In dem Zitat von mir geht es aber gar nicht darum, was die Vereine darstellen. Es geht darum, was ich als Fan eines Vereins und des Spiels „Fußball“ an sich mit diesem Sport verbinde.
Ich wurde mit 5 zum ersten mal von meiner Mutter zu einem Bundesligaspiel mitgenommen. Seitdem bin ich darin involviert. Also eigentlich seit ich denken kann. Habe über Jahrzehnte dort mit Fremden gejubelt, gelacht, geweint. Ich habe selber gespielt. Im Verein, aufm Bolzplatz. Auswärtsspiele in der Dorfkneipe geguckt. Zu Spielen zu fahren oder zu schauen ist nicht einfach irgendeine Beschäftigung, sondern ein erfüllendes Ritual.
Und ich würde behaupten, dass es Menschen gibt, die den Fußball noch viel mehr leben als ich.
Wenn ich höre, dass man ja heute einfach nur alles boykottieren müsste und es wäre besser, dann frage ich mich, ob man es überhaupt verstanden hat, was ein „Fan“ ist.
Und der ganze Kommerz und die Exzesse etc…, das vorheucheln von irgendwelchen Traditionen und Fannähe… da bin ich doch total bei dir.
Nur am Ende stehen da 22 Menschen auf dem Platz und treten gegen den Ball. Und solange das der Fall ist, bleibe ich Fußballfan.
Die Situation gerade zeigt doch, dass eigentlich keiner Bock auf Spiele ohne Fans hat. Man macht das Ganze, weil man halt das Fernsehgeld will. Da hat sich die DFL auch selten ehrlich gemacht.
Aber durch die Geisterspiele sieht man doch erst, dass man Fans braucht. Nach dem ersten Geisterspiel in Gladbach damals haben alle gesagt, dass das nicht richtig bock macht. Sogar der Schiedsrichter, die sich öffentlich eigentlich zurückhalten (müssen).
Ich glaube, dass viele Vereine jetzt begreifen, dass es ohne Fans mit dem Fußball sehr schnell bergab gehen würde.