Ich ärgere mich gerade ein wenig über einen meiner Ärzte und auch ganz viel über mich irgendwie.
Ich hab seit nem guten Dreivierteljahr mit nem Fersnensporn zu kämpfen, Der ist mitunter auch der Grund, warum ich meine täglichen Spaziergänge irgendwann hab sein lassen, weil es einfach nur mit Schmerzen verbunden war und vor allem die Schmerzen im Ruhezustand echt fies waren. Ich konnte morgens kaum auftreten und habe mich echt eingeschränkt gefühlt. Hab viel Schmerzmittel gefressen, gerade an Tagen wo ich wusste, dass ich viel auf den Beinen sein werde. Damit ist der Schmerz zwar nie ganz weg gewesen, war aber immer genug unterdrückt, damit er aushaltbar war.
Wohin mich das indirekt gebracht hat, war vor vier Wochen dann eine offene Fusssohle am anderen Fuß, aber der Schwenker ist hier jetzt etwas zu weit ausgeholt.
Ich war also irgendwann im Herbst in Dortmund beim Orthopäden, weil diese Schmerzen einfach nicht mehr weg gingen. Zu Beginn hatte ich sie nur beim gehen und waren danach wieder weg. Irgendwann blieben sie dann auch länger und dann verschwanden sie einfach gar nicht mehr. Nachdem ich da ein wenig gegoogelt und auch mit meiner Mutter geredet hatte, war mir klar, ist wohl ein Fersensporn, denn sie hatte damit auch schon zu kämpfen.
Ich bin dann zum Orthopäden hin, hab dem mein Leid geklagt und er meinte, hört sich nach Fersensporn an und hat mir die Einlagen verschrieben und meinte, die tragen, wenn se durch sind, wieder kommen, dann kann er neue aufschreiben, aber maximal zwei im Jahr. War mir an sich bekannt, da ich eh wegen meines Plattfußes schon lange Einlagen trage.
Ich war gestern bei einem anderen Orthopäden, der mir empfohlen wurde, weil er Fersensporn auch mit Stoßwellentherapie behandelt. Da das eine Therapie ist, die man eigentlich selber zahlen muss, macht die auch nicht jeder Orthopäde. Nun sagte er mir, dass ich mal bei der Krankenkasse nachfragen kann, manche würden die Kosten trotzdem übernehmen.
Also heute morgen die AOK angerufen, ja die übernehmen die Kosten, wenn ich mindestens ein halbes Jahr mit konventioneller Therapie, wie Einlagen, behandelt worden bin. Aufgrund des Arztwechsels sollte ich mir einfach einen Bericht beim alten Orthopäden besorgen, damit der neue das in seiner Akte hat und dann das halbe Jahr quasi auch bei ihm protokolliert ist. Dann könnte er das über die Karte abrechnen. Dass ich in Vorkasse gehe und das einreiche, ginge aber nicht.
Nun war ich eben noch mal bei dem bisherigen Orthopäden, die Sprechstundenhilfe da wurde auch direkt passiv-aggressiv, als ich sagte, ich brauche nen Bericht für einen anderen Arzt. Habe ihr dann die Situation erklärt und sie sagte mir dann. Ich sei gar nicht in Behandlung damit bei denen. Die hätten mir zwar mal Einlagen wegen Verdacht auf Fersensporn verschrieben, aber das wäre ja keine sichergestellte Diagnose gewesen.
Da war ich auch etwas baff, aber klar, weil der Arzt das weder geröntgt, sich sonst noch weiter den Fuß angesehen, sondern nur anhand meiner Beschreibung dann agiert hat. Wie dem auch sei, damit ich die Kosten erstattet bekäme, hätte ich aber auch innerhalb der sechs Monate regelmäßig vorstellig werden müssen, damit das als behandelt gilt.
Da ich damals aber die Einlagen bekam mit der Aussage, ja wenn die durch sind gibts neue, das wird dann schon weg gehen, ging ich davon aus, dass ich dann da auch nicht hin muss, so lange die Einlagen eben noch taugen. Da denke ich, da hätte man mir damals auch einfach mal nen Fahrplan geben können, wie es mit der Behandlung aussieht, wenn die Einlagen nicht den gewünschten Erfolg bringen oder generell, wie eben so eine Behandlung langfristig aussehen könnte. Aber da bin ich ja komplett im Nebel stehen gelassen worden.
Wie dem auch sei, Quintessenz ist jetzt, dass ich sicher nicht noch ein weiteres halbes Jahr warten werde, denn das kostet einfach unheimlich viel Lebensfreude und Qualität, wenn man permanent Schmerzen hat und nicht richtig laufen kann. Muss nun in den Sauren Apfel beißen und die Behandlung selber zahlen. Geplant sind erst einmal drei Sitzungen, die jeweils 87€ kosten sollen.
Sind sicher keine Unsummen, tut mir aber finanziell schon auch weh und mich ärgerts einfach, dass ich mich da nicht aktiver schon mal im Vorfeld gekümmert hab. Hätte ich gewusst, dass mein Orthopäde das grundsätzlich auch macht, dann hätte man das ja anders planen können. Aber dieser Therapieansatz ist mir eben auch erst seit relativ kurzer Zeit überhaupt bekannt.