Wir haben geguckt, ob man aus den Autokennzeichen von anderen Autos irgendwelche Wörter bilden kann. Ansonsten gab’s damals schon den Gameboy.
Ich hab mir während der Fahrt auf der Autobahn immer vorgestellt wie ich über diese schwarz-weiß-gestreiften Poller hüpfe.
Halt so ein Jump and Run in meinem Kopf vs der Realität
Das hab ich auch gemacht
Und wenn meine Schwester kein Bock auf mich hatte, hab ich gespielt, dass ich das Auto fahren würde. Bei mir war es dann natürlich ein dicker LKW.
Und ja, ansonsten hatte man noch den GameBoy.
Ach cool, das höre ich zum ersten Mal, dass das auch wer damals gemacht hat.
Einen Gameboy hatte ich auch, stimmt.
Ich bin dann immer richtig mit den Augen „hochgesprungen“ (als im Prinzip einfach dann kurz über den Pöller geguckt)
Haha, jaa ich auch.
Manchmal auch mit dem Kinn mitgehüpft.
Und dazu eine 8bit Daddelmusik im Kopf, Eigenkreation.
Schon faszinierend das Kinder unabhängig voneinander auf die gleichen Ideen kommen. Wir hatten ja damals nix
…
Ja gut. Den. Aber selbst da nur eine Handvoll spiele und nie ein Nachfolger davon gehabt nicht mal Zubehör wie Licht. Ich war damals noch angewiesen, nachts nur alle paar Meter was zu erkennen, wenn eine Straßenlaterne vorbei huschte.
Ich hatte ja Bücher, damit habe ich es auch irgendwie geschafft das Schwindelgefühl beim Lesen im Auto abzutrainieren.
Hab ich auch sehr oft gemacht
Einen Gameboy hatte ich zwar auch, den hab ich allerdings nur zuHause benutzt und gar nicht mal so oft Beim Fahren fand ich aus dem Fenster schauen immer spannender, auch heute noch^^
Am liebsten hab ich eigentlich die Spuren von Regentropfen auf den Scheiben verfolgt.
Das ist irgendwie generell eine total behütete Kindheitserinnerung:
Nachts im Regen auf der Rückbank sitzen. Auf der Autobahn. Rote, gelbe und weiße Lichter brechen sich in den Tropfen auf der Scheibe und erleuchten den Innenraum in rhythmischen Abständen. Die Eltern unterhalten sich vorne. Es spielt Musik im Radio. Die Geräusche vermischen sich zu einem wattigen Rauschen. Regengeprassel, vorbeifahrende Autos, der Motor, die Musik und die Stimmen der Eltern. Mein Kopf lehnt am Fenster und versucht einem Tropfen zu folgen.
Draußen Weltuntergang. Draußen ist böse. In der gepolsterten Blechbüchse sitzend, dem tosendem Weltuntergang zuschauen und wegdösen. Das war schön. Da war alles in Ordnung.
Du beschreibst gerade echt auch meine liebsten Autofahrerinnerungen, irgendwo hinfahren war nicht so geil, aber im dunkeln nachhause, ich hab es geliebt. Meine Geschwister haben meist geschlafen, aber ich habe licht und schatten beobachtet.
Das fand (und find ich immer noch) auch total angenehm. Und meine beiden Mäuse lieben das auch, wenn die Regentropfen übers Schiebedach langwuseln. Da sind sie immer total fasziniert.
Oh, das hab ich auch gerne gemacht und die dunklen Heimfahrten hab ich auch als sehr besonders in Erinnerung Regentropfen, die Lichter der Autos, Sterne, Rauschen und Musik. Das kommt mir immer mal wieder in den Sinn
Aber auch die Autofahrten am Ende der Schulzeit waren schön. Nachts mit Freund:innen vom See zurück fahren, Musik und viel zu kalt, aber die Fenster bleiben offen zum Rauchen und der nächtliche Fahrtwind weht ins Gesicht
Oh und dazu ist mir gerade noch das passende Lied eingefallen das ich unter anderem deswegen so gerne mag, weil es mich auch immer an das behütete Gefühl hinten im Auto erinnert hat
Das beste beim Autofahren waren immer die Tunnel.
Aber man kam sich immer vor wie im Millenium Falke in einem Wurmloch
Oder Slalom.
Liebe ich bis heute als Beifahrer. Ich mag allg. lange Autobahnfahrten, weil die mich an Familienurlaube erinnern.
Bücher habe ich als Kind super gerne während der Fahrt gelesen, heute bekomme ich davon leider Kopfschmerzen. Bzgl. Gameboy haben sich meine Schwester und ich einen geteilt, folglich wurde der bei einer 10+ Std. Fahrt von jedem max. eine Sunde, ohne Musik, auf so hell wie möglich gespielt (also Kontrast runtergedreht), um die Batterien zu schonen.