Aber der Radioempfang war im Tunnel immer weg.
Fand ich als Kind nicht so gut.
Ansonsten hab ich während der Fahrt gerne auf die Seitenmarkierung gestarrt.
Die ist dann irgendwann verschwommen und hat dadurch, dass die nicht genau gerade gezogen ist sondern Schlenker und Kurven hat…
vor meinem inneren Auge eine Art Welle ergeben, die hin und her schwappte
War sehr meditativ
Im Zug schaue ich manchmal aus dem Fenster und versuche meine Augen so zu bewegen, dass ich ein Standbild von der Landschaft bekomme. Funktioniert erstaunlich gut dafür, dass die Züge ja so um die 100km/h fahren.
Ich hab mir auch oft vorgestellt, wie ich auf einem Pferd neben dem Auto durch die Landschaft reite.
Oder wenn es geregnet hat, hab ich die Tropfen auf der Fensterscheibe beobachtet und mir vorgestellt, wie sie bei einem Rennen mitmachen. Welcher Tropfen kommt als erstes unten an?
Das konnte ich leider nie, mir wurde generell leicht schlecht beim Autofahren. Kopfschmerzen und Übelkeit. Witziger Weise nur auf der Rückbank. Sobald ich vorne sitzen konnte wars vorbei mit der Übelkeit. Womit das wohl zusammenhängt?
Lesen, Kreuzworträtseln, GameGear spielen (einen GameBoy hatten wir nie) oder sowas war nie und ist bis heute kaum möglich.
Aus dem Fenster schauen, das ging.
Oft hab ich auch als Kind den Kopf auf die Lehne zwischen Nackenstütze und Aussenwand „geklemmt“ und vorne rausgeschaut.
Auf der Rückbank guckst du meist auf starre Objekte, während du aber eigentlich in Bewegung bist. Durch den Widerspruch (visuell, Gleichgewichtssinnn) kann Übelkeit entstehen.
Der Hintergrund davon ist übrigens auch sehr gut nachvollziehbar, wenn man diesen kennt.
Das Gehirn versucht einen Grund zu finden für die Dissonanz der Bewegung, die es zwischen deinem visuellen Sinne und deinem Gleichgewichtssinn wahrnehmen kann. Das Ergebnis ist: Vergiftung.
Auf die Gefahr einer Vergiftung hin reagiert der Körper mit der logischen Schlussfolgerung, alles zuletzt aufgenommene an Giften loszuwerden. Das beginnt als erstes mit dem entleeren des Mageninhalts. Kann sicher sein, dass da noch mehr passiert, von dem ich nichts weiß.
Evolutionstechnisch eine super Funktion, vor allem als Omnivoren. Beißt sich aber gerne mit unserer heutigen Technik wie VR, Filme/Videospielen oder Fahrzeugen aller Art. Interessant ist auch, dass bei Bildern visuell eine Bewegung simuliert wird, die im Gleichgewichtssinn nicht ankommt, während sie in einem Fahrzeug tatsächlich passiert, dabei wiederum visuell nicht wahrgenommen wird.
Ich würde gerne das Ganze siezen weglassen.
Ich kann auch jemandem respektvoll gegenübertreten den ich duze oder respektlos gegenüber den ich sieze.
Zu verwirrend und steif und wann soll ich jetzt das eine verwenden und wann das andere?
Häufig genug im leben ein Eiertanz mit dem blöden sie.