Florentin Will approved.
Kann also nur legal und gut sein.
Nach der ehemaligen Souterrainwohnung eines Kumpels in Köln zu urteilen, kann es auch richtig scheiße sein
Aber ich war auch schon in richtig nicen Wohnungen, kommt halt wie immer drauf an, wie man es macht.
Gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse ist da mehr oder weniger der Leitsatz. Auch Kellerwohnungen mit Lichtschacht sind bewohnbar und als solche zu vermieten. Es gibt aber teilweise echt wilde Anträge, mit Fenstern die so hoch sind, dass man niemals rausgucken könnte. Da geht’s in den meisten Fällen auch um Förderung die man abgreifen möchte. Da intervenieren wir dann schon. Aber sofern Raumhöhe und eben die gesunden Wohn - und Arbeitsverhältnisse eingehalten werden, geht da schon was.
Ich möchte ein wenig „für“ diese befragte Seite sprechen, weil ich ihren Ärger und ihr daraus resultierendes Verhalten glaube gut nachvollziehen zu können.
Daher, als erstes mal:
Ich habe aufgrund meiner Sozialphobie enorme Schwierigkeiten mit meinen Mitmenschen zu kommunizieren. Besonders, wenn die soziale Interaktion außerhalb des Internets, einem gewissen Safe Space für mich, stattfindet.
Vermeintlich rücksichtsloses Verhalten triggert mich und, wenn ich sage triggern meine ich exakt das wofür der Begriff wahrheitsgemäß steht.
Ich habe mit psychosomatischen Beschwerden zu tun und eine gesteigerte Schmerzwahrnehmung. Zudem weise ich 12 Jahre Therapieerfahrung auf und bin bereits mein ganzes Leben dabei mit meinen Triggern zu arbeiten, sprich ich arbeite hauptsächlich an mir selber, ehe ich durch die - überspitzt formuliert - Weltgeschichte wüte und wahllos fremde Leute vollplärre sie sollen sich gefälligst rücksichtsvoll verhalten und nicht so als seien sie ganz alleine auf der Welt.
Ich bin hochsensibel und breche das auf ein Beispiel herunter, in dem meine Nachbarin sehr laut Musik hört. Ich spüre die Vibration im Haus durch die Bässe, die laute Musik, die ich selber nicht ausgewählt habe, fühlt sich für mich wie ein Eindringen in meine Privatsphäre und gleichzeitig wie ein ungefragtes in die Privatsphäre meiner Nachbarin hinein gezogen werden an. Ähnlich wie, wenn ich sie laut stöhnen höre.
Und ja, natürlich wäre ich lieber der „super aufgeschlossene und lässige Typ Mensch, der sich darüber erfreut, dass die Nachbarin ihren Spaß hat - weil im besten Fall wird sie dadurch so sehr erfüllt, dass sie anfängt sich auch im ihre Mitmenschen mal zur Abwechslung Gedanken zu machen.“ Und das ist mein voller Ernst. Ich hab es mehrmals versucht so zu sein. Wie gesagt ich arbeite fast mein ganzes Leben an mir selber, um besser mit anderen zurecht zu kommen. Ich suche den vermeintlichen Fehler bei mir. Ich bin konfliktscheu. Und ich habe schon - um zum Beispiel bei der Nachbarin zu bleiben - mehrfach versucht eine liberale Haltung an den Tag zu legen - Zum Wohle aller.
Und btw die eigenen Bedürfnisse hinten dran zu stellen, damit es allen anderen gut geht, ist eine klassische Verhaltensauffälligkeit eines frühkindlichen Traumas, in dem es darum ging den „Familienfrieden zu wahren“ - um nur eines von etlichen Beispielen zu nennen.
Ich will nicht zu sehr ausschweifen.
Gedacht ist das hier als Teilen einer Perspektive und der Versuch ein besseres Verständnis zu schaffen für dieses wie es gerne immer wieder genannt wird „Almanverhalten“. Ich versuche niemanden davon zu überzeugen das von nun an gut zu finden. Auch haben Menschen gute Gründe sich von dieser vermeintlichen „Überkorrektkeit“ (so glaube ich wirkt dieses Verhalten auf viele) getriggert zu fühlen. Das kann ich selber ebenfalls gut nachvollziehen.
Ich befinde mich da selber in einer Zwickmühle:
Einerseits fantasiere ich regelmäßig darüber meinen Nachbarn exakt solche passiv aggressiven Zettel an die Haustür zu hängen. Lose und fragil, denn ich besitze kein Laminiergerät. Wäre mir persönlich auch viel zu aufwendig. Häufig fühle ich mich sowohl der Rücksichtslosigkeit meiner Nachbarn als auch der Symptomatik meiner Erkrankungen machtlos ausgeliefert.
„Ich würde so gerne wie ein „normaler Mensch“ einfach runter gehen oder nebenan anklopfen und lieb meine Situation erklären und darum bitten die Musik etwas leiser zu machen…aber, ich hab Angst die Leute mit meinen Emotionen zu verletzten…also zieh ich mich lieber zurück…“
Andererseits … Nun… Gibt es ehrlicherweise nicht wirklich. Ich halte letztlich eine Menge aus, hab aber regelmäßig Angst davor zu explodieren und auf ähnliche Aktionen wie eben solche Zettel zu greifen. Am Ende erscheinen sie mir wie das kleinere Übel oder ganz salopp gesprochen: „Puh, wer so einen Zettel schreibt, den will ich nicht erleben, wenn er vor mir explodiert.“ Zumindest treffe diese Beschreibung auf mich so zu. Sicherlich kann man auch einen Zettel schreiben auf diese Art und sonst aber die friedlichste Person sein.
Ich kann ganz offen aus dem Nähkästchen einer „ver rückten“ Person sprechen, die sich in einem Moment wo sie über vermeintlich smarte, aber in Wahrheit häufig lediglich passiv aggressive und teilweise zu recht verspottete Botschaften, die sie an ihre Nachbarn verteilt, fantasiert, mal zur Abwechslung nicht so machtlos und klein wie sonst fühlt.
Man sagt zu sowas auch den „Krieg des kleinen Mannes“
Oder beispielhaft sind auch Konflikte im Alltag an Supermarktkassen, in denen der eine untherapierte an dem anderen Fremden seinen bis dato nie geklärten Konflikt aus der Vergangenheit aufarbeitet.
So.
Ich hoffe ich konnte damit etwas Klarheit und nicht ausschließlich Belustigung und Verwirrung in diese Thematik
…nennen wir sie doch:
„Der vermeintliche Alman-Nachbar und wieso der immer so komisch sein muss" - Ein Erklärungsansatz : "Sollten wir noch häufiger über psychische Erkrankungen und ihre Unsichtbarkeit sprechen als ohnehin schon oder nerven die alle nur noch mit ihrem ständigen verweichleicht und gesellschaftlich unfähig sein?“
…bringen.
Das war wahrscheinlich missverständlich von mir ausgedrückt.
Ich meinte in dem konkreten Fall nicht unbedingt verbale Kommunikation. Zu erwarten, dass man da im Haus rumgeht und jeden einzelnen bittet, war nicht mein Gedankengang.
Es ging mir eher um das Thema allgemein.
Hat man z.B. mit einzelnen Parteien im Haus ein Problem, kann man sich doch bei denen melden, bspw. wenn was von denen im Weg steht o.ä.
Ja, ich verstehe, dass es einigen Menschen schwerfällt in die direkte verbale Kommunikation zu gehen.
Ein Zettel, den alle lesen können, der aber nur an einzelne gerichtet ist, ohne dass die erstellende Person zuzuordnen ist, ist halt an sich schon maximal unhöflich und eben feige.
Das ist dann eine bewusste Entscheidung sich so zu verhalten, weil man lieber einem Gespräch aus dem Weg gehen will. Die Chancen dann Verständnis und Besserung zu bewirken, sind halt dann auch deutlich geringer, vor allem, wenn er derart formuliert ist.
Wie gesagt, das galt jetzt nicht für den hier besprochenen Fall, sondern eher für diese „Standard-Zettel“.
Wenn man zum „Aushang“ greift, kann man aber grundsätzlich höflich sein und sich auch „outen“, wer man denn ist. Das sollte mMn das Minimum sein.
@Rolly Das erschließt sich mir nicht. Weil es zu lang ist?
Wer mir so einen Zettel hinklatscht, wie er hier gepostet wurde, auf den würde ich grundsätzlich keine Rücksicht nehmen. Und dann? Weitere Eskalation? Das führt doch zu nichts.
Ich möchte Mal erwähnen, dass in meinem Fall, meine Nachbarn maximal 20 Wörter deutsch sprechen. Wahrscheinlich stammt der Satz aus dem Google Übersetzer. Weshalb es auch keine groß und Kleinschreibung gibt. Womöglich resultiert der mangelnde Umgangston auch aus der Sprachbarriere heraus. Mir stößt der Ton auf dem Postit auch auf, aber sehe das als entschuldigt.
Das ändert natürlich einiges.
Ja.
Eine meiner Nachbarinnen hat mal in einem recht ausführlichen Aushang eine Party angekündigt.
Ich fand das klasse.
Hab noch mit Kulli drunter geschrieben "Danke fürs Bescheid sagen und viel Spaß "
Danke für Deine Ausführungen.
Ich kann nicht einschätzen, auf wie viele Menschen eine ähnliche Ausgangslage wie Deine zutrifft. Insofern will ich jetzt nicht behaupten, dass dies die große Ausnahme sei.
Insgesamt ist ein „Reindenken“ in die Motive und Verhaltensweisen unserer Mitmenschen sehr wichtig. Wir kennen ihre Geschichten und ihre Vergangenheit nicht.
Wer weiß, warum sich Deine Nachbarin so verhält. Von bloßer Ignoranz bis Ahnungslosigkeit gibt es viele mögliche Varianten.
Wie gesagt, den Einsatz von Zetteln will ich gar nicht grundsätzlich verteufeln. Ich denke aber, wie beschrieben, dass man dann eben eine gewisse Form wahren sollte, um eben die gewünschten Effekte erzielen zu können.
Wenn es nur ums Dampf ablassen geht, dann ist das vielleicht für einen selber eine kurzfristige Erleichterung, aber selbst wenn man etwas langfristig damit bewirkt, dann war es mit der Brechstange und kam dementsprechend beim Gegenüber an. Rücksichtsvoll ist man dann sicher selbst nicht umgegangen.
Danke noch mal für Deine Offenheit. Viel Erfolg weiterhin bei Deinen Bemühungen, damit dann nur noch Junk in the trunk bleibt, ganz ohne Sozialphobie.
ja muss eben die passenden Regeln dazu auch einhalten die aber je nach Bundesland etc unterschiedlich sein können
Fenstergröße Souterrainwohnung - frag-einen-anwalt.de
Früher war das ja noch ganz anders.
Vater eines bekannten war in den 70ern in Berlin als Student und hat in einer WG gewohnt die einfach ein umgebauter Keller war,
Wäre heute so nicht mehr zulässig.
Das machen die Nachbarn vom Haus nebenan auch. Ich finds voll lieb.
Dafür grillen die Nachbarn vom anderen Nachbarhaus mit Kohle auf dem Balkon und lassen alles schön in die offenen Fenster ziehen und riskieren die Gesundheit des halben Hauses.
Ne ich glaube da kommt man nicht zu deutsch rüber.
Es gibt glaube ich Vorgaben. Es muss eben als Wohnraum geplant sein.
Gibt ja genug zu beachten. Und wenn es nur Fluchtweg ect ist.
Da hat Florentin aber richtigen Mist approved.
Gibt nichts nervigeres als wenn dein kleines Kellerfenster (aka „Souterrain“) auf Gehweghöhe ist
Ich hab für mich entschieden, dass ich nichtmal wieder in ne Erdgeschosswohnung ziehen würde. So ne Kellerwohnung war meine erste Wohnung im Studium und die war echt scheiße
Das sehe ich auch so.
Und, nur, weil ich gewisse Formulierungen oder warum man sich eben für diese entschieden hat, nachvollziehen kann, bedeutet das nicht, dass ich sie gut oder gar ideal finde.
Ich mag die Idee der ausführlichen Bitte um Rücksicht, die hier zuvor gepostet wurde.
Bezüglich @Rolly s Einwand „Das lese doch keiner“ Nun… Bin ein Freund von DIY Prinzip: Wenn dir was fehlt in der Gesellschaft, dann sorge dafür, dass es entstehen kann"
Absolut. Daher empfinde ich persönlich es auch nicht als Belastung, dass ich mir eher Gedanken mache als meinen Frust einfach unreflektiert auf jemanden loszulassen.
Ich finde reflektieren sollten wir alle regelmäßig. Häufig sind gar nicht unsere Mitmenschen in einem Moment das Problem, sondern was wir darin zu sehen glauben.
Was wiederum nicht impliziert, dass jeder Auslöser für einen Trigger „eingebildet“ ist.
Och ich nehm beides bzw ist beides mehr oder weniger chronisch, von daher Danke dir!
Man lernt damit zu leben und auch verändert sich die Gesellschaft stetig zum positiven.
Vor Jahren hätte man noch Menschen für Kommentare wie meinen eben hart gelnycht Es ist schon viel Gutes passiert, aber noch viel zu tun.
…Ähnlich wie der Umgang mit Junk in The Trunk:
Es gibt mehr Awareness für dicke Körper, aber noch nicht genug in der Klamottenindustrie, was sich in der Verfügbarkeit von „Plus Size“ Fashion zeigt.
Doch nochmal kurz abgeschwiffen hups.
Achso und dazu hier noch:
Ich bin lediglich jemand, der sehr offen darüber spricht.
Von uns gibts aber etliche, nur sind die meisten davon zu müde, um laut zu sein.
Verstehe ich gut. Will auch meistens schlafen.
jein, sowas kann man auch nachträglich umbauen.
Wenn zb der Keller oben noch 1m über den Boden schaut, nachträglich Fenster einbauen (also wenn baulich/statisch) möglich, extra dämmung und wenn zugang nach aussen etc gegeben ist.
Dann noch toilette rein etc.
Hat meine Großtante gemacht.
Das Haus steht am Hang, so dass teile des Kellers an der Hangseite im freien sind, aber eigentlich war es nur ein Keller. sprich bis auf eine eingangstür erstmal keine Fenster gehabt.
Aber dann als ihr Mann tot war, das riesen Haus ihr zu groß war, hat sie unten ein paar Fenster einbauen lassen, Toilette/Bad einbauen lassen, Elektrik angepasst für ein Küche und vermietet das jetzt an Studentinnen.
Hier
@Behnson Ich versteh dich doch
Ich hatte bis vor meinem Einzug in meine Dachgeschosswohnung auch Seifenblasen, die hier alle im ersten Sommer zum platzen gebracht wurden.
Nie wieder
Und auf Erdgeschoss hätte ich auch gar keinen Bock, eben, weil mir das viel zu „nah“ an der Straße wäre und, weil „man ja durchs Fenster oder auf meinen Balkon steigen kann“.
Ich glaube das fantasieren über Kellerwohnungen als vermeintliches Traumschloss rührt nur aus der Sehnsucht nach einer sehr kalten Wohnung.
Ja. Aber man muss es dann auch richtig machen. Und Regularien einhalten.
Keine Ahnung ob dass hier passiert ist.
Ich kenne halt auch Vermieter die sowas und andere Umbauten Mal eben so machen wie sie es für richtig halten.
Ich würde mich in dem Fall auf jeden Fall ärgern einem Tag am WE nicht waschen zu sollen.
Sonntag wasche ich tatsächlich am häufigsten.