch unzufrieden, wenn es nicht läuft. Aber was soll jemand auch anders sagen als: Ich hab mein Bestes versucht, wollte hier XYZ, aber es hat nicht sollen sein. Das ist halt menschlich, sind halt alles keine Maschinen.
Wenn ich sehe, dass eine Hürdenläuferin schneller läuft als eine deutsche Läuferin ohne Hürden. Dann ist es halt so, dass man in vielen Disziplinen von der Weltspitze entfernt ist.
Aber dann müssen sich wirklich die Verbände hinterfragen, woran das liegt. Es wird immer und immer wieder geredet über Unterstützung, mehr Geld, Professionalisierung. Im Endeffekt trainieren unsere besten Sportler und Sportlerinnen wie Mihambo und Lückenkemper in den USA in Trainingsgruppen mit anderen Stars statt mit „Amateuren“, so muss man das bezeichnen.
Dann hast du halt auch einige, die durch Corona, Krankheiten und Co. gebeutelt sind. Eine Gesa-Felicitas Krause, die in der Vergangenheit immer gute Leistungen gezeigt hat, hat dieses Jahr in Eugene halt das Pech gehabt. Sie sieht das auch selbstkritisch.
Frag mich, ob der DLV sich mal überlegt, warum Deutschland eigentlich nicht mehr konkurrenzfähige Langstreckenläufer oder so hat.
Aber Lückenkemper schrieb es auch in einer Instagram-Story letztens. Ein Belohnungssystem statt Fördersystem. Wer schon oben ist, wird gefördert. Und wenn Talente zu Veranstaltungen verpflichtet sind und am Ende noch draufzahlen müssen bei Reisekosten, Verpflegung und so, nun ja…
„Unsere Gesellschaft erwartet von Halbprofis, dass sie mit den Vollprofis mithalten können, nein diese sogar besiegen können. Finde den Fehler…“
Wie würdest du denn das schlechteste Ergebnis einer deutschen DLV Mannschaft bei WMs, übrigens nicht nur was die Medaillen, sondern generell die Endkampfplatzierungen betrifft, bezeichnen?
Wer da wie viel Verantwortung trägt, dass das Ergebnis so ist, ob Verband, Förderung, Individualleistungen, kann ich nicht beurteilen, will ich auch gar nicht.
Als normal, wenn bessere Hobby Sportler gegen Vollprofis antreten. Ich bezeichne ein 1860 München auch nicht als erbrämlich, wenn sie klar gegen Dortmund im Pokal verlieren. Das sind die normalen Leistungsabstände.
Glaube ich in dem speziellen Fall tatsächlich nicht, es gab ja auch schon andere deutsche Stanley-Cup Sieger. Die allgemeine Notiz davon, war eher gering, Klar, wären da 1-2 Tage lang entsprechende Schlagzeilen da, aber einen Nowitzki ähnlichen Hype wird das nicht mehr auslösen, denke ich. Anders wäre da wohl nur eine olympische oder WM-Medaille mit ihm im Turnier als Spieler.
Ich muss aber auch sagen, dass ich obwohl Eishockey-Fan bin, mit der NHL auch nicht so wirklich viel anfangen kann. Irgendwie interessiert die mich in der Tiefe einfach nicht, sondern halt die heimische DEL. Anders beispielsweise beim Football und der NFL, da schaue ich gerne mal hin.
Ein anderes Problem könnte auch sein, dass viele Menschen selber nie Eishockey spielen werden oder nicht so schnell können und in manchen Regionen da überhaupt keine Bezüge zu der Sportart sind. Basketball hat zumindest so gut wie jeder und jede mal in der Schule gespielt, da betrachtet man das vielleicht ein bisschen anders und kann sich die Leistungen eventuell besser vorstellen.
Man kann sich doch auch mal fragen, warum Mondo Duplantis für das Land seiner Mutter, Schweden antritt, und nicht in den USA. Ja, der war natürlich in der Jugend gut. In einem Artikel hieß es mal, dass der schwedische Verband lang an ihm gebaggert hatte. Stabhochsprung ist in Schweden populär, sie haben ihn alle Freiheiten und die bestmögliche Unterstützung garantiert. Das heißt, Vater/Mutter dürfen weiterhin Coach sein, natürlich durften er in Schweden früher loslegen und vieles mehr. Was gibt er zurück? Weltrekorde und Medaillen. Aber er ist auch halt ein Ausnahmetalent.
Keine Ahnung, wie in Deutschland auch die Besten der Besten unterstützt werden. Aber wie gesagt: Lückenkemper und Klosterhalfen trainieren in den USA, bei bekannten Trainern oder auch internationalen Trainingsgruppen. Bei Mihambo steht das Training mit Carl Lewis noch aus, dass sich wegen Corona 2020 nicht ergeben hatte. Nun kann man einige Namen dort sicherlich auch kritisch sehen. Aber man kann sich auch nur verbessern, wenn man mit den Besten der Welt sich tagtäglich misst.
In Deutschland hieß es ja 2020 man wolle auch über solche Abgänge diskutieren und entgegenwirken und selbst auch so Trainingsgruppen ins Leben rufen. Aber mit welchen Ziel?
„Je mehr es um den Erfolg geht, desto mehr wird ja der Weg dorthin und sogar der Mensch, egal.“ Nach Timo Stillers Einschätzung werden Menschen austauschbar, wenn es allein um den Erfolg geht. Er plädierte im Dlf dafür, dass die individuelle Leistung der Persönlichkeit mehr im Vordergrund steht: „Da wäre ich total dafür, dass man sagt: Wie hat der sich in seiner Leistung entwickelt?“
Leistungsentwicklung und individuelle Geschichte im Blick
Die Ankündigung des Deutschen Olympischen Sportbundes, Medaillen nicht um jeden Preis zu wollen, reicht Stiller dabei offenbar nicht. „Dann brauche ich eine Alternative. Wenn die Medaille nicht das maximale Kriterium ist, dann brauche ich ja irgendwas auf dem Weg dorthin.“ Hier müsse man darauf achten, wie sich Athletinnen und Athleten entwickeln. „Da kann ich nicht hinten gucken: Kommt da eine Medaille raus?“
Denke dies wäre dann ein Ansatz. Leider ist wie ich auch schon schrieb immer so, dass nach den Olympischen Spielen oder jetzt der WM alle wieder mit den Medaillenspiegel kommen. Das ist das wichtigste für Zuschauer und auch Medien. Gold. Alles unter den ersten Dreien ist nicht der Rede wert - ganz egal, was Sportler oder Sportlerin die letzten vier Jahre geleistet hat und ggf. sogar die Leistung bestätigt oder getoppt hat. Das ist immer Schade.
Auch noch ein ganz kurzer Artikel, warum es denn so viele Athleten in die USA und den Universitäten zieht. Aber das wurde auch schon immer alle vier Jahre diskutiert, da da eben gefördert wird mit viel Geld und man sich auf den Sport konzentrieren kann.
Der im Artikel erwähnte Neugebauer wurde immerhin bei seinem WM-Debüt als einer der jüngsten im Feld dann mit 8.182 Punkte wurde Neugebauer Zehnter. Nicht schlecht würde ich sagen.
Ich hatte mitbekommen, dass Lippmann in der Halle aufhört, aber nicht das es in den Sand geht und dann noch mit Ludwig, wenn die zurück ist.
Lippmann selbst sagt, sie muss alles lernen. Tritt bei der EM mit Walkenhorst an. Aber denke mit Laura Ludwig nicht schlecht die ersten Schritte im Sand zu machen. LLLL. Spannend.
Lippmann hat die letzten Wochen schon ein paar Beachvolleyball-Turniere auf der deutschen Tour gespielt. Physisch bringt sie alles mit, aber die Technik und Bewegungsabläufe sind noch längst nicht da, wo sie sein müssen. Natürlich verständlich. Sie braucht Zeit, um Beachvolleyball zu lernen.
Nächste Woche spielt sie mit Kira Walkenhorst die EM.
Ich weiß nicht, ob das Konstrukt mit Laura Ludwig so gut ist. Ludwig ist die nächsten Monate noch hauptsächlich mit ihrem kleinen Kind beschäftigt, viel gemeinsam trainieren werden die nicht. Und nächstes Jahr startet schon die Olympia-Quali - ich sehe da nur geringe Chancen, dass die beiden sich gegen die etablierten deutschen Teams durchsetzen. Lippmann braucht einfach mehr Zeit.
Im Sportstudio meinte Ludwig, dass sie in zwei Monaten wohl zusammen im Sand stehen wollen. Ob sie dieses Jahr irgendwelche Turniere spielen zum Ende des Jahres verneinte sie, aber ließ es sich noch offen.
Heute Abend in der Einer-Verfolgung beim Bahnrad der Frauen das Finale Lisa Brennauer gegen Mieke Kröger. Letztes Renen von Lisa Brennauer, das wird spannend. Gestern haben sie als Vierer auch wieder den EM-Titel geholt.
Edit: Kim Bui mit schöner Standing Ovation nach ihrer Bodenturn-Routine. Ist auch ihr letztes Teamfinale und dann hört sie auf. Einmal im Einzel tritt noch morgen an. Ich finde diese gebündelten EMs mit verschiedenen Sportarten ziemlich gut.
Die deutschen Turnerinnen holen sogar Bronze in München.
Das Wochenende im Turnen ist fabelhaft. Elisabeth Seitz holt eben im Stufenbarren den Europameister-Titel und Kim Bui Platz 5 in ihrer letzten Übung der Karriere.
Mir gefallen diese European Championships so viel Sport zeitgleich und auch wieder ein wenig Aufmerksamkeit.
Edit: Oh man, und Emma Malewski holt auf dem Schwebebalken in ihrem ersten Gerätefinale auch nocht Gold.