Das kann man aber auch kommunizieren. Wenn man sagt: „Sie sind an dem Tag unser fünfter Kunde, deshalb wissen wir nicht, wann es genau wird, frühestens 12, spätestens 4, aber wir schreiben eine halbe Stunde vorher nochmal, wenn wir kommen“, kann ich mich darauf auch einstellen und ich weiß, was Sache ist. Beim Satz „Wir sind zwischen 12 und 4 da“ gibt es für mich nicht viel Verständnisspielraum.
Meiner ist nützlich und da gibt’s Mindestlohn, ich erkenne ein Muster…
Das Thema Berufe und Gehalt und was man sich davon leisten kann oder nicht ist halt eben auch deutlich komplexer, als es gerne oft gemacht wird.
Ich schätze mal, vielen aus unserer Generation wurde eingetrichtert „Abi/Studium = guter, hochbezahlter Job mit viel Ansehen; Handwerk = schlecht bezahlt, geringere Intelligenz“
Was natürlich Quatsch ist.
Mit Abi und darauf folgendem Studium hat man insgesamt vielleicht zwar mehr Auswahl, kommt eher in Jobs „im Trockenen“ mit geregelten Zeiten oder Perks wie Home Office, ja. Aber der Garant zum Geld drucken ist das auch nicht.
Ebenso heißt im Handwerk arbeiten nicht, dass man zu blöd fürs Abi war, sondern einfach, dass man andere Interessen hat. Vielleicht hat man je nach Gebiet nicht sonderlich prickelnde Arbeitszeiten, aber dafür den Perk, vieles in seinem eigenen Haushalt alleine richten zu können.
Jeder Beruf kommt mit Vor- und Nachteilen mit sich.
Gerade der frühe Berufseinstieg und die wachsende ETF-Front mit Zinseszins-Effekt gleicht evtl. höhere Akademiker-Gehälter über den Daumen gepeilt dann auch wieder aus. Zudem kommt es drauf an, ob man vielleicht später doch nochmal den Beruf wechselt, sich weiterbildet oder nicht, ein zweites Standbein durch seine Skills aufbaut, wie lang man ziellos umherirrt, um das zu finden, was einen Spaß macht, welche Kontakte man im Laufe des Lebens aufbaut, an welchem Ort man lebt, etc.
So kann dann auch mit weniger Gehalt ein Eigenheim und schönes, erfülltes Leben an Ort X mit Familienkonstellation A drin sein, während selbst mit überdurchschnittlichem Gehalt an Ort Y mit Familienkonstellation B schwierig der Jahresurlaub, geschweige denn eine größere Eigentumswohnung drin ist.
Letztendlich kommt es stets auf die eigenen Präferenzen und Ziele an, das Umfeld, die eigene Einstellung usw. So ziemlich auf jedem Weg kann man sich gute Leben ermöglichen.
Soll allerdings nicht heißen, dass nach dem typischen FDP-Gequatsche jeder selbst für sein Glück verantwortlich ist, manche Jobs sind natürlich dennoch deutlich zu niedrig bezahlt für die Leistungen dort, bzw. die Bedingungen (mehr als) ausbaufähig. Im anderen Extrem sind auch manche Gehälter und Boni kaum zu rechtfertigen, die Besteuerung der Superreichen ging seit Jahrzehnten immer weiter runter.
Was ich letztendlich sagen wollte: Allein der Beruf sagt kaum aus, wie es um das restliche Leben desjenigen gestellt ist. Auch, wenn man das von vielen Seiten eingetrichtert bekommen hat.
Der Beruf sollte im Idealfall zum eigenen Charakter und den Interessen passen, damit man diesen auch möglichst lang ausführen kann und mag. Sollte sich dahingehend im Laufe des Lebens etwas ändern, muss man eben abwägen, ob ein Wechsel Sinn macht, wie dieser ermöglicht werden kann und ob man eher mit den Einschränkungen eines Wechsels oder des Bleibens leben kann.
Hatte jetzt natürlich nur am Rande mit dem vorherigen Thema zu tun, aber dieses ständige gegenseitige Anneiden oder andersrum sich als was besseres aufspielen nervt manchmal echt im gesamtgesellschaftlichen Kontext gesehen und kotzt mich an, passt also zum Thread
Wobei jeder handwerker den ich kenne, quasi jedes Wochenende und oft nach Feierabend schwarz schafft.
Plus ganze Handwerkercliquen, wo man sich eben gegenseitig hilft.
Sprich Ich mach die die Elektronik, du machst mir das Abwasser, etc etc.
Die verrechnen sich dann gegenseitig eben grob die Stunden.
Ja, ok, das ist hier nicht anders.
