Der Fußball-Thread II (Teil 1)

Ah ok, ich höre Bohndesliga seit dem späteren Slot erst am darauffolgenden Tag, aber hätte mich auch gewundert wenn sie sich nicht zu dem Thema geäußert hätten.

Wenn es nicht so durchdacht wäre, könnte man es ja auch zu schnell als leere Drohung auffassen.

Die Vereine wollen doch nur ihre Superleauge und ansonsten alles beim Alten lassen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie das durchziehen.

Denn sie hätten dadurch weniger Spiele ergo weniger Einnahmen und da ist das Thema auch schon durch.

Die UEFA wird noch weitere Zugeständnisse festlegen und alle Ar******* sind wieder glücklich und der Fan ein bisschen mehr desillusioniert.

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Hm?

Die Spiele bleiben doch mehr oder weniger gleich.

Die Vereine verbleiben ganz normal in iher Liga + halt SL andtatt der internationalen Wettbewerbe der UEFA.

Dazu bekommt jeder Teilnehmer der SL in etwa einen Fixbetrag, der ansonsten für den Gewinn der CL ausgeschüttet worden wäre (glaube so 100 mio rum?). Glaube nicht, dass da am Ende irgendwo weniger Geld bei rum kommen wird als vorher.

Die Superliga könnte mir nicht egaler sein. Sollen sie es halt machen. Ich schaue sowas eh nicht. Corona hat offenbart, wie abgespaced dieses Business mittlerweile ist.

Irgendwie müssen Abramowitsch und co. auch ihre Yachten finanzieren.
Oder wollt ihr, dass sie nächstes Jahr mit einer 10 meter kürzeren Yacht in den Hafen fahren sollen? Das wäre ja oberpeinlich. Habt mal etwas Verständnis.

Im Europapokal der Landesmeister haben früher Vereine wie Bukarest, Belgrad, Celtic oder der HSV dominiert, wenn sie eine überragende Saison gespielt haben. Das kann doch kein Mensch wollen.

Wie weit ist es schon gekommen, dass FIFA und UEFA sich als Heilsbringer für die Fans aufspielen können? :beanjoy:

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Ja das wollten sie so, die Konsequenz ist dann aber schon eine andere:

Wie zuvor von der FIFA und den sechs Konföderationen bekanntgegeben, werden die betreffenden Klubs aus jeglichen anderen Wettbewerben auf nationaler, europäischer oder globaler Ebene ausgeschlossen, und ihren Spielern könnte die Möglichkeit verwehrt werden, ihre jeweiligen Nationalmannschaften zu vertreten
Quelle: https://de.uefa.com/insideuefa/news/0268-12123277c9c1-2a4665cf92c8-1000--statement-von-uefa-fa-rfef-figc-premier-league-laliga-lega-seri/

Deswegen hätten sie schlussendlich nur ihre paar SL-Spiele. Selbst wenn sie diesen Turniermodus in eine eigene Liga konvertieren würden, würden sie nie ansatzweise so viele Spiele absolvieren wie jetzt (Nationalpokale,Supercup,…).

Ui jetzt wirds spannend.

FIFA stellt sich auch klar hinter die UEFA.

Das ist die Konsequenz, die die UEFA und FIFA und Ligen gerne ziehen würden (die spanische wird es ja schon mal nicht tun z.B.).

Die Frage ist, ob sie das dürfen. Dazu habe ich einen Zeitartikel weiter oben gepostet.

Selbst wenn sie es dürften, wollen sie es auch wirklich? Fairerer Wettbewerb hört sich für den neutralen Fan zwar super an, aber die Stars der Topclubs lassen sich nunmal viel besser vermarkten. Sollten diese fehlen, werden mit Sicherheit viele Sponsoren der Ligen abspringen.

Na, die nationalen Ligen werden die Vereine eh niemals rausschmeißen (siehe Spanien).

Was vermutlich rechtlich geht, ist die Teilnahme an der CL / EL zu verbieten, wenn überhaupt. Aber das würde ja eh nichts ändern, da wollen die Vereine ja eh nicht mehr mitspielen.

WM / EM Verbote, weil Sportler eigene Ligen / Verbände eröffnet haben, bzw. an Wettbewerben anderer Verbände teilgenommen haben, wurden auch in der Vergangenheit schon vom EUGH kassiert.

Ich hab noch mal drüber nachgedacht. Mein erster Impuls war, dass die Super League schrecklich ist und im Grunde bleibe ich auch dabei. Der Status Quo ist jedoch keiner, den man irgendwie verteidigen sollte, er ist schlimm genug. Nichts woran man sich klammern muss.

