By the way @anon39622057 s größte Angst ist, dass Chat In heute wieder kurzfristig ausfällt.
Oh ja auch ganz schlimm. Genauso schlimm sind Bewerbungsgespräche
Oh nein! /
Keine Ahnung. Kann das schwer erklären.
Herrndorf hat das mal viel eloquenter geschrieben, als ich das je könnte.
Zwar aus anderen Gründen, aber trotzde sehr treffend.
Mein Leben ist halt so unaufgeräumt und durcheinander, dass mir oft so Sachen (wie eben beispielsweise der Weg zur Post), die für andere Selbstverständlich scheinen, wie die größten Hürden vorkommen und wenn ich dann sowas erledigt hab, fühle ich mich halt für einen kurzen Moment wie ein Mensch, bei dem das mit dem Leben funktioniert.
Hier Herrndorf:
Was daran macht dir Angst? Zu versagen?
Bei mir besteht die Angst bei Prüfungen nur darin, in einer Situation zu sein, aus der ich nicht raus kann. Hatte da in Vergangenheit mal starke Kreislaufprobleme/Panikattacken. Vor der Prüfung an sich hab ich keine Angst.
Davor hab ich mittlerweile garkeine Angst mehr. Da hat sich einfach was an meiner Einstellung zum Thema Arbeit bei mir geändert, die die Angst hat verfliegen lassen.
Ich hab eigentlich keine Ahnung was mir da konkret angst macht.
Auch interessant, dass ich ja einen Beruf gewählt hab, wo diese Situationen im weitesten Sinne nie aufhören. Mit jeder Ausstellung, jedem Text, jeder Einreichung, jeder Präsentation, setzt man sich wieder soetwas ähnlichem aus.
Am meisten Angst hab ich wahrscheinlich vor dem Mittelmaß. Komplett zu Scheitern ist vielleicht sogar reizvoller, als in einem lauwarmen Wasser umherzutreiben.
Interessant. So habe ich das noch nie betrachtet
Ich dachte grade in freien künstlerischen Berufen wie bei dir und @anon74477453 wäre dieser Druck quasi nicht vorhanden.
Falls ihr ein Haustier habt…
Wie sprecht ihr mit ihm?
- wie mit einem Baby
- wie mit einem erwachsenen Menschen
- wie mit einