Naja, also global gesehen wäre es eher ein Mitteruck. So rechts wie die USA im Moment steht, da ist jede Bewegung nach links einfach eine Bewegung zur politischen Mitte. Was die USA auch endlich mal ein bisschen nötig hat. Dieser “Free-Market-Decides-EVERYTHING”-Mentalität muss endlich mal ein bisschen entgegengewirkt werden.
Vermutlich.
Nur, dass die Mitte in der USA halt im Moment heissen würde, dass alles gleich (und somit für einen Grossteil der Bevölkerung ziemlich unfair) bleibt.
Weswegen ich denke, dass die Verzweifelte Suche nach der Mitte für die Demokraten nach hinten los gehen würde. Denn wenn Trump uns etwas bewiesen hat, dann ist es, dass der Status Quo einfach für viele Leute nicht mehr tragbar ist.
Auf Kosten eines Grossteiles der demokratischen Basis, wenn es dumm läuft.
Natürlich nicht. Denn es ist eine der Parteien. Und in einem binären System wie der USA wiederspiegeln die beiden Parteien halt Positionen, welche extremer auf die beiden Seiten sind, als der Bevölkerungsdurchschnitt.
Nur muss ich einfach nochmals daran erinnern: Donald Trump hat sich kein bisschen darum geschert, irgendwo in der Mitte zu bleiben. Trotzdem konnte er gewinnen. Weil er in den nötigen Bereichen der Bevölkerung sich eine solide Base errichten konnte.
Ich glaube einfach, diese Angst, dass die Demokraten zu weit links gegangen sind, ist nicht so real, wie es viele ausmachen.
Die Demokraten hatten in den letzten Jahren viele Erfolge verbuchen können, wenn es um lokale Wahlen gingen. In gewissen Bereichen mit Progressiven Kandidaten, in anderen mit mehr Zentralen… aber in sehr, sehr vielen Bereichen einfach dadurch, dass sie Wähler motivieren und zur Wahl anregen konnten, welche normalerweise nicht wählen gehen.
Was denkst du, wie viele Leute in der USA nicht wählen gehen, weil sie sagen: “Ist doch eh das gleiche, ob Demokraten oder Republikaner, spielt doch keine Rolle”
Dieser Anteil ist riesig. Warum hat man keine Angst davor, diese Leute mit einem Status-Quo-WallStreet-Kandidaten wieder zu vergraulen, aber Angst davor, die Leute in der Mitte zu verlieren?
Ich glaube, man macht sich Illusionen, wenn man für 2020 einen demokratischen Milliardärs-Kandidaten aufstellen kann, der auf Freundschaftlich mit WallStreet macht, ohne dass man dafür einen massiven Preis zahlen muss. Wer nicht sieht, wie man da einen massiven Teil der demokratischen Wählerschaft in den Rücken sticht und (einmal mehr) wütend macht, der hat in meinen Augen in den letzten Jahren nicht aufgepasst.
Vor vier Jahren hat diese Wählerschaft zu einem Aufschwung von Bernie Sanders geführt. Und dieses Momentum ist noch mehr gewachsen, denn inzwischen hat die Bernie-Wählerschaft die Demokratische Partei recht klar übernommen (auch wenn er sich im Moment die Wählerschaft mit Warren teilt). Und wenn man das Gefühl hat, dass man diese Leute einfach ignorieren kann (oder einfach mal davon ausgehen kann, dass man deren Stimme eh im Sack hat, und man sich darum nicht um sie kümmern muss), dann wird man am Wahltag eine böse Überraschung erleben.