Ich weiß nicht, ob das 'ne Zwangsstörung ist, aber wenn ich z.B. TV gucke kann ich da die Hände nicht ruhig halten. Muss die immer irgendwie beschäftigen. Meistens hantiere ich da mit so 'nem Flaschenöffner-Hammer rum, den ich in der Lehre mal vom Getränkemarkt-Leiter geschenkt bekommen habe (war wohl 'n Werbegeschenk von 'nem Bitburger-Vertreter gewesen). Fühlt man sich 'n bisschen wie Thor dabei.
Ansonsten habe ich noch ein paar Ü-Ei-Figuren aus den Avatar-4er-Packungen von zuletzt, mit denen ich dann halt ein wenig rumhantiere.
Ich habe Schlüssel, Handy und Portemonnaie immer in den gleichen Taschen und beim verlassen der Tür klopfe ich diese immer ab und nehme meinen Schlüssel auch kurz in die Hand. Einfach um sicher zu sein.
Nennt sich fidgeting und kenne ich zu gut. Entweder habe ich unruhige Beine, oder muss die Finger beschäftigen. Deswegen hab ich auf der Arbeit und bei meinem PC zb einen Fidget Würfel.
Das wird aber bei mir auch immer ausgeprägter. Früher waren es knapp 5 Minuten, jetzt fast 10Minuten, die ich zu früh dran bin. Bei rührt das wohl daher, dass ich als Kind geschlagen wurde, wenn ich zu spät nach Hause kam.
Wurde mir erst durchs Lesen bewusst, dass das bei mir auch so ist.
Das mit Schlüssel, Handy und Portemonnaie würd ich bei mir nicht als Tick bezeichnen. Das hab ich mir antrainiert und will ich auch gar nicht wieder vergessen.
Das schöne dabei ist das wenn man es häufig macht es dann auch noch funktioniert wenn man mal betrunken ist und ansonsten nichts mehr mitbekommt x)
Also bei mir war’s früher mal nicht so lustig, das waren keine Ticks mehr, sondern div. Zwänge (finde so kleine Ticks trotzdem erheiternd, kommt ja drauf an wie belastend man es empfindet und wie viel Zeit man damit verbringt).
Z.B. habe ich damals täglich fast eine Stunde damit verbracht, meinen Monitor exakt gerade auszurichten, also parallel zum Tisch und Blickrichtung.
Oder ich hab Bücher und Videospiele immer wieder von vorne angefangen.
In der Disko hab ich die Wandsticker angestarrt, weil sie nicht gerade waren und sie in meinem Kopf versucht, sie mir gerade vorzustellen, auch während Gesprächen.
Ich bin vergangene Gespräche immer wieder durchgegangen und hab sie mir als Sprechblasen vorgestellt und wie sie hätten laufen sollen.
Bis zur Perfektion hab ich solche Sachen betrieben. Der Gipfel waren mehrere Rituale, um quasi neu und frisch zu starten. Eine Dusche, danach vor dem Spiegel die Augen schließen um sie zu öffnen und dann ja was … loszulegen, aber diesmal richtig?
Ein Song (meistens derselbe für eine Zeit lang), den ich als Initiation genommen habe.
Als Kind waren es Mantras, die ich mir aufgesagt habe oder zwanghafte Gedanken daran, dass jemand stirbt und dass ich Schuld bin, wenn ich nciht dies und das mache…
Irgendwas perfekt zu sortieren (v.a. gedanklich) nach einer selbst gesetzten Ordnung.
Das alles mache ich heute und zur Zeit fast gar nicht mehr. Dennoch glaube ich, dass mein Wunsch nach Perfektion aus einer tiefen Unsicherheit kommt. Das Verrückte ist, dass dann eine Gegenreaktion eingesetzt hat, dass ich im Grunde versucht hab immer chaotischer zu sein und die Kontrolle zu verlieren. Wahrscheinlich hab ich deshalb auch immer Alkohol geliebt, denn dann konnte ich loslassen.
Kontrolle war für mich Stillstand und Tod. Die wahre, absolute Ordnung stellte ich mir als das Nichts vor. Ein anderer Teil hat dagegen immer aufbegehrt und wollte Chaos und Freiheit - Leben. Dazwischen hab ich mich ganz schön zermürbt.
Bei Zugfahrten, vor dem aussteigen nochmal schauen ob alles da ist. Irgendwann Mal einfach fünf Mal hintereinander geschaut ob alles im Rucksack ist. Also beim ersten Mal war alles da. Danach halt mehrfach überprüft, obwohl ja eigentlich nichts mehr verschwinden konnte.
Wenn man täglich mit Leittechnik zu tun hat und so Messungen und Angaben unterschiedlichster Art abgleichen muss, macht es mich total kirre, wenn es keine gewisse Form der Balance gibt (sei es automatisch oder manuell bedingt). Wenn ein Bereich mehr Medium benötigt, schaue ich entsprechend, wo ich so viel Medium abzwacken kann, ohne dass der komplette Prozess (in welcher Form auch immer) ins Stocken kommt oder aus dem Ruder läuft. Manchmal reichen eben einige Prozente, damit ein gewisses Gleichgewicht herrscht.
Oh, kenne ich auf, hab ich mir aber abtrainiert. Fand es albern. Was ähnliches, was ich mir auch abgewöhnt habe.
Es gibt an Straßenrand zum Teil in regelmäßigen Abständen Poller, Bäume, ect. Wenn ich dann mit dem Fahrrad lang gefahren bin hab ich schon Mal darauf geachtet, dass mein Fuß bei den Pedalen auf der passenden Seite oben ist.
Ich muss mindestens 2x gucken, ob der Herd aus ist, ehe ich das Haus verlasse. Egal, ob ich überhaupt in der Küche war seitdem.
Und natürlich auch vor dem Schlafen nachts noch mal ein Blick auf den Herd. Manchmal auch, wenn ich nur noch mal mitten in der Nacht ins Bad muss.
Außerdem muss ich Treppen mit dem linken Fuß abschließen. Auch wenn das bedeutet, mitten auf der Treppe einen Schritt auf der Stelle zu machen. Mache ich das nicht, fühle ich mich sehr unwohl.
Ich bin früher mal dazu übergegangen mir nach dem Kochen ein Foto davon zu machen, dass ich den Herd aus gemacht hab Soll jetzt nicht als Tipp oder so gemeint sein, bei dir ists ja offenbar bissl was anderes, ich bin einfach nur sehr verpeilt
@Kazegoroshi Ich kann euch nur empfehlen einen Induktionsherd zu kaufen. Die funktionieren nur, wenn der Topf draufsteht und gehen alleine aus, falls das nicht der Fall ist