Hallo liebe Bohnen,
ich bin Lukas, 22 Jahre alt und mir ist vor kurzem was bewusst geworden. Eigentlich war es mir schon länger bewusst, aber ich habe es ignoriert. Ich bin mit meinem Leben unzufrieden, und möchte mich einfach mal aussprechen. Vielleicht kann mir ja der eine oder andere weiterhelfen.
Mein Hauptproblem ist einfach, dass ich einsam bin. Ich denke auch bei weitem nicht, dass ich der einzige bin, dem das so ergeht. Seitdem die Schule vorbei ist, sieht man nicht mehr täglich sein Leute, alle gehen einen anderen Weg und ziehen vielleicht in eine andere Stadt. Ich selbst bin auch vor ca 2 1/2 Jahren umgezogen und hab seit dem kaum noch Kontakt zu meinen damaligen Freunden. Da ich aber sehr introvertiert bin, hatte ich damit lange Zeit eigentlich keine Probleme.
Alle paar Wochen habe ich mal meine alten Freunde getroffen und das hat mir gereicht. Doch auch das wird mit der Zeit immer weniger, da sie immer mehr ihr eigenes Leben führen.
Der Vorteil war auch, dass ich mit meinem Bruder in eine WG gezogen bin, und er alles andere als introvertiert ist, sodass gezwungener Maßen ab und zu Besuch da war oder ich mit ihm und seinen Freunden am Wochenende was unternommen hatte. Wenn dann mal länger nichts los war, hat mich das auch nicht gestört.
Jetzt macht er allerdings für einen längeren Zeitraum ein Auslandsstudium, und erst jetzt ist mir aufgefallen, wie wenig ich alleine und von mir aus unternehme. Die meiste Zeit verbringe ich vor dem PC und verschwende so meine Lebenszeit. Ich schaffe es, den ganzen Tag YouTube Videos zu schauen, und so nicht mal in Videospielen Fortschritte zu machen. Meine halbe Jugend habe ich so verschwendet. Wenn ich jetzt mal in die Stadt oder ins Kino gehen möchte, gibt es niemanden, den ich spontan fragen könnte, und gehe dann alleine oder bleibe einfach direkt zu Hause. Auf Dauer finde ich das ziemlich deprimierend. Doch das möchte ich jetzt ändern.
Die Schwierigkeit, die ich darin sehe ist allerdings: Wie treffe ich neue Leute? Alle Bekannten, denen ich im Alltag begegne (Arbeitskollegen oder Leute in der Berufsschule) haben irgendwie schon ihren eigenen Freundeskreis, in dem sie sich bewegen. Mir fällt es dann schwer, mich dort einzuklinken, da ich mir dann immer fremd und nur als der „Freund des Freundes“ vorkommen würde. Versteht Ihr, was ich meine? Vielleicht denke ich da auch einfach zu kompliziert.
Naja, und jetzt dachte ich mir, wende ich mich mal an die Bohnen Community. Durch Thera Thiel ist mir aufgefallen, dass diese Community doch recht liebevoll sein kann Vielleicht geht oder ging es dem ein oder anderen ja so ähnlich wie mir.
PS: Ich hab länger darüber nachgedacht, ob ich dafür einen eigenen Thread machen soll. Ist vielleicht etwas egoistisch, da es ja schon einen Auskotz- und Selbsthilfethread gibt. Allerdings seh ich das hier als meinen ersten Schritt in Richtung „Veränderung“. Ich hoffe das geht in Ordnung