Der Wettbewerb in der Bundesliga ist eine Farce. Bayern wird jetzt zum 9.? Mal hintereinander Meister. Rekord vor dieser Phase war glaub ich 3mal. Allein das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Klar, Bayern war immer Favorit und dominant, aber sie hatten immer mal schlechtere Jahre, wo andere Teams Chancen hatten. Es ist noch gar nicht so lange her, da sind neben Dortmund zwischendurch noch Teams wie Bremen, Wolfsburg und Stuttgart! Meister geworden. Das ist mittlerweile unvorstellbar. Wozu also noch gucken?
Ich als Dortmundfan hab mich den letzten Jahren immer wieder der Illusion hingegeben, dass in der kommenden Saison mal wieder was gehen könnte. Aber bis auf die eine Saison, wo wir unter Favre viele Punkte Vorsprung hatten, war keine Saison wirklich knapp. 1 von 9 war knapp. In allen anderen Saison ist Bayern nicht nur Meister geworden, nein sie sind es meistens haushoch. Und es geht mir gar nicht darum, das Dortmund Meister werden muss, meinetwegen dürfte es auch eine andere Mannschaft (außer Leipzig natürlich). Die Kluft zwischen Bayern und dem Rest hat sich im letzten Jahrzehnt einfach eklatant vergrößert. Das zeigt ja auch der Punkteschnitt, mit dem Bayern mittlerweile Meister wird. Die fabelhaften 81 Punkte von Dortmund 11/12, wo zum ersten Mal überhaupt die 80 Punkte Marke gerissen wurde, hätte in den Jahren danach lediglich zweimal zum Meistertitel gereicht.

Das Übel der CL-Reform wurde ja auch schon erwähnt. Die Kleinen werden klein gehalten und haben im Grunde keine Chance mehr nach oben zu kommen. Eine starke Saison von Frankfurt dieses Jahr wäre damit wertlos, weil sie trotzdem nicht in die CL kämen, denn Dortmund wäre „gesetzt“.

Damit will ich nicht sagen, dass ich die Super League will oder gut finde. Im Gegenteil, sie ist furchtbar, aber das jetzige System ist auch keins, was noch groß verteidigt und erhalten werden muss.

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Grundsätzlich finde ich es eigentlich ja gut das sich mal ein paar Vereine zusammenschließen und einen Wettbewerb starten mit denen weder die absolute korrupte Fifa noch die korrupte Uefa irgendetwas zu tun hat.

Diese zwei Organisationen sollten meiner Ansicht nach wirklich nicht das Fußball geschehen fast nach belieben bestimmen dürfen.

In meiner Naivität habe ich natürlich immer gehofft das dies passieren würde um der Kommerzialität des Fußballs entgegenzuwirken und fairere Wettbewerbe zu gestalten.
Es war aber ja eigentlich vollkommen offensichtlich das dass genaue Gegenteil viel wahrscheinlicher ist.

Ich bin jetzt auch nicht so Zweckoptimistisch wie einige andere, ich halte es für extrem unwahrscheinlich das die Ligen Abseits der Superliga, durch diese wieder fairer und kompetitiver werden.

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Seifert spricht einige gute Punkte an. Die DFL will halt auch immer viel Geld machen, aber gerade auch diese Argumente von Perez und dann noch Corona sind so absurd:

Sky Sport: Es ist nicht nur mitten in dieser Pandemie dieser Plan bekannt geworden, sondern Corona wird sozusagen auch noch als Argument herangezogen, diese Superliga überhaupt zu gründen. Ist es aus Ihrer Sicht ein Scheinargument?

Seifert: Das ist für mich ein ganz, ganz schlechtes und vorgeschobenes Argument. Ich habe vor einiger Zeit einer englischen Zeitung gesagt, dass in Wahrheit einige dieser europäischen Super-Klubs wirklich sehr schlecht gemanagte Geldverbrennungsmaschinen sind. Denn der europaweite Profifußball, gerade die Spitzen-Ligen, haben zehn Jahre eines immensen Wachstums hinter sich. Und viele dieser Klubs, und die meisten davon muss man sagen in Italien und auch in Spanien, haben es nicht geschafft, auch nur im Ansatz ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln, nicht mal im Ansatz. Und wenn man es dann schafft, in einer Phase zehnjährigen Wachstums am Ende dieser Periode mehrere Hundert Millionen Euro Schulden aufgehäuft zu haben, dann zu einem solchen Mittel zu greifen und zu sagen: Das machen wir jetzt auch wegen der Corona-Krise, dann ist das bestenfalls zynisch.

Die UEFA macht sich sicherlich die Taschen voll und auch die jetztige Reform ist nicht hilfreich. Aber den Punkt finde ich auch noch gut:

Wenn eine solche Super League kommen würde, dann ist natürlich völlig klar, dass das Auswirkungen haben wird, in allererster Linie auf die UEFA und damit auf das Gefüge im gesamten europäischen Fußball. Denn die UEFA als Veranstalter der Champions League, der Europa League und auch der neuen Conference League, veranstaltet die Champions League eben nicht nur, sondern nimmt damit natürlich auch eine Menge Geld ein. Und ein Teil dieser Gelder wird eben auch aufrechterhalten, um den europäischen Fußball im weitesten Sinne am Laufen zu halten. Die UEFA hat über 50 Mitgliedsverbände und ein Großteil dieser Verbände bestreitet sein Hauptbudget tatsächlich aus den Transferzahlungen der UEFA. Und wenn dann eine Champions League wegfallen würde als Refinanzierungsinstrument der UEFA, dann hätte das immense Folgen. Und diese Folgen wären nicht gut.

