Also alles durchwirken, weil es nichts nützt? Der Spieler hat sich mit dafür entschieden (wenn auch unter massivem Druck), also sollte auch er dafür gerade stehen müssen. Habe doch direkt gesagt, dass überwiegend der Berater schuldig ist und hart bestraft werden sollte. Aber Silas hat da mit gemacht und hätte auch Alternativen gehabt.
Ich winke gar nix durch. Deine Form der Bestrafung bringt nur genau nix, den Berater wird so ne 1-Spiel-Sperre genauso viel weh tun wie das Streicheln mit einem Seidentaschentuch. Abgesehen davon soll mMn die Person bestraft werden, die auch das Verbrechen begangen hat und das war nach aktuellem Stand der Dinge eindeutig der Berater und nicht der Spieler, der de facto keine andere Wahl hatte, als so zu handeln.
Die L‘Equipe hatte 2019 übrigens auch schon darüber berichtet, da hätte Silas das ganze ja durchaus auch auflösen können.
Ich habe im ersten Beitrag gesagt, der Berater soll lebenslang gesperrt werden, die kurze Sperre finde ich für Silas angebracht.
Ein Verbrechen liegt hier wohl eher auch nicht vor, wenn überhaupt reden wir hier von Straftaten.
De facto hätte Silas einfach ein neues Visum beantragen können. Was schreibst du hier?
Den Unterschied musst du mir jetzt aber mal erklären
Bitte keine Wortklauberei. Du weißt ganz genau, was ich gemeint hab.
Und ich sehe keinen Grund dafür. Aber gut, simma unterschiedlicher Meinung.
Und ich habe bereits eine mögliche Erklärung geboten, warum das so nicht passiert ist.
Ernstgemeinte Bitte: nochmal die Erklärung wiederholen, die konnte ich nicht finden.
Verbrechen heißt immer Gefängnis.
Straftat kann auch anders sanktioniert werden.
Mögliche Erklärungen, warum er kein neues Visum beantragt hat:
und wie @Doomac91 gut hinzugefügt hat auch die Angst um seine Familie. Reicht für meine Begriffe.
Ich kenne nur die Unterscheidung zwischen Verbrechen und Vergehen und zwischen Straftat und Ordnungswidrigkeit
Ist quasi der Überbegriff für alles.
Verbrechen sind schwerwiegende Straftaten und dann geht es um Freiheitsstrafen. Andere Straftaten kann man auch mit Geldstrafen, Sozialstunden etc. sanktionieren.
Erstmal danke, dass du nochmal darauf eingegangen bist. Aber da kann man ja trotzdem nicht von Alternativlosigkeit reden.
Berater sagt mach A, belgischer Verein sagt mach B. Das sind immer noch zwei Möglichkeiten. Er hat der falschen Partei mehr Glauben geschenkt, aber dann mit dem Wissen, seine Daten zu fälschen. Er hätte auch probieren können den „legalen“ Weg zu gehen, schließlich hatte er ja schon mal ein Visum erhalten.
Sicher hätte er das machen können, ist aber alles andere als realistisch. Immerhin war der Berater (sofern ichs richtig verstanden hab) die einzige Person, die er noch von zuhause kannte. Er hat sogar bei ihm gewohnt, was die Einflussnahme noch stärker macht. Silas war vom Berater in allen Belangen abhängig. Sich da in einem fremden Land abzunabeln halte ich für quasi unmöglich.
Am Ende kann man bei jedem Fall von Menschenhandel sagen, dass man ja hätte was sagen können oder wissen können, dass da ggf. was falsch läuft. Tja, die Treiber dieser Machenschaften wissen, aber wie man dem Einhalt gebietet. In dem Fall dann wohl glücklicherweise ohne körperliche Gewalt…
So wie ich das verstehe, hat er erst nach dem Probetraining in Paris beim Berater gewohnt und wird wohl eher nicht davor schon zwischen Paris und Anderlecht gependelt haben. Das Abhängigkeitsverhältnis ging ja erst los mit der Fälschung der Papiere.
Edit: falsch zitiert, sollte an den Beitrag darüber
Hier im Übrigen nochmal ein Beitrag aus 2017 über dubiose Vermittler, wo Spieler dann in deutsche Amateurligen gestrandet sind. Tja, da möchte man dann nicht wissen, welche schwarzen Schafe noch so europaweit unterwegs sind und damit Geld verdienen.
ich wage mal zu behaupten, dass silas nicht der erste fußball profi ist der das hätte tun müssen.
ich sehe das ganze ähnlich wie JPMorgan. als urkundenfälschung ins spiel kam hätte silas schon handeln müssen. ich denke nicht, dass der belgische verein ihn hätte fallen lassen wenn er die um hilfe oder rat gebeten hätte.
sicher ist er zwar in einer sehr unangenehmen position gewesen, aber das immunisiert ihn doch nicht gegen strafe, wenn er mist baut.
ein klaps auf die hände für ihn und ne lebenslange sperre für den berater ist doch absolut nachvollziehbar.
Eine Strafe soll ja in erster Linie dazu dienen, die Tat nicht mehr zu wiederholen. Da Silas nun an die Öffentlichkeit gegangen ist, bezweifle ich sehr, dass er jemals wieder solch eine Tat begeht.
Eher noch hoffe ich, dass andere, die ein ähnliches Schicksal erleiden mussten, es ihm jetzt gleich tun und an die Öffentlichkeit gehen. Ihn da zu bestrafen, halte ich daher eher für kontraproduktiv.
und anderen menschen zeigen, dass solche taten strafe nach sich ziehen.
gerade jetzt hat man doch eine sehr gute situation um öffentlich zu zeigen, wie man in solchen handeln kann und wie nicht.
nämlich indem man die bestraft, die wissentlich urkundenfälschung (in DE alles andere als eine lappalie) begehen und, in der not dieses speziellen falles, zeigt wie man vorgehen sollte.
das erreicht man aber nicht, indem man jedem einen freifahrtschein ausstellt. denn wie willst du eine strafe gegen den berater rechtfertigen, wenn der spieler zu jeder zeit - aus welchen gründen auch immer - mit im boot saß. die können im nachhinein dann immer sagen, dass sie angst hatten. das ist doch humbug, jeder nach ihm könnte sich das dann aus der nase ziehen um der strafe zu entgehen.
dass er damit an die öffentlichkeit geht soll strafmindernd wirken und keine immunität darstellen.
Richtig, aber mMn ist der Täter eben nicht Silas sondern sein Berater. Silas stand offensichtlich unter gewaltigen Druck (u.a. Existenzangst um sich und seine Familie). Ergo ist das nicht sein Vergehen sondern das des Verursachers.
Schön, wie toll du argumentieren kannst und wie viel Empathie du an den Tag legst … Wenn meine komplette Existenz inklusive der meiner Familie von einem Mann abhängig ist, ich noch dazu in einem anderen Land auf einem anderen Kontinent bin, ohne jegliche Kontakte, an die ich mich wenden kann (der Verein war für ihn damals wesentlich fremder als der Berater, daher existierte kein Grund denen mehr zu vertrauen als ihm), dann ist es mir ziemlich scheiß egal, ob ich damit ein Gesetz eines mir fremden Landes breche. Da habe ich weit größere Probleme und das sollte in der Schuldfrage generell berücksichtigt werden. Abgesehen davon, welche Strafe soll er da erhalten? Eine Geldstrafe, ein paar Spiele Sperre, Knast? Was soll das ernsthaft für ihn und alle in einer ähnlichen Situation bringen? - Genau 0 Komma Josef. Also anstatt, dass man sich auf ihn stürzt, wie die Geier auf eine Leiche, sollte man sich diesen Berater und alle anderen, die mit ihm solche Machenschaften aushecken, in die Mangel nehmen. Das sind die eigentlichen Übeltäter, dahin gehört der Fokus!