Gerade ging es halt noch um Schießpulver insgesamt nicht zu Tolkien passe. Und so findet die Szene halt auch im Buch statt:
Saruman’s Orcs breach the fortress wall that blocks the valley by setting off an explosion in a culvert; Aragorn names it „Saruman’s devilry“ and „the fire of Orthanc“; the critic Tom Shippey calls it „a kind of gunpowder“.[2]
Aber dass die Explosion im letzten Moment noch abgehalten werden könnte es aber nicht tut, ist halt Spannung erzeugendes Moment. Und dass Orks Kanonenfutter sind und ihr Leben nichts wert und sie vollkommen hörig sind, auch nicht verwunderlich.
Tom Shippey interepretiert es als Schießpulver und ja, so kann man es verrationalisieren und interpretieren, in den Büchern wird davon aber so nix gesagt. Da ist der magische Aspekt des ganzen immer noch da.
Wieso suchst du dir eig jetzt das raus anstatt zu sagen: Ja es gibt auch sowas wie Schießpulver wie es in den Filmen auch nicht näher spezifiziert wird, auch im Buch…
Das war nicht gehässig gemeint, sollte es so ankommen. Fanfiction als Begrifflichkeit sehe ich nicht negativ. Schließlich ist die ganze Serie im Grunde auch nur Fanfiction.
Ich toleriere die Meinung anderer, möchte aber aufzeigen, dass diese nicht allgemeingültig sind und auch andere Sichtweisen möglich sind und vor allem, warum manche Meinungen so oder so nicht realisiert wurden. Es gibt immer Gründe, warum Dinge, die hier gefordert werden, nicht passieren und mit „schlechten“ Writing hat das idR wenig zu tun. Bei jedem literarischen Werk (egal welches Medium man da jetzt heranzieht) herrscht eine gewisse Ökonomie vor, die mitbestimmt, was wie dargestellt wird. Abgesehen davon ist es schlicht unmöglich die Wünsche aller zu erfüllen. Abgesehen davon halte ich außerweltliche Vergleiche grundsätzlich in der Literatur für sinnbefreit, weil sie zu nix führt. Klar kann man Dinge wie in GoT machen. Aber dann kann ich mir auch gleich die GoT Serien anschauen. Ich will Herr der Ringe mit seinen ganz eigenen Regeln, seiner eigenen Welt und kein GoT oder DnD oder was auch immer, wenn ich diese Serie aufdrehe.
Kann ich verstehen, entschuldige für meinen Teil der Eskalation. Dennoch denke ich, dass die Kritik an der Kleinheit der Welt nicht unbegründet ist und man sich gerne bewährten Mittel anderer Werke bedienen kann solange sie schlüssig ins Gesamtbild passen. Und ich denke hier wäre das durchaus möglich gewesen. Und dass ich das anführe, heißt nicht, dass ich eine Art persönlicher Fanfiction nur akzeptieren würde. Ich bin offen für jede Mühe, die zusätzlich investiert wird, die die Serie und Welt runder und lebendiger, größer, begreifbarer und mystischer macht.
Wieso wusste ich, dass das kommt. Aber es gibt einen berühmten Satz:
„Der erste Trunk aus dem Becher der Naturwissenschaft macht atheistisch, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott.“ Werner Heisenberg
Erklärungen des wie, sind keine Erklärungen des warum.
Zumal man sich gewisse unterschiedliche Aspekte der Welt aussuchen kann. Die einen Dinge will man genauer betrachten lassen, sodass sich die Welt plausibler anfühlt, während andere Dinge bewusst im Dunklen bleiben sollen, um die Leserfantasie zu stimulieren. Alles nur im diffusen Wabern zu halten, empfinde ich ebenso wenig zielführend als alles zu übererklären. Den Mittelweg und das genaue Heraussuchen welche Dinge für was am geeignetsten sind, empfinde ich als ideal.
Seh ich ganz ähnlich, schwierig ist da aber mMn was man hier als Mittelweg sieht. Ich kann mir vorstellen, dass das bei jedem Menschen etwas anders ist
Am Ende ja. Aber wenn der Schreiber es für sich zumindest festlegt und es für ihn funktioniert, ist doch schonmal ein Schritt mehr als ihn gar nicht gewagt zu haben. Am Ende wie genau der Fokus ist wird direkt vom Autor abhängen, und dann halt auch vom Geschmack des Lesers wie es ankommt. Aber ich denke es ist etwas das sich zu überlegen lohnt.
Wie das hier bei den Autoren hier der Fall war, schwer zu beurteilen. Vielleicht wurde sich auch extra überlegt, die Welt zu beschneiden, um Elrond Durin näher an eine Sitcom ranzuführen, die stets in den gleichen 3 Räumen stattfindet, weil man das witzig fand. Und dann kommt da halt mein persönliches Geschmacksempfinden und meine Erwartungen an die Serie und sage: Hätte den Fokus dann doch lieber auf der Wirklichmachung der Tolkienschen Welt erhofft. Da wo Geschmack reinkommt, können sich diese eben unterscheiden
Mal sehen, wie sich das in der nächsten Staffel hinentwickelt. Ich kann mir vorstellen, dass es in dieser Staffel in erster Linie darum geht, dass die Charaktere und ihrs Verbindungen etabliert werden.
Ich find z.B. dass sie das mit Durin und seiner Frau wirklich gut hinbekommen haben und auch die Dynamik Durin Elrond gut funktioniert, auch wenn es da sicher die ein oder andere Sache gibt, die man anders hätte regeln können.
Ich geh auch davon aus, dass sich da noch einiges tun wird, allein schon, dass sich diese zwergisch-elbische Antipathie, die man aus der Hobbit und HdR kennt, sich noch etablieren kann.
U.a deswegen hab ich die Serie vorhin als Fanfiction bezeichnet. Da wird noch das ein oder andere abgeändert, damit es zur Story und den Charakteren passt.