Aber ob diese Summen dann tatsächlich fließen - da hab ich an der einen oder der Stelle auch noch ein Fragezeichen dran und dafür eine funktionierende Champions League aufzugeben? Das ist ein immenses Risiko und mit Blick auf den europäischen Fußball keine gute Entwicklung. Der europäische Fußball braucht auch kleine Nationalverbände, er braucht auch kleine Ligen. Gerade wir als Bundesliga haben Spieler aus Dänemark, Schweden, Österreich, Norwegen, Serbien, Kroatien. Diese Spieler werden nicht als Topstars oder als Weltstars geboren. Die müssen ausgebildet werden, die müssen trainiert werden, die müssen ihre ersten Ligaspiele machen. Dann werden sie irgendwann gescoutet und vielleicht erfolgt irgendwann ein Transfer in die Bundesliga und von da unter Umständen auch weiter zu anderen Top-Klubs. Dieses System am Laufen zu halten, ist letztlich eine der Aufgaben der UEFA. Ansonsten wird auf lange Sicht auch das Spiel an sich leiden. Und deshalb haben wir uns auch sehr klar dazu bekannt, dass wir hier hinter der Position der UEFA und hinter der Position des FIFA-Präsidenten stehen.

Vielleicht hört sich das von Fußball-Funktionären auch zu romantisiert an. Aber würde mich trotzdem interessieren wie das dann laufen würde. Das Interesse und die Gelder an einer CL werden zurückgehen, daran werden die Großen knabbern müssen. Aber auch für die Vereine aus anderen Ländern sind CL-Einnahmen bestimmt nicht unerheblich.

Allein deswegen wäre eine Euro ohne SL-Spieler sicherlich auch nochmal hart bzw. Fernsehrechte würden auch nicht mehr ins Unermessliche steigen, wenn manche Top-Stars fehlen.

Ist das wirklich so? Schauen Menschen Spiele um einzelne Stars zu sehen? Oder ist das eine Schein-/Werbeblase?

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Ich denke schon, dass manche Leute sich eher ein Spiel anschauen, wenn ein C. Ronaldo für Portugal aufläuft oder um das Mo Salah (Ägypten) Beispiel von gestern zu nennen.

Man könnte z.B. sagen, dass bei den Winterspielen in Südkorea beim Eishockey für ein Teil der Zuschauerschaft die Spiele nicht so interessant war. Wir in Deutschland haben gefeiert, aber die Kanadier eher nicht. Und das könnte man z.B. bei der Eishockey-WM auch so sagen. Läuft Deutschland mit einem Draisaitl und Stützle auf, ist das Interesse natürlich größer.

Bei einer SL ist es nun nicht so enorm wie bei einer Liga wie der NHL. Manche Länder würden immer noch gute Mannschaften aufstellen. Die Frage, die sich dann trotzdem Leute stellen werden: Es spielen nicht die Besten gegen die Besten.

Das da natürlich auch Medien und Marketing eine Rolle spielen, streite ich nicht ab. Jedes Turnier und jede Generation hat seine großen Namen. Wenn die dann halt fehlen, ist es schon etwas anderes.

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Ist nur eine weiterführende Überlegung meinerseits. Ein guter Film zB wird ja auch unabhängig von großen Namen erfolgreich, auch wenn er es vielleicht schwerer hat. Und das Interesse auf rein große Namen verschwindet (vielleicht) auch wenn diese nicht mehr positioniert werden.
Das ist alles voll idealistisch und so, klar. Aber das nur die großen Namen zählen sollen ist auch irgenwie losgelöst vom Teamsportsgeist mMn.

Naja, ich schaue mir ja schon den Clasico oder ManCity vs Liverpool an, weil da die besten Fußballer spielen, während ich mir Osnabrück vs Sandhausen dann doch auch mal entgehen lasse.

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Ja ich selbst schaue ja auch BL statt Oberliga Südwest zugegebenermaßen. Aber irgendwie wärs auch schon gut da die Werbemacht zu brechen. Wenn das möglich ist kp…
Sonst brauchen wir uns auch nicht über die kommerzialisierung zu beschweren.

Die Vereine wollen ja eigentlich in den Ligen weiter spielen. Wie soll das eigentlich finanziell funktionieren? Durch die festen Einnahmen der SL hätten die ja automatisch ein höheres Budget als die anderen Vereine. Und die hätten ja niemals die Möglichkeit an diese Gelder zu kommen.

Das mag sein, wenn man aber bei großen Turnieren zurückblickt, kann man bei manchen Welt- oder Europameistern oder auch anderen Teams fragen: Wer hat Maradonna oder Pele den Ball zugespielt?

Dafür muss man nicht mal den Titel gewonnen haben. Bei Kamerun 1990 fällt einen sofort der Name Roger Milla ein. Ein George Weah war nicht bei einer WM, aber wie viele Spieler könnte man aus Liberia aufzählen?

Fußball ist sicherlich ein Teamsport, aber auch bei so Animes wie Tsubasa oder die Kickers hast du die 2-3 Namen, die dann eben namentlich herausstellen und wo andere Zuschauer sich ein Spiel anschauen. :smiley: