Das Erhalten des neoliberalen korrupten Systems, dass viele der Establishment-Politiker bei den Demokraten so reich und/oder mächtig gemacht hat, dürfte den meisten eben deutlich wichtiger sein, als ein möglicher Erfolg der Demokraten bei der Wahl.
Naja, sie stehen den Republikanern auch näher als ihrem eigenen Flügel. Wundert mich also nicht.
naja aber die republikanische politik richtet sich eher am “landadel” und der klassischen industrie aus, während die neoliberalen in den demokraten eher die typischen bankiers und wall-street investoren sind, die den neoliberalismus natürlich hoch halten. da würde es sich schon lohnen mal selbst wieder etwas macht zu bekommen, um die eigene position zu stärken…
In erster Linie richtet sich die rep. Politik an den Vielverdienern aus. Da werden Bankiers natürlich auch schnell hellhörig
Also Biden zumindest, der hat sich aus dem Zirkus, den Warren und Clinton angezettelt haben herausgehalten und Bernie als seine Freund bezeichnet. Was mich interessieren würde, wie die Außenpolitik von Sanders aussieht, weil ich glaube, dass Biden dort aus Sicht der meisten amerikaner mehr Expertise hat.
aber auch Sanders habe 1994 für das entscheidende Gesetz gestimmt und sich für „mehr Gefängnisse“ ausgesprochen
In welcher ansicht sind mehr gefängnisse in den usa ein nachteil? ^^
Gefängnisse sind in den USA meist privat unterhalten und entsprechend auf Gewinn ausgerichtet (siehe z.B. das PC Spiel Prison Architect).
Damit diese Gefängnisse profitabel bleiben, müssen entsprechend viele Straftäter verhaftet werden. Dadurch, dass die Betreiber dieser Gefängnisse einen erheblichen Einfluss in Washington haben, führt das dazu, dass mehr und mehr Kleinst-Kriminelle verhaftet werden.
Und das führt zu einem Teufelskreis:
Wer einmal im Knast war, findet keine Arbeit, muss sich seinen Unterhalt also mit Straftaten verdienen. Wenn der Vater einer Familie im Knast landet, bleibt Frau und Kind meist auch nichts anderes übrig, als illegale Dinge zu tun.
die arme farbige bevölkerung muss doch auch irgendwo leben.
Wenn Warren zugunsten Sanders aus dem Rennen ausscheidet, würde das ordentlich helfen. Sanders hat ordentlich zugelegt, aber Biden hat insgesamt gesehen immer noch ordentlich Vorsprung (aktuell gibt 538 Biden eine 45%-Chance, die Mehrheit der Delegates zu gewinnen, Sanders 29%). Leider scheint sich Warren ja eher ein bisschen von Sanders abgewandt zu haben, siehe die lancierte Sexismus-Story.
Was Trumps Chancen angeht: Nicht den Vorteil unterschätzen, den ein amtierender Präsident hat. Allein dass es der US-Wirtschaft insgesamt gesehen recht gut geht, ist z.B. schon ein ziemlicher Bonus für Trump. Wenn da nicht bis zur Wahl ein Crash kommen sollte, stehen Trumps Chancen mMn nicht so schlecht.
Genau auf die zielt Sanders aber explizit ab. Von den Republikanern und Trump werden sie ziemlich in Ruhe gelassen, während Sanders eine ziemliche Bedrohung für diese Leute ist. Wenn Sanders oder allgemein der progressive Flügel die Macht bei den Demokraten bekommt, wird die eigene Position mehr geschwächt, als durch Trump.
Guter Punkt. Ja, das Argument der Wirtschaft und des amtierenden Präsidenten sprechen für ihn.
Wobei ich nicht denke, dass es für IHN ein Vorteil ist, dass er amtierender Präsident ist. Normalerweise ist es das, in seinem Fall denke ich nicht.
Die Wirtschaft schon eher. Das kann ihm helfen. Ob es reicht, die anderen Faktoren (seine Unbeliebtheit, primär) auszuhebeln bezweifle ich aber. Vor allem da die starke Wirtschaft (wie so oft) in der USA wieder nicht dafür sorgt, dass es der allgemeinen Bevölkerung besser geht, sondern eher einfach die Reichen noch etwas reicher macht.
meint ihr wirklich, dass die klientel der bankiers, wall-street investoren und allgemein sehr reichen bevölkerungsschicht die wahl entscheidet?
die dürften doch anteilsmäßig ein eher geringer teil der bevölkerung sein, oder nicht?
ist es nicht viel eher die frage, mit welchen fragen und antworten man die mittleren und unteren schichten adressieren kann wie z.b. trump mit dem “america 1st” und “niemand von denen da oben” von vor 4 jahren?
