Das kann ja sein, dass für dich diese Trennung so funktioniert, für viele funktioniert sie nicht. Die Leute hören ja nicht plötzlich auf, Faschistïnnen zu sein, für den Moment wo sie Musik machen.
Ich finds ja schon lustig, dass sich ausgerechnet im Böhmi Thread auf Strg_F eingeschossen wird. Wenn man weiss, wie gnadenlos der mit den Zielen seiner Berichterstattung umgeht (Stichwort Ibiza Video) oder auch Formate wie Jung und Naiv…und in beiden war Rezo schon zu Besuch, scheint damit also allgemein journalistisch kein Problem zu haben, solange es ihn nicht selbst trifft…dann ist Strg_F dagegen Kindergeburtstag.
Das stimmt, aber darum ging es in dem Beitrag nicht. Es ist schlichtweg eine Falschbehauptung zu sagen, dass die Musik einer Band bspw. dem rechten Genre zuzuordnen ist, nur weil der oder die Menschen dahinter dieses Gedankengut haben. Es würde ja auch niemand behaupten, dass die Musik von Michael Jackson
[details=„Zusammenfassung“]
Kindesmissbrauch
[/details] verherrlicht. Auch nicht dann wenn jemand ein T-Shirt produziert auf welchem eben genau dies noch propagiert wird. Es wäre journalistisch nicht sauber oder gar eine bewusste Falschbehauptung.
Und ja, ich trenne das, würde ich das nicht tun, so müsste ich dies bei jeder Form von Kunst konsequent tun und bei jedem Film den Cast zuvor nach meinen Möglichkeiten durchleuchten, ebenso bei jedem Videospiel prüfen, welche Menschen denn dahinter stecken, denn auch diese hören nicht auf Faschisten oder Sexisten zu sein, wenn man deren Filme oder Spiele konsumiert.
Da ich die Reportage grad nicht finde (stattdessen kommen unzählige Reactions), kann ich den genauen Wortlaut nicht überprüfen, aber ganz so einfach ist die Trennung nun auch wieder nicht. Gerade wenn Leute wie Phil Anselmo auf ihren Konzerten rechte Parolen von der Bühne brüllen. Dann sind vielleicht die Songs an sich nicht rechtsextrem, aber die Musik wird trotzdem zur Verbreitung der Ideologie verwendet. Und spätestens, wenn man einfach nur die Musik gut finden will und recherchiert, wer da hinter steckt, was die sonst noch so machen, kommt man unweigerlich mit deren Ansichten in Kontakt. Also wenn man durch Merch die Band bewirbt, bringt man damit auch indirekt über die zweite Ebene deren persönliche Ansichten unter die Menschheit.
Zudem gibt es auch gerade im Metal viele Bands in der Grauzone, die bewusst durch Ästhetik und Dog Whistles ein bestimmtes Klientel ansprechen, ohne dass sie die Grenze überschreiten, bei der man ihnen konkret was nachweisen kann.
Dann gibt’s auf der einen Seite Bands wie Machine Head und Festivals, die sich klipp und klar von sowas distanzieren…und wenn das glaubwürdig passiert, trägt denen glaub ich auch niemand nach, wenn da dochmal ein Patch im Merch Stand durchrutscht.
Und es gibt auch genug, die es eben nicht klipp und klar tun.
Die Trennung kann einfach sein, wenn eine Band Musik macht, die frei von Diskriminierung ist und es deren Auftritte auch sind. Sind es die Auftritte nicht, dann kann man auch auf deren Konzerte verzichten und sich rein auf die Musik beschränken. Mir ist zudem keine Band bekannt, die unpolitische Musik macht, aber politisches Merch verkauft.
Aber STRG_F wollte, zumindest wirkt es auf mich so, ein Klischee bedienen, da sie entweder keine Lust, oder keine Zeit für anständige Recherche hatten.
Wer diese Trennung nicht hinbekommt, von dem muss dann aber auch erwartet werden, dass er diese konsequent bei allen Formen von Kunst anwendet. Wer bspw. WOW spielen möchte sollte dann zunächst die Ideologien hinter den Menschen von Blizzard durchleuchten (das ist ein Randombeispiel - ich habe weder von WOW noch von Blizzard eine Ahnung).
Wird ja auch gemacht, zum Beispiel bei Vavra von Kingdom Come Deliverance in Game Two.
Ansonsten wird man da vermutlich abwägen können, wie groß der Einfluß einer Person auf das Produkt ist und wie stark man es damit verknüpft. In nem Team von 100ten Leuten bei Filmen oder Spielen wird der Einfluß einer einzelnen Person je nach Position eher gering sein. Bei einem Hauptdarsteller wie Kevin Spacey oder Regisseur wie Polanski schon deutlich höher.
Bei einem 1-Personen-Projekt wie Burzum ist die Verbindung dann vermutlich maximal hoch, vor allem weil Metal und Musik ja auch nochmal einen besonders hohen Faktor der Identifikation hat.
Viele sind sehr distanzierungsmüde, liegt vermutlich mit daran, dass es den Menschen, die das fordern gar nicht um die Distanzierung, sondern darum geht bestimmte Bands und/oder Festivals aus anderen Gründen zu torpedieren und Distanzierungen dann zumeist ins leere laufen. Auf der anderen Seite stehen oft die, die sich distanzieren aber ins Fäustchen lachen, da es alles andere als ernstgemeint ist. Wiederrum die große Mehreit im extremen Metal Bereich gibt grundsätzlich nichts auf Distanzierungen, es ist denen schlicht egal was andere, die Fans ausgenommen, denken. Da gibt es oft zur Antwort:„Unsere Fans wissen wo wir mit unserer Musik stehen.“ Meiner Ansicht nach ist das auch vollkommen ausreichend.
Aber ich schlage vor das Thema hier zu beenden und nach #künstler und werk trennen zu verschieben.
Oder es gibt einfach einen Haufen Leute, die gerne eine angenehmere Atmosphäre in der Szene hätten und sich sicherer fühlen wollen. Da ist dann ne Reaktion wie ‚geh halt nicht auf Festivals, da musst du mit sowas rechnen in unserer Gesellschaft‘ vom Ritter nicht sehr zielführend.
Aber ja, von mir war es das jetzt auch zum Thema hier.
Da ist aber ruckzuck Schluss mit lustig.
Vielleicht hätte der Imker ihn nicht als Insektenexperten, sondern als (Zitat:) „Ziegenficker“ bezeichnen sollen.
Könnte das nicht auch eine weitere Klage, bspw. des Verbraucherschutzbundes, nach sich ziehen, da er vermeintlich mit einem Experten für seine Produkte wirbt? Mal davon abgesehen, dass vermutlich ein Gericht dieser nicht stattgeben würde, mit der Begründung, dass davon auszugehen ist, dass jeder Jan Böhmermann kennt.
Aber wäre es denn nicht streng genommen Verbrauchertäuschung?
Ja, möglich. Ist mal aber ehrlich gesagt herzlich egal.
Ich bin nur ernüchtert, das ausgerechnet ein Böhmermann, der sich selbst gerne in solchen Grauzonen bewegt und sich dafür beklatschen lässt, hier sofort mit sem Anwalt kommt.
Naja, warum nicht. Der Honig-Typ hätte ja auch klagen können, wenn er sich falsch verstanden fühlt. War aber wohl doch was wahres dran, weshalb er zum „Gegenschlag“ ausholt. Und nur weil jemand ständig Leute „anklagt“, heißt das ja nicht dass er das auch mit sich machen lassen muss.
Nein, das sind Monarchien. Das ist was ganz anderes. In einer Monarchie wird der Herrscher nämlich von den eigenen Kindern ermordet und nicht von irgendeinen Fremden.
Da war aber schon mit ner Gegenreaktion so rechnen. Wenn morgen jemand dein Gesicht auf ein Ding druckt, was er für Geld verkauft, wärst du auch nicht happy
Ich fiebere der Zeit entgegen, in der wir uns öffentlich eingestehen können, dass man nur innerhalb und unter seiner eigenen Einkommensgruppe Leute verklagen kann.
wer würde einen Honig von einem Bosporusdiktator kaufen?
