Der deutsche Arbeitsmarkt / Jobmarkt

ja, dann ist die entsprechende leistung unterbezahlt, nicht jedoch der arzt an sich :wink:

Nein, Fahrtenbuch ist mit 1%-Regel nicht notwendig.

@anon30974211 Und wenn 25% deiner Leistungen nicht bezahlt werden bist du auch unterbezahlt. Ob Arzt oder was für einen Beruf du auch immer ausübst.

nein, denn wenn du für den rest der leistung dafür „überbezahlt“ bist, kann sich das natürlich mehr als ausgleichen. der stundenlohn für vertragsärzte liegt bei 30 Euro, da kann man schlicht nicht von unterbezahlt sprechen. so eine aussage ist ein hohn gegenüber allen, die mit 1500 Brutto im monat abgespeißt werden.

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Die (Kassen)ärztliche Vergütung gehört grundsätzlich überarbeitet. 40€ pro Patient pro Quartal ist keine gute Bezahlung, die Gebührenordnung und das Abrechnungssystem ist ein schlechter Scherz. Viele niedergelassene Ärzte können sich nur aufgrund von Privatpatienten wirtschaftlich gegenfinanzieren, weswegen die auch so bevorzugt werden.

Dazu trägt man das Risiko des Selbstständigen mit Personalverantwortung, hat 12 Semester studiert (Regelstudienzeit) und 3 bis 6 Jahre Facharztausbildung hinter sich gebraucht. Und trägt natürlich auch eine extrem große Verantwortung. Das brauchst man also auch nicht mit dem Lohn eines Angestellten in einem Ausbildungsberuf vergleichen.

das sicherlich, mit dem eines ingenieurs kann man das hingegen schon tun und der verdient im normalfall deutlich weniger als ein arzt.

das die gebührenordnung in deutschland ein schlechter scherz ist, ist davon unabhängig zu sehen, aber zu behaupten, gerade niedergelassene ärzte würden finanziell nicht gut dastehen, ist halt abseits jeglicher realität.

Das tue ich auch nicht, sie sind aber trotzdem unterbezahlt. Weil Teile ihrer erbrachten Leistungen nicht entlohnt werden. Jeder der unbezahlt Überstunden macht ist unterbezahlt. Dabei ist es unerheblich, dass ein Arzt am Ende des Monats mehr verdient als EUR 1500 Brutto.

Um das Beispiel deines Ingenieurs aufzugreifen: Ein selbstständiger Ingenieur wird viel, viel mehr verdienen als ein Arzt.

ist halt nur allein von den beiden jobprofilen absolut nicht vergleichbar. deutlich sinnvoller ist hier ien vergleich der durchschnittsgehälter.

das ist deine meinung, keine gültige definition des begriffes unterbezahlt in bezug auf den beruf. aber wir werden hier zu keinem konsens kommen.

ich kann dir jedoch sagen, dass du mit der aussage, ärzte seien unterbezahlt, garantiert keine sympathien für dein anliegen einer neuordnung der gebührenordnung bekommen wirst.

Stimmt. Das geht aber nur wenn die Nutzung des Fahrzeugs mindestens zu 50 Prozent dienstlich geschieht. Wenn man damit nur 1 km zur Arbeit und 1 km nach Hause fährt, wird das schwer. :smiley:

Weswegen die 1% Regelung häufig auch ein Steuergeschenk ist. In Zeiten von digitalen Fahrtenbüchern könnte man das verbessern.

Das ist korrekt. Alle anderen Akademiker können von dem Median-Einstiegsgehalt eines Arztes nur träumen. Wenn es dann an die Niederlassung geht, muss sich der Arzt auch überhaupt keine Gedanken um die „Kundenakquise“ machen.

Niemals. Nicht im Median. Da gibt es höchstens eine Hand voll in Deutschland, die als selbstständiger Ingenieur mit 30 fast 300.000€ Reingewinn im Jahr nach Hause bringen. Wenn die überhaupt damit ihr Geld verdienen, was die im Studium gelernt haben. Sich als Ingenieur selbstständig zu machen ist schon sehr unattraktiv. Sonst würden das viel mehr Ingenieure machen. Sogar als Bauingenieur hat man mehr davon, wenn man für einen weltweit agierenden Konzern arbeitet.

Kann ich so auch nicht akzeptieren. DAX-Vorstände machen auch unbezahlte Überstunden und die bekommen Millionen als Gehalt. Da steht dann halt sowas wie „Überstunden sind mit dem Grundgehalt bezahlt“.

Du hast doch den Vergleich mit dem Ingenieur gebracht. Ich denke auch, dass beide nicht vergleichbar sind.

Ich habe auch nicht vor dafür bei irgendwem zu werben. Und selbst wenn würde es nicht darum gehen einem Arzt mehr zu geben am Ende des Monats, sondern nur, dass seine Leistungen bezahlt werden.

Du kannst nicht sagen, im Median würde ein selbstständiger Ingenieur weniger verdienen als ein niedergelassener Arzt und dann das Argument der Attraktivität der Selbstständig eines Ingenieurs bringen. EUR 300.000 Gewinn sind auch völlig aus der Luft gegriffen:

25% der Praxisinhaber verdienen einen Jahresüberschuss von 88.500 Euro, bei weiteren 50 Prozent der niedergelassenen Ärzte liegt der Jahresüberschuss unter 136.600. Nur 25% dürfen sich bei einer ähnlichen Arbeitszeit wie die Kollegen über mehr als 197.900 Euro freuen. Und natürlich sind das Brutto-Einnahmen, die man nicht mit dem tatsächlichen Einkommen von Vertragsärzten gleichsetzen darf.
Quelle: Was selbständige Ärzte verdienen

Ich hab mir noch keinen Arbeitsvertrag eines DAX-Vorstands angeschaut, kann mir aber nicht vorstellen, dass da überhaupt eine Arbeitszeitregelung besteht.

ja er ist auch von demher vergleichbar, dass er im studium und danach ähnliche anforderungen stellt und der eine durchschnittlich ca 1/3 mehr verdient als der andere :man_shrugging:

Nein, das Ingenieursstudium und das der Humanmedizin sind nicht vergleichbar, nicht von den Anforderungen (Du brauchst ein Abitur mit etwa 1,0 um Humanmedizin zu studieren) und auch nicht inhaltlich. Nach dem Medizinstudium kommt in der Regel noch eine Facharztausbildung, wenn er als Arzt tätig sein möchte. Bei den Anforderungen danach sehe ich auch keine Vergleichbarkeit, alleine die Verantwortung ist doch schon ganz anders.

wenn du meinst, wie gesagt, wir werden hier nicht zu einem konsens kommen. ich halte deine formulierung des unterbezahlt seins bei einem jahresgehalt von 100.000 für schlicht unangebracht und dabei können wir es belassen.

Müssen wir ja auch nicht. Für mich ist jemand unterbezahlt, wenn jemand für Teile seiner Leistung nicht entlohnt wird, unabhängig davon wie viel er am Ende bekommt. Du koppelst das an irgendein Jahresgehalt.

Der niedrige Wert von 25% muss hier an dem „und“ liegen. Wenn man „oder“ abfragen würde, wäre der Wert deutlich höher. Ich würde sofort mehr arbeiten, wenn ich dafür über 200.000€ im Jahr verdienen würde. Ich wäre sofort am Start.

In deiner Quelle steht sogar etwas zu den angestellten Ärzten:

Das Durchschnittsgehalt einer Fach- bzw. Führungskraft in Deutschland liegt bei rund 57.100 Euro. Das zeigt der StepStone Gehaltsreport 2017 für den die Gehälter von rund 60.000 Fachkräften analysiert wurden. An der Spitze des Rankings stehen wieder angestellte Mediziner mit einem durchschnittlichen Gehalt von 82.700 Euro bzw. fast 7000 Euro im Monat.

Als Median-BWLer oder Median-Ingenieur kann man man das knicken. Hier noch etwas mehr Zahlen:

Da kann niemand von „unterbezahlt“ sprechen. Erst recht nicht im EU-weiten Vergleich.

Auch für dich nochmal. Unterbezahlt, weil viele niedergelassene Ärzte Leistungen erbringen, die sie nicht bezahlt bekommen. Nicht weil sie grundsätzlich ein geringes Jahreseinkommen haben.

Bezüglich des Jahreseinkommens. Ärzte verdienen mehr als andere, weil sie zur Ausübung ihres Berufs eine extrem lange und schwierige Ausbildung benötigen (für die schon nicht jeder geeignet ist und das den Pool an potentiellen Absolventen verkleinert) und darüber hinaus sehr große Verantwortung tragen. Wenn du das Gehalt eines angestellten Arztes vergleichen willst, solltest du nicht nur das berücksichtigen, sondern auch, dass der Arzt in der Regel keine 40-Stunden Woche, sondern, ich glaube, im Durchschnitt, 52 Stunden arbeitet und 24-Stunden und/oder Wochenenddienste und an Feiertagen arbeiten muss.

Ja das ist systembedingt. Da muss man sich einfach die gesamten Einnahmen für eine Abrechnungsart durch alle Vorgänge dieser Art geteilt denken und hat dann die Einnahmen pro Vorgang. Das ist schon ordentliches und nicht unterbezahltes Geld.

Braucht man für einen RWTH Ing. oder Dr. Ing. (der Dr.med. ist ja ein Witz) auch. Oder für einen B.Sc. + M.Sc. + MBA oder Spezialisierung. Und trotzdem gibt es am Ende nur einen Bruchteil des Geldes.

Der Pool an Absolventen ist deshalb so klein, weil es in DE viel zu wenige Studienplätze gibt. Die Politiker holen sich lieber Ärzte aus dem Ausland, als hier mehr von den teuersten aller Studienplätze zu schaffen. Für Medizin reicht halt nicht nur ein Beamer wie in BWL.

Die hat man auch in anderen Jobs.

Ein BWLer, der mal richtig was werden will, macht auch Überstunden bis zum Burnout. Da gibt es doch bis heute Gerüchte von Absolventen, die im Büro schlafen. :smiley: Naja für die meisten ist das Angestelltenleben als Arzt eh nur eine Phase. Die meisten gehen doch in die Niederlassung oder in die Industrie.

Nein, du kannst schlicht niemandem seinen Lohn aberkennen. Nimm irgendeinen anderen Selbstständigen mit 5 bis 10 Mitarbeitern und erklär dem, dass er nun auf 25% seines Umsatzes verzichten muss. Es ist einfach unabhängig davon, dass ein Arzt ein gutes Gehalt hat, er wird nicht entsprechend seiner Leistung entlohnt und ist daher unterbezahlt.

Und alle, ob BWLer oder sonst jemand der unbezahlt arbeitet, ist unterbezahlt. Nur weil die BWLer ausgenutzt werden, weil es zu viele davon gibt und sie versuchen mach den Strohhalm zu greifen, und Ärzte trotzdem gut verdienen, ändert das doch nichts an dem Umstand, dass sie für Leistungen nicht entlohnt werden.

Schau dir doch erst einmal an, was ein Dr. Ing. als Angestellter verdient und vergleich das mit einem Arzt. Spoiler, es sind durchschnittlich EUR 100.000. Mehr als ein Arztgehalt. (https://www.glassdoor.de/Gehälter/dr-ing-gehalt-SRCH_KO0,6.htm und https://www.glassdoor.de/Gehälter/arzt-gehalt-SRCH_KO0,4.htm).

Wenn er dafür für die restlichen 75% besser bezahlt wird, gleicht sich das doch aus.

Durchschnitt ist nichts wert. Man muss schon nach dem Median gucken. Außerdem sind das die Zahlen, die die Mitglieder der Website selbst angegeben haben. Das ist nie ganz präzise, weil Gehalt in Deutschland ein heikles Thema ist. Wenn man den Tarif TV-Ä mit einem Tarifvertrag wie z.B. IG M NRW vergleicht, sieht man auch Unterschiede.