Das verlangt dann aber natürlich auch eine schule die entsprechend ausgerüstet ist und wenn es kein Unterrichtsfach ist, kannst die Leute ja auch nicht dazu zwingen.
Plus die Finanzierung des Ganzen.
Würde da 2 Level drunter anfangn und erstmal das Thema sauberkeit angehen, wo es üblich ist, dass die Klassen zb Ihr Klassenzimmer und flur sauber halten, also auch wischen und co.
Und ja stimme dir zu, das US Schulsystem ist in vielen Bereichen schlecht, aber dass man zumindest bei grö0eren Schulen in finanziell gut gestellten Gegenden extrem viel Auswahl hat, also zb neben den Pflichtfächern man dann zb statt Religion zb „woodworking“ oder „automotive workshop“ hat, oder in ländlcheren Gegenden Farming, wo die Schule dann sogar einen STall hat, das sind schon ganz andere Verhältnisse,
Vom Schulsportbereich gar nicht zu reden.
Auch so dinge wie Advanced Klassen gibt es bei uns ja nur in speziellen Schulen.
In Englisch hab ich mich von der 11ten bis zur 13ten Klasse quasi nur durchgelangweil, die 1 war eh sicher.
Da wäre ich froh gewesen, es hätte irgendwelche Advanced Klassen, eventuell mit weniger Schülern, gegeben, wo wirklich nur Englisch gesprochen wird, die Leute auch Englisch sprechen wollen und man dann zb wirklich mal tiefer einsteigt.
AGs gabs bei uns in der Realschule
Imkerei (wobei es das nur bis zur 7ten Klasse gab als ich dort war, dann war der Lehrer weg und damit auch die AG tot), Chor, Orchester, Theather.
Wobei Chor und orchester selbst zugaben, dass sie nicht gut sind, weil sie keinen rauswerfen durften, sprich eben auch immer Leute dabei waren die es gut meinten aber die Auftritte dann nicht gerade verbesserten.
Hab es geändert meinte nur Klausuren oder ähnliches.
Wie gesagt in den Lehrplänen sind sie vorgesehen und die meisten machen sie. Man geht 8 bis 13 Jahre in die Schule und überlegt mal an was man sich erinnert was man eindeutig gemacht hat, an fast nichts. Und klar zb Kunstunterricht besteht fast nur aus Handwerklicher Arbeit, da vergisst man schnell das es auch Theorie gab und die auch abgefragt wurde.
Ich habe meine mündl. Abschlussprüfung in Kunst gemacht, ich kann dir praktische Dinge benennen die wir gemacht haben. Aber ich kann mich auch nicht aktiv an eine schriftlichen Test erinnern, ich weiß aber das es sie gab. Auch weil ich mal eine Schulfreundin fragt die alte Arbeiten aufgehoben hat. Da waren Sachen dabei, völlig vergessen das wir das mal gemacht haben.
Und ich glaube Kunst ist wie Sport das größte Fach wo sich Erfahrungen der Leute so spalten. Ich kann mich in Sport auch noch an Volleyball und Völkerball erinnern und gefühlt nur einmal zb Geräteturnen, dabei hatten wir sowas ein ganzen Monat lang, jedes Halbjahr. Aber weil das andere so scheiße war, ist es so präsent das es vieles andere überlagert.
Das hatte ich auch alles. Hilft mir über zwei Dekaden später aber auch nichts, wenn ich mich zwischenzeitlich nicht mehr damit beschäftigt habe. Wobei ich es vielleicht auch noch hinbekommen hätte, einen Knopf an ein einfaches Hemd zu nähen.
Damit möchte ich den grundsätzlichen Nutzen aber nicht in Abrede stellen.
Es geht mir eher darum, dass man es zumindest schonmal gelernt und gesehen hast. Und bei so einfachen Dingen, die einem aber wirklich nützen können halt auch jeder. Wenn man als Kind Fahrrad fahren lernt, es dann aber nicht mehr tut, wird es einem heute trotzdem leichter fallen, als würde man es zum ersten Mal tun.
Wir leben ja da heute sogar in einer recht komfortablen Welt. Man schaut sich ein yt-Video an und macht es nach, oder denkt halt „Ahh, so ging das, genau“.
Aber für mich sind diese kleinen handwerklichen Dinge auch ein Weg zur Selbstständigkeit. Klar, das wird auch nicht immer jedermanns Sache sein, aber einiges kann einem helfen.
Wenn ich halt weiß wie man einen Knopf annäht, einen Nagel in die Wand haut, Nudeln kocht usw. dann erleichtert das Leuten schonmal einiges. Ich habe Kumpels, denen musste ich mit ca. 30 zeigen wie ihr Backofen, Herd oder ihre Waschmaschine funktioniert. Wir hatten Leute auf Abi-Abschlussfahrt die haben Nudeln ins kalte Wasser ohne Salz geworfen und wussten nicht, warum die Zeitangabe nicht stimmt.
Und das ist heute 20 Jahre später wahrscheinlich nochmal viel schlimmer.
Muss man aber alles auf Schulen abwälzen, manche Sachen kann man auch von den Eltern beigebracht werden, jedenfalls das kochen oder wie man eine Wachsmaschine oder dergleichen bedient, nicht für alles braucht man eine Schule?
Sicherlich geht das in vielen Fällen. Aber es gibt ja auch Fälle, wo es eben nicht geht, z.B. in zerrütteten Familienverhältnissen oder in Familien, wo die Eltern von morgens bis abends arbeiten müssen und froh sein können, dass das Kind irgendwie versorgt ist.
