Das wurde gestern aber mehr als einmal genannt, genauso, dass sich Hosentaschen nicht (!) mit dem Design automatisch ausschließen.
Es ist historisch (geht ins 18 Jahrhundert zurück) bedingt aber so, dass „beim Mann Funktionalität wichtig ist, bei der Frau die Ästhetik“, weshalb Taschen nicht priorisiert werden, obwohl machbar. Dass man dazu aber historisch wissenschaftliche Quellen haben WILL, wurde aber nicht erwähnend gewünscht. Das nervt mich, dass nichts gesagt wird.
Die ganze casual Diskussion (so wie fast alle Diskussionen im Forum) sollte aber plötzlich komplett evidenzbasiert sein, komplett wissenschaftlich belegt. Und da frage ich mich, warum? Warum sind bei dem Thema Erfahrungen nichts Wert, aber bei anderen Themen total ausreichend? Das beste ist dann, wenn dieser Anspruch dann selbst mit „trust me bro, Marktwirtschaft funktioniert so“ argumentiert wird, genauso ohne Evidenzstudien in dem Bereich, aber das betrifft dich nicht. Du hast tatsächlich nachgeguckt und sogar zugegeben, dass du deine Meinung revidierst: Marktversagen. Das finde ich klasse, ehrlich und fördernd. Du hast aber nicht wie Silver rumgemeckert, dass die Links nichts Wert sind und du da gerne Studien und wissenschaftliche Arbeiten gehabt hättest, im Nachhinein.
Und zum Thema Modegeschichte: Wenn du Interesse für das Thema hast, kann ich dir Quellen geben, die keine Inetartikel sind.
Meine sehr subjektive Aussage zu der Diskussion: Was mich daran gestört hat und immer noch stört ist, dass es überhaupt eine Diskussion gab. Warum können Frauen nicht einfach Erfahrungen teilen, sich über etwas auskotzen ohne dass direkt ungefragte und teilweise auch sinnlose Vorschläge von Männern kommen, die das Problem nicht haben und denen man dann erstmal mühsam alles erklären oder sich sogar rechtfertigen muss? Manchmal reicht auch ein „Ja, ist blöd für euch. Verstehe ich.“ Statt es zu hinterfragen und wall of Texts mit sinnfreien Vorschlägen zu schreiben, nach denen keiner gefragt hat. Tatsächlich haben Frauen das Problem schon länger und man soll es kaum glauben, sie denken selber auch darüber nach, was man vielleicht tun kann.
Darf ich dir als Mann sagen, dass ich ganz auf eurer Seite bin und es unverständlich finde, dass ihr entweder zu kleine oder gar keine Taschen habt und die Modeindustrie doch sowas endlich ändern sollte.
Was ich alles in meinen Taschen habe, linke Seite mein Portmonee und rechts, ist mein Handy, Kopfhörer, einige Schlüssel und Kugelschreiber. Wenn ich mir die Hosen von euch Frauen ansehe, passt teilweise gerade mal eine Münze in die vordere Tasche rein, was ich nie verstanden habe, wieso die Modeindustrie das macht.
Ich gehöre leider zu den privilegierten Männern.
Mein Favorit ist, wenn das dennoch nicht von Bedeutung ist, solange keine Studie dahinter steht. Klar, kann man so machen (und bitte gerne kommunizieren!), aber das hat immer den Beigeschmack, die Probleme seien keins bis man es methodisch bewiesen hat. Und Probleme, als nicht-Betroffener indirekt kleinzureden, macht die Diskussion automatisch emotional, vor allem, wenn die Art und Weise eine überhebliche ist.
Hätte niemals erwartet bei einer Hosentaschen-Diskussion wissenschaftlich arbeiten zu müssen. So so viele Themen werden im Forum casual besprochen und wo normale Nachrichtenlinks ausreichen, aber hier wird so viel mehr erwartet: wegen Hosentaschen.
Bieten Schneider denn so etwas wie Hosentaschen ergänzen / erweitern standardmäßig an? Ich kenne die bei mir im Umkreis eigentlich nur klassisch mit Hose kürzen, Reißverschluss reparieren, Gardinen umnähen oder so.
Müsste sich dann ja eigentlich für sie lohnen.
Das machen die sicherlich. Ich könnte das auch selber nähen. Da es ja innen sitzt und damit nicht sichtbar ist, muss es nicht super akkurat genäht werden. Man braucht quasi nur Nadel, Stoff und Faden. Ist aber nicht wirklich eine Lösung Mehraufwand zu haben, um gute Kleidungsstücke zu bekommen.
Ich würde lieber die Hosen von Frauen ohne große Taschen nehmen. Selbst mein Smart Phone liegt manchmal quer in der Tasche und bekomme es so schlecht raus.
Anekdotisch und kleine Anzahl an Personen: Die Frauen mit denen ich drüber gesprochen habe, freuen sich über Taschen in Röcken und Kleidern, nutzen diese aber im Grunde nie. Außerdem freuen sich die gleichen Frauen darüber, dass die Taschen an den Hosen, falls vorhanden, so geschnitten sind, dass sie die Körperproportionen unterstreichen.
Wenn du eine gute Schneiderin zur Hand hast, kann die dir fast alles machen.
Kann aber je nach Preisen auch schnell noch mal so viel kosten, wie das Kleidungsstück an sich.
Taschen hinzufügen wahrscheinlich gar nicht, weil das schwerer ist als man denkt, Tasche müssen beim Grundschnitt schon mit gedacht werden, sonst sieht es einfach wirklich komisch aus.
Taschen „tiefer“ machen geht schon, auch schon Insta DIY Clips dazu gesehen, wie einfach das dann wirklich ist weiß ich.
Die Frage wäre dann hier wann sich das lohnt, denn ist man ehrlich man kauft meist bis zum Mid-Preis Segment, weil da das Angebot am höchsten ist. Ob man dann noch losläuft und sich an eine 90€ Hosen größere Taschen nähen lässt, wohl eher nicht.
Ich denke auch, dass sie die Quatschtaschen entfernen würden und direkt neue annähen, anstatt nur zu erweitern (was je nach Material eh nicht so gut ist und da an der Naht leichter reißt). Da müsste man jedoch auftrennen und komplett neu annähen, was noch eine Ecke nerviger als Reisverschluss ist (O-Ton Schneiderin: „Auftrennen ist eine Scheißarbeit“.). Und bei Reisverschlüssen verdienen die bereits kaum was.
Steht und fällt mit dem Material, denke ich. Oft ist dieser eh dünn und nicht so geil.
Ich denk auch nicht, dass du neue Taschen für 5€ bekommen kannst oder bekommen solltest. Bei manchen Kleidungsstücken werden sie wahrscheinlich sagen, dass es keinen Sinn macht und bei anderen wirds dann halt teurer.
Und manchmal ist die Qualität des Grundproduktes schon so schlecht, dass man gar nichts machen kann außer neu Schneidern lassen.
Aber an sich, Schneider sind ne super Sache, wenn man möchte dass Kleidung endlich richtig sitzt und man selber nicht so gut darin ist.
Ich nutze die Taschen an meinem Kleid eigentlich auch nie. So wie Kleider liegen und sich bewegen wäre es mir irgendwie zu unsicher, da ein Handy, Geldbeutel oder den Schlüsselbund reinzulegen, da ich die Sorge hätte, dass es irgendwie rausfällt. Da müssten sie wahrscheinlich zumindest verschließbar sein, damit ich mich damit wohlfühlen könnte. Und ist natürlich auch ein gewissen Gewicht, was dann das Kleid runterziehen und rumschwingen würde.
Ich hab aber halt auch immer nur die drei Sachen in meinen Taschen und sonst nichts.
Und da ich alles drei eigentlich am liebsten immer direkt am Körper trage, trag ich einfach auch kaum Kleider wenn ich rausgehe, da bleib ich dann einfach bei Jeans.
Meine kurzen Hosen könnten aber definitiv größere Taschen vertragen, da sind die Sachen echt gequetscht drin.
Absolut. Ich beneide da jeden, der es wirklich beherrscht.
Eine Freundin von mir ist gelernte Schneiderin und ich habe sie mal gefragt, ob sie sich eigentlich ihre Hosen flickt, wenn diese bspw. an den Schenkelinnenflächen kaputt gehen. Sie meinte zu mir, dass der Zeitaufwand die Sache alleine schon nicht Wert ist und die Stoffe alleine oft zusätzlich zu mies sind, um da langfristig was zu retten.