Der deutsche Arbeitsmarkt / Jobmarkt

Das macht diesen Thread gefuehlt etwas unuebersichtlich. Man kann viel ueber den Arbeitsmarkt diskutieren, aber es kommt halt drauf an um welchen Beruf es sich handelt und wo man eben wohnen moechte. Es gibt wahrscheinlich Berufe die man auch ohne Probleme am ‚Arsch der Heide‘ findet, aber es gibt auch spezielle Berufe, bzw. bevorzugte Stellen, die man im ganzen Land nicht finden wird.

Ja und irgendwo kommt immer einer um die Ecke, der seine Doktorarbeit zu dem Thema geschrieben hat und „zufällig“ noch Vitamin B hat. :smile:

Sogar Ärzte entscheiden sich trotz hoher kommunaler Förderungen und finanzieller Erfolgsgarantie und Jobgarantie dagegen, auf dem Land zu arbeiten. Ich z.B. würde als Arzt unter den gebotenen Bedingungen sofort auf dem Land tätig werden. Aber daran sieht man, dass die Leute das unterschiedlich sehen.

Stimmt wir sollten versuchen den Thread wieder etwas mehr zu fokussieren.

Dabei ist es ein interessantes Thema. Waere mal interessant zu wissen als was Leute hier arbeiten und welche Prioritaeten sie setzen.

@Moin in welchen Bereichen suchst du eigentlich? Ich kann nur aus meinem Bereich sagen, dass keiner meiner Kommilitonen zum Abschluss ohne vernünftigen Job darstand und alle Firmen, mit denen ich im Kontakt bin, suchen auch händeringend in allen möglichen Positionen.

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Das habe ich so zwar auch vereinzelt von Kunden meines Unternehmens (wir sind im Anlagenbau tätig) gehört, doch immernoch ist die Auftragslage so, dass wir kaum hinterherkommen und sogar Aufträge liegen lassen. Bei ehemaligen Kommilitonen, die auch im MINT-Sektor tätig sind, sieht es ganz genau so aus.

Sowohl mein Unternehmen, als auch viele andere im Anlagenbau und Spezialmschinenbau (kann nur darüber berichten) suchen dringend in vielen Bereichen neue Leute, vor allem Ingenieure im Vertrieb und Projektierung, Elektrokonstrukteure, Programmierer und Inbetriebnehmer.

Bei mir ist es so, dass ich im vergangenen Jahr auch meinen Job gekündigt habe ohne etwas neues zu haben, weil der Job-Markt derart rosig ist, dass ich mir da keine Sorgen machen musste. Bei Xing werde ich regelmäßig von Recruitern angeschrieben und Kollegen geht es ähnlich (ich habe 2,5 Jahre Berufserfahrung als Vertriebsingenieur, das wars).

Mit Corona derzeit kann sich der Trend natürlich auch wieder ändern. Das bleibt noch abzuwarten. Aber zumindest wäre das ein kurzer Abriss aus dem genannten Umfeld.

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Ich komme aus dem MINT Bereich und keiner aus meinem Jahrgang verdient 100k. Eine Hand voll verdient 60k. Der Rest weniger. Aber alle beschweren sich, dass es nicht voran geht.

Jetzt sag doch einfach mal welches Feld ^^

Und zu deiner selbsteinschränkung: wie bereits gesagt, du konzentrierst dich in deinen Betrachtungen auf Felder (Großunternehmen und Automobilindustrie) die eben nur einen Teil des Arbeitsmarktes abbilden.

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Das ist bedauerlich. Wer unzufrieden damit ist, sollte vielleicht nach Corona mal über einen Job-Wechsel nachdenken. Da macht man gerade nach dem ersten Job nach dem Studium einen guten Sprung nach vorn. Ich kenne beispielsweise aber auch Bau-Ingenieure, bei denen der Lohn dann tendenziell unter den von mir genannten Werten liegt, aber das wären echt die einzigen, die mir da einfallen.

Wie gesagt, ob in Essen oder Hamburg in einem Konzern oder in Sachsen im Mittelständischen Unternehmen, diejenigen Sind ohne Bonus-Bezüge über diesen 60k ohne Leitungsposition (Projektmanager, Softwareingenieure, Vertriebsingenieure, Entwicklungsingenieure), was sich ja auch alles deckt mit den Durchschnitts-Werten, die einem so gezeigt werden (glassdoor oder kununu).

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Keine Ahnung, wo man die findet. Schreiben die diese Stellen auch irgendwo aus? Suchen die auch Einsteiger oder nur Leute, die schon 10 Jahre lang genau den Job machen, den die besetzt haben wollen? (gibt es öfter als man denkt) Zahlen die auch vernünftig?

Egal ob BMW, McKinsey, Festo, Microsoft, oder was auch immer. Alles, was irgendeinen Ruf hat wird doch die Bude zugerannt. Es gibt von Jahr zu Jahr immer mehr Abiturienten und immer mehr Studienabsolventen. Außerdem habe ich den Eindruck: Wenn man später mal bei so jemandem arbeiten will, muss man schon solche Praktika bzw. Referenzen im Lebenslauf haben.

Das mit den Großunternehmen kommt daher, dass es bestimmte Jobs beim kleinen Metallbauer um die Ecke gar nicht gibt. Der kleine Metallbauer um die Ecke hat weder angestellte Anwälte, noch Betriebsärzte, noch Patentanwälte, noch Produktionsmanager, noch eine Betriebsfeuerwehr, noch… Verstehst du die Lage?

Sind die alle am Anfang der Karriere oder ist das der Durchschnitt von allen Ingenieuren, die du kennst?

Passend zum Thema:

Das sind dann jedoch erstens keine MINT Berufe und zweitens stehen diese auch wiederum nicht exemplarisch für den gesamten Arbeitsmarkt. Ganz davon abgesehen, dass die aufgezählten Jobs keine spezialisierten Ausbildungen sind, mit denen man nur in diesem Feld arbeiten kann.

Ja, da ist er wieder der Fokus auf die “großen”, der so weder förderlich noch sinnvoll ist.

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Betriebsarzt, Patentanwalt, Produktionsmanager sind MINT-Berufe. Ich kann noch mehr aufzählen: Technologiemanager, Vorentwickler, Forschungsmanager, Kooperationsmanager…

Weil es viele Jobs bei den kleinen nicht gibt. Außerdem möchte man vielleicht auch mal an spannenden Themen oder Projekten arbeiten und etwas machen, was einen interessiert. Wenn man das nächste Top-Smartphone mitentwickeln will, muss man dafür auch zu Apple oder so. RBTV hat seinen Sitz auch in Hamburg und nicht irgendwo in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern.

Was davon bist du denn jetzt?

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Weiterhin keine spezifischen ausbildungen, mit denen man nur in diesem Feld arbeiten kann :man_shrugging:

Durchaus legitim, nur sollte man dann nicht davon reden, dass man in dem Feld keine gut bezahlten sicheren Jobs finden kann. Übrigens gibt es sehr interessante Projekte auch bei sehr kleinen Arbeitgebern. Wir haben aktuell nicht mal 30 Mitarbeiter und entwickeln trotzdem Satelliten :slight_smile:

Ist sicherlich spannender als bei BMW Schrauben für die rückbank zu entwickeln…

Was soll das heißen? Der Spruch ist bedeutungslos. Ein Arzt kann auch den Flur fegen. :cluelesseddy: Sowas gibt es doch heute nicht mehr. Außer bei der Polizei vielleicht.

Cool. Elon Musk hat dafür SpaceX. Sowas wird es in Deutschland aber nie geben. Bei SpaceX dürfen soweit ich weiß keine Deutschen arbeiten. Da würde ich BMW eher mit SpaceX vergleichen. Und wenn man bei SpaceX irgendeine Flosse oder so entwickelt, kann man schon stolz auf sich sein. :wink:

Du musst Berliner hier nicht gleich als Ausländer beschimpfen!

Ganz davon ab bekomme ich den Eindruck, dass manchmal nicht der Arbeitsmarkt, sondern das Individuum das Problem zu sein scheint :man_shrugging:

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Den Witz verstehe ich nicht.

Der Markt besteht aus den Individuen und den Institutionen, die diese beschäftigen. :thinking:

Punkt nicht verstanden. Jemand, der eine Ausbildung zum Anwalt hat, kann nicht nur als Patentanwalt arbeiten, sondern auch in diversen anderen fachjurischen anwaltsberufen. Ist dann vllt nicht sein traumjob, aber er hat sowohl finanziell als auch beruflich alle Möglichkeiten und ist nicht verloren, so wie du es hier darstellst.

Ändert nichts daran, dass deine Meinung, spannende Projekte gäbe es nur bei großen Arbeitgebern faktisch haltlos ist :slight_smile:

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Tojan erzählt dir, dass er in einer kleinen Firma arbeitet, die Sateliten baut.

Deine Antwort darauf ist, das Elon Musk dafür auch eine Firma hat, da aber keine Deutschen arbeiten dürfen.

Es gibt so unheimlich viele Unternehmen in Deutschland die interessante Projekte in der Raumfahrt haben, warum ist dein Beispiel dann ausgerechnet SpaceX?`

Allein die Bremer Mittelständler im Ingenieursbereich bestehen gefühlt zu 60% aus Raumfahrttechnologie-Unternehmen.

Joa, und manche Individuen tun sich leichter, und manche verkomplizieren alles bis ins unendliche und geben am Ende „dem Markt“ die Schuld

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