Naja deren Wahlspenden finanzieren aber im Normalfall den Wahlkampf.
Natürlich sind die eine absolute Minderheit. Aber Wahlkampf in Amerika ist eben in erster Linie eine Medienschlacht. Und dazu braucht es braucht es viel Geld oder den Einfluss auf die Meinungsbildung (Bloomberg mit seinem Medienimperium).
also ein zweigleisiger wahlkampf.
einmal um spendengelder bei den “oberen 10.000”, um den wahlkampf überhaupt finanzieren zu können?
und auf der anderen seite populistische parolen und/oder in einer schlammschlacht den gegner diskreditieren, um den großteil der bevölkerung abzuholen?
irgendwie macht mich das traurig.
So funktioniert Wahlkampf in Amerika doch schon seit vielen vielen Jahren. Wirtschaftspolitisch sind beide Parteien ähnlich korrupt und neoliberal.
Thematisch geht’s im Wahlkampf dann um die ganzen emotionalen Themen wie Einwanderung, Abtreibung, Homosexualität, Gleichberechtigung, usw. Solange sich die Leute darüber streiten, sind sie abgelenkt und kommen eben nicht auf die Idee, sich um die eigentlichen Ursachen ihrer Probleme Gedanken machen.
Ja! Deshalb ist es ja auch so besonders, dass Kandidaten wie Sanders oder Warren komplett auf die Unterstützung von Super-PACs und reichen Spendern verzichten, sondern ihren Wahlkampf aus ganz vielen kleinen Spenden finanzieren. Dadurch sind sie deutlich unabhängiger und können die eigentlichen Probleme des politischen und wirtschaftlichen Systems der USA offen ansprechen und sich dagegen positionieren. Sowas könnten Leute wie Biden oder Clinton nie tun, da sie sich dann die Grundlage für ihren Erfolg (die reichen Spender) nehmen würden.
Viel größer als die Kritik an Trump ist nämlich die Angst vor der eigenen Basis. Dort ist die Unterstützung für Trump massiv und uneingeschränkt. Wer sich ihm entgegenstellt, muss nicht nur damit rechnen, von ihm auf Twitter beleidigt und erniedrigt zu werden. Ihm droht auch das politische Aus.
Fast das ganze gut zusammen und wurde wärend des Verfahrens des Senats mal am Rande erwähnt, dass die Republikaner keinen Druck haben, weil die eigenen Wähler das Verhalten nicht beanstanden.
lol
So optimistisch wäre ich auch gerne.
Als ob sich die Republikanische Partei spalten würde…
Denn man darf nicht vergessen, auch wenn sie die Wahlen im September verlieren werden, und auch wenn sie die Wahlen deutlich verlieren werden, so stehen sie dennoch als eine Partei da, welche fast die Hälfte der Bevölkerung unterstützt (auch eine “klare” Niederlage wird die Stimmen nicht klarer als 45% zu 55% teilen… das ist halt die Natur eines Zweiparteien-Systems).
UND die Republikaner werden nach den Wahlen auch mindestens noch den Senat haben. Ich glaube absolut nicht, dass die Demokraten eine Chance auf den Senat haben, dafür ist die Senat-Struktur einfach viel zu sehr auf der Seite der Republikaner. Ein kleiner Staat mit geringer Bevölkerungsdichte hat den gleichen Anteil an Senatoren wie ein riesiger Staat mit grosser Bevölkerungsdichte… und Anzahl Staaten haben die Republikaner halt trotzdem in der Regel mehr als die Demokraten.
Und nein, eine Partei welche den Senat kontrolliert fällt nicht auseinander.
Wenn die Welt fair wäre, dann würden die Republikaner in den nächsten Wahlen ALLES verlieren. Das Haus würde noch mehr für die Demokraten gestellt werden, der Senat würde mit 55+ Senatoren an die Demokraten gehen, und die Republikaner würden die Präsidentschaftswahl mit 401 zu 131 oder so verlieren…
Aber wenn die Welt fair wäre, dann hätten wir gar nie einen Präsident Trump gehabt. Darum werden die Republikaner vermutlich den Senat knapp halten, im Haus wird sich nicht viel ändern und das weisse Haus wird wohl an die Demokraten gehen, aber vermutlich eher 280 zu 251 oder so… Nicht deutlich genug um den Republikanern zu signalisieren: “Hey, wir haben alles verbockt!”
Moralisch Bankrott sind sie in jedem Fall.