Auch wenn jedes Wochenende weit übertrieben sein dürfte.
naja, zumindest wenn er dann sein Haus auch bis Mitte ende 30 Abbezahlt haben will.
Jeder Handwerker den ich kenne wird halt auch vor allem gnadenlos vom gesamten Freundeskreis angehauen^^ ich hab auch ein paar Leute an der Hand die ich bei bestimmten Dingen frage. Ich bezahle denen auch gerne ihren normalen Stundenlohn, es geht da halt auch oft einfach um Verfügbarkeit.
Oder wie jetzt: ich sitze im Home Office und warte auf den Handwerker, der eventuell heute auch gar nicht mehr kommt (kein Vorwurf). Wenn ich jemanden kenne der am Wochenende zu mir kommt und das macht, ist das halt für viele Seiten einfacher
Ja, ich haue (wenn es kein Notfall ist) eben den Elektriker oder Dachdecker an, den ich kenne. Der kommt dann mal an einem Samstag oder vielleicht auch nach Feierabend vorbei. Das ist dann natürlich oft am Fiskus vorbei.
Genau so, wie bei Computerproblemen immer angefragt wird. „Du machst doch was mit IT…!“
Selbst wenn es dann eigentlich gar nicht mein Themengebiet ist… Als würde man einen Schreiner fragen, ob er nicht die Elektrik einziehen kann
Ich kenne tatsächlich nicht wenige Leute, die das mehr oder weniger alles selber machen.
Ich hatte mal einem Vermieter der zumindest alles vom „Hausmeisterservice“ hat machen lassen. Dachdecken, Gas Wasser, Elektronik ect. Gelernt hatten die aber gar nichts!
Naja bei beidem finde ich die Anfrage an sich jetzt gar nicht mal so abwegig. Ein Schreiner hat jetzt vielleicht nicht die komplette Vollahnung, aber weiß vermutlich zumindest, wie man ne Steckdosen an- und abklemmt um irgendwelche Fronten installieren zu können oder wird auch Grundwissen über bspw. Lackierarbeiten haben.
Ähnlich wirst du ja zumindest den Hauch einer Ahnung bei sämtlichen PC-Problemen haben es gibt halt genug Leute die gar keinen Plan haben.
Meistens haben die halt einen der Berufe mal vor Jahrzehnten gelernt. Auch bei Schulhausmeistern. Der ist halt gelernter Schreiner und denkt 20 Jahre später Hausmeister wäre doch ganz gut. Der macht aber ja dann auch die kleineren anfallenden Handwerksarbeiten alle selbst.
Absolut!
Die Handwerker werden von dem anderen Gewerk zumindest mehr Ahnung haben als der Leihe.
Ist in meinem Job auch! Bin Mediengestalter Bild und Ton.
Am meisten mache ich Kamera und Schnitt. Weniger Ton und Licht.
Da ich aber auch auf Veranstaltungen arbeite, und es mich interessiert, habe ich auch mittlerweile okaye Kenntnisse in der Veranstaltungstechnik. (Rigging ect.)
Da gibt es halt Schnittmengen.
Ist im Handwerk genau so denke ich.
Naja, mehr Ahnung zwar schon, aber wirklich genug, um das alles auch sicher und gesetzeskonform umzusetzen?
Sonst hat man halt im blöden Fall paar Jahre später die doppelt und dreifachen Kosten dafür, es „richtig“ machen zu lassen.
Na klar, und je länger man arbeitet, desto mehr kommt dazu.
Ich hab auch schon mit MS Office, Open Office, Schnittprogrammen, Photoshop, unterschiedlichsten Betriebssystemen, verschiedenen Filmprojektoren etc. gearbeitet. Da bleibt ja immer ein bisschen was hängen und so ein gewisses Grundverständnis für Dinge ist dann halt vorhanden.
Hätte ich jedes mal nen Euro bekommen, wenn ich den Satz gehört habe, wäre ich jetzt vielfacher Millionär
Bei mir ist es „Du sitzt doch bei der Arbeit viel am Computer, könntest du mir mal bei XY helfen?“ Und ich bin da wirklich eher so der Typ, der die IT-Crowd bei jedem Problem anschreiben muss, die Leute gehen aber davon aus, dass ich mich damit auskenne. Denn wie wir wissen, der KFZ-Mechatroniker hat natürlich auch das Navi selbst zusammengeschraubt.
Ķönnen die Kollegen nicht meine Euphorie bewahren? Es muss sich natürlich in meinem Raum stundenlang über die Firma beschwert werden. Zum Glück für morgen den Platz gewechselt.
Und wer nicht in da sAuskotzen über die Firma miteinstimmt, ist Grundsätzlich schonmal verdächtig