Der Auskotzthread 7

Schreibe ich doch? Machen halt Menschen. Noch mal: nur weil du es nicht machst heißt das eben nicht, dass es niemanden gibt.

Und

gilt nicht für jede Konfession und nicht für jede Zeremonie.

Ich war schon bei christlichen Trauungen komplett ohne Gebete und schwüren vor Gott - und auch komplett ohne Lügen vor dem Pfarrer.

Es ist halt nicht wirklich so starr wie du zu denken scheinst

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Das Testament bringt in dem Fall gar nichts. Edit: Keine rechtliche Sicherheit.

Mit der Taufe geht man, wie @Morissa schrieb, keine rechtliche Verpflichtung ein. Das ist vergleichbar damit, sofern man nur kirchlich heiraten würde, aber nicht standesamtlich. Aus dem Grund hat man es i.d.R. mittlerweile so gemacht, zur Sicherheit und Vermeidung von Missverständnissen, dass kirchliche Trauung stets als Voraussetzung mind. eine Anmeldung für die standesamtliche Trauung haben wollen.

(als allgemeine Info gedacht für diejenigen, die es interessiert)

Kann ich bestätigen. Unsere Kirche will einen Termin einer standesamtlichen Trauung. Unser Wunsch-Datum ist noch so weit entfernt, Standesämter verteilen noch gar keine Termine.

Doch es bringt, dass das Jugendamt den Taufpaten zumindest in Erwägung zieht. Ich kenne so einen Fall auch aus meiner Heimatstadt. Die Person wäre ohne dieses Testament nicht auf dem Schirm gewesen und so war sie es doch und wurde letztlich auch zur erziehungsberechtigten Person. Natürlich ist das Testament dem Kindeswohl nicht vorrangig. Das heißt aber nicht dass es im Umkehrschluss gar keinen Einfluss hat.

Es las sich so, als sei man damit rechtlich safe/Sicherheit. Das wollte ich damit widerlegen bzw. sollte man sich nicht darauf verlassen. Es kann jederzeit vom Gericht ausgehebelt werden und es kann wer anders werden. Als Hinweis, wie du es jetzt erläutert hast, ist es gut.

Edit: oder anders formuliert: Es ist ein Vorschlag der Eltern zur Vormundschaft.

Edit2: Mit dem Fall hatte ich tatsächlich Mal zu tun, als mich wer darum bat, sich ums Kind zu kümmern, wenn was passiert. Die wurden relativ schnell anwaltlich aufgeklärt, dass sie großartig nichts machen können. Dieses Taufpate = Vormund ist so eine Sache, die gesellschaftlich noch sehr miteinander verknüpft ist

Ganz ehrlich: Ich möchte für meine Kind Paten in ungefähr meinem Alter (meine Eltern und deren Generation fällt raus) und da ist es dann einfach sehr dünn mit Religiosität. Ich würde gerne Paten haben, die wirklich hinter dem stehen, aber so reicht es mir, wenn ich mich diesen Leuten sehr verbunden fühle und weiß, dass sie die Aufgabe auch ohne religiösen Kontext ernst nehmen.

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Weil sie Angst vor sozialer Ausgrenzung haben.

Für mich wäre es eh primär wichtiger, dass die Eltern oder zumindest ein Elternteil ein wenig religiös ist, wenn man schon tauft. Der Pate selbst ist eigentlich dazu gedacht, als Unterstützung zu dienen und das Kind christlich zu begleiten. Und da reicht es imo schon, wenn man christl. Werte/Wertvorstellungen wie Nächstenliebe usw. vermittelt. Ich denke, niemand muss dafür zwangsweise Bibeltreu oder an Gott glauben.

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Genau das ist hier auch der Fall. Bei jedem Ereignis wird drüber gejammert, wie langweilig die Kirche doch war und jetzt muss man da hin und die greislichen Lieder singen. Zumindest bei der Familie meines Freundes wird es gemacht, weil es halt gemacht wird. Aber wirklich gläubig ist da keiner. Es gehört sich halt aber nicht auszutreten.
Ich weiß auch gar nicht, ob die wussten, dass wird nicht mehr in der Kirche sind.

Ich find das schade, die Traditionen an sich sind ja nicht verkehrt. Also zum Beispiel eins und ein Baby zu begrüßen oder den Übergang zum Teenager zu feiern, wie es bei der Konfirmation passiert. Wir werden wahrscheinlich auch entsprechende Feste feiern, halt ohne kirchlichen Bezug. (Wenn unsere Kinder Mal eintreten wollen, können sie das gerne auch machen).

Was ich in dem Zusammenhang bei einer Freundin erlebe; sie und ihr Ex beide konfessionslos, dementsprechend keine Taufe o.ä.

Die Kids (5 und 3) sind aber total vernarrt in die Kirche, seitdem sie mal mit denen auf so einem Kinderfest waren. Die finden das alles total spannend, schön und gehen zum Kindergottesdienst.

Für sie ist das immer eine ganz interessante Situation, wenn die Große sie zu Gott fragt und sie überlegt, wie sie ihr das erklären soll. :sweat_smile: Sie meinte aber selbst, dass sie es den Kindern zumindest zeigen will, weil das ihre Eltern nie taten und sie sich da immer irgendwie „auf einer Suche“ befand.

Muss auch sagen, dass mich das positiv überrascht hat, wie offen sie dem gegenüber ist, obwohl es absolut gar nichts für sie ist. Aus meinem Umfeld ist sonst eher das Gegenteil der Fall.

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firmung ist easy:
wenn der pastor anstalten macht, deinem patenkind eine runterzuhauen,
ihm schnell vorsorglich ordentlich eine auf die zwölf geben.

viel spass!

Ist für gläubige Christen halt denke ich schwer wenn ihre ungetauften Kinder dann in der Hölle landen

Das ist aber auch so eine alte Sache. Moderne Pfarrer würden sowas niemals sagen; ich hatte mich mit einem kath. Pfarrer unterhalten, der meinte, dass es sowas wie Hölle nicht zwangsweise geben muss und er predigt dementsprechend auch nichts mehr davon, dass da wer, unverschuldet, dorthin kommt; auch wegen sowas wie einer fehlenden Taufe nicht. Der Himmel ist für jeden guten Menschen offen, meinte er. Nur, weil man gläubig ist, muss man nicht zwangsweise an jeden Aspekt glauben oder vertreten.

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Und wir wissen alle Kinder sind grausam :sweat_smile:

Ich kann mir auch einfach nicht vorstellen, dass man Menschen heute mit der Hölle noch wirklich Angst machen kann.

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Kann das jeder Pfarrer für sich entscheiden @Niklas_Schier? Da gibt’s doch bestimmt Vorgaben von oben oder? Gut bei euch wird’s vielleicht etwas freier sein kann ich mir vorstellen. Aber bestimmte Grundregeln habt ihr fa doch sicher auch oder?

Bevor du ihn taggst, solltest du wissen, dass er zunächst einmal evangelisch ist. :slight_smile: Schade finde ich, wie du meinst, es gebe da so strikte Regeln. :sweat_smile:

Also das ist auch immer so ein Klischee, was ich langsam leid bin zu lesen. :ugly: Es kommt auf den jeweiligen Pfarrer an; von Arschloch bis modern ist da alles dabei, so wie überall.

Naja, aus @Rollys Post rausgelesen, anscheinend schon.

Nennen sich 10 Gebote :eddyclown:

Ja ich weiss deshalb ja auch

Würdest du also nicht sagen das die evangelische Kirche generell viele Dinge lockerer sieht als die katholische?

Das verstehe ich ehrlich gesagt nicht.

Nein, weil ich es schwierig finde, eine allgemeine Aussage zu etwas zu tätigen, die von Gemeinde, ja von Person zu Person unterschiedlich ist. Mein Taufpfarrer war bspw. ein komplettes Arschloch; der für die Firmung war hingegen die gechillteste Person überhaupt, hat Zigarre geraucht und erzählt, wie er mit 35 sich dazu entschieden hat, noch Pfarrer zu werden (ganz ohne das extra religiöse blabla). Und ein anderer, von dem ich das gerade erzählte, war nochmal anders und absolut offen und modern. Ich kenne auch wen, der Pfarrer geworden ist und der da super offen ist. Nicht alle sind mit allem cool, was der Papst so erzählt.

Wenn ich evangl. Bekannte gefragt habe, waren deren Pfarrer wesentlich altmodischer und strenger. Also das, was du allgemein bei den Katholiken vermutest.

Naja, dass du davon ausgehst, dass ein kath. Pfarrer bestimmte Dinge nichts anders sehen darf, ohne, dass man ihm direkt den „Schein“ wegnimmt. Warum sollte es hier anders sein als bei jedem anderen Beruf?

Gibt natürlich Dinge, in denen die katholische Kirche weniger progressiv ist, aber das was ich so von Taufe bis Firmung mitbekommen hab, hatte definitiv nichts mehr mit „macht dies und das sonst kommt ihr in die Hölle“ zu tun
Hab unseren Pfarrer auch nie in die Richtung predigen gehört. Gerade in der Firmung ging es bei uns viel darum sich selbst zu finden und dabei halt Unterstützung durch den Glauben zu erfahren.
Oder im Gottesdienst wurden dann halt meist die Geschichten ausm alten und neuen Testament auf die heutige Situation in der Welt übertragen und welche Lehre man daraus ziehen kann, wie man mit seinen Mitmenschen umgehen sollte etc.
Ist auch einiges an Philosophie verpackt in den Glauben dabei.

Wie hatten übrigens auch einen sehr coolen Pfarrer, der sich für progessive Dinge in der Kirche eingesetzt hat, z.b. das Mädchen auch Ministranten werden durften. Und es ging das Gerücht rum, das er eventuell in einer „geheimen“ Beziehung mit jemand anderen aus der Gemeinde gewesen ist, wenns nach ihm gegangen wäre, dürften auch katholische Pfarrer heiraten. :smiley:

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