Natürlich kann die Schule nicht alles leisten, es wäre aber wünschenswert, wenn den Kindern möglichst viele Grundfertigkeiten an die Hand gegeben werden. Damit meine ich so etwas wie Kochen, Produktbewusstsein, kritischer Umgang mit Medien, Politik etc.
Gibt eben so viel, was ein schlechtes Elternhaus einem Kind antun kann bzw nicht beibringen kann.
Eine Freundin die heute fast Dr. ist sagte damals so mit 19, als sie neu in unserem Freundeskreis war.
„Durch euch hab ich das erste mal von so Dinge Wie private Haftpflicht oder Rechtsschutzversicherung gehört. In meiner Familie und Community (migrationshintergrund) war sowas nie ein Thema, davon wusste ich nichts“
Und sowas müsste dann ja auch eher im letzten Schuljahr erfolgen, aber gerade da haben die Schüler am wenigsten Zeit für dinge die nicht „prüfungsrelevant sind“
Schule sollte meiner Meinung nach eh viel mehr Augenmerk auf das Vorbereiten aufs erwachsenen Leben liefern, als sie es aktuell tut. Es gibt einfach Dinge, die muss jeder früher oder später lernen und dies unter kontrollierten Umständen zu tun, finde ich weitaus sinnvoller als zu sagen „das ist Sache der Eltern“.
Man müsste da eh generell überdenken, was wirklich schulisch Relevant ist für ein zukünftiges Leben… aber das ist ein anderes Thema.
Ich hatte mir vor einigen Monaten Klemmbausets gekauft, leider musste ich feststellen, dass diese nicht immer gut produziert wurden, hatte einige Steine, die sich nur mit Gewalt ineinander stecken lassen.
Genauso war die Anleitung jetzt auch nicht die beste, manchmal hatte ich keinen Plan, wo ich was hinbauen sollte, teilweise auch sehr instabil geplant gewesen.
Ich hatte vor einem Monat das London Eye angefangen und dann sehr schnell abgebrochen, weil ich echt Wutausbrüche hatte, weil die Anleitung ungenau gewesen ist und einige Sachen instabil gewesen sind und ich diese mit anderen Steinen abstützen musste.
Ich glaube, ich bleibe bei Lego, ist zwar teurer, dafür aber besser.
Also gerade Kochen bzw. Ernährung wäre etwas was ich sehr gerne in der Schule sehen würde. Essen ist so ein schwieriges Thema und bei vielen ist es dann einfach eine Gewohnheit die von den Eltern weiter gereicht wurde, da würde ich mir mehr Aufarbeitung wünschen.
Ja, das Fach kann man ja ewig weiterführen. Sachkunde gab es bei uns in der Grundschule. Man könnte das aber auch ausweiten bis in die weiterführenden Schulen. Eine Art Vorbereitungskurs auf das Leben. Warum ist dieses Nahrungsmittel vielleicht besser für die Gesundheit oder Umwelt als jenes? (könnte man schon 10-jährigen beibringen) Was sollte ich im Internet teilen und was nicht? Wie erkenne ich dubiose Seiten im Netz? (Eher für das Teenageralter) Welche Versicherungen machen Sinn? Wie mache ich die Steuereklärung? Sollte ich für private Altersvorsorge sorgen? (eher kurz vor dem Abschluss)
Solche Dinge, die man auch mal braucht und man online dann an der Menge an Informationen dann auch gerne mal erschlagen wird. Das soll nicht prüfungsrelevant sein, das muss nicht jedem Spaß machen, aber allein das man fünf Jahre später vielleicht noch die Unterrichtsmaterialien zu Hause hat, kann schon helfen.
Immer wenn wer fordert, was die Schule noch beibringen soll, sollte er auch sagen müssen, was dafür wegfällt. Und irgendwann muss man sich auch fragen, ob es sinnvoll ist, was in der Schule dran zu nehmen, was 95% aus dem Elternhaus eh schon mitbringen, weil es ja irgendeiner immer nicht weiß.
Ich hätte keine Zeit in der Schule verbringen wollen, um zu lernen, wie man den Boden wischt, die Waschmachine anstellt oder Nudeln kocht.
Ich hatte Ethik, wo es eher um Philosophen und Religionen an sich ging. Insbesondere wenn man sieht, was so an religiösen Fanatismus auf der Welt abgeht, finde ich diesen Unterricht gar nicht so schlecht.
Und Freistunden ist wohl ein schlechter Scherz? Die entstehen ja einfach nur durch schlechte Planung und Unterrichtsausfall. Das ist ja nicht so, als ob es Freistundenlehrer gibt, die bereit stehen jetzt Nudel kochen zu unterrichten.
Religionsunterricht ist sinnvoll, nur nicht in seiner jetzigen Form. Komische Psalmen und Bibelstellen lernen, nä. Über alle Religionen gleichermaßen lernen und deren Glaubensgrundsätze und Ethik dahinter, yeah!
Einfach auch im andere Kulturen und Ansichten zu verstehen, in denen Religion noch fester verankert ist als bei uns
Und ich hätte nach dem Dreisatz nichts mehr in Mathe lernen müssen, was ich jemals gebraucht hätte oder brauchen werde. Das waren ja auch immer nur Beispiele. Natürlich müsste man sich auch da einen vernünftigen Lehrplan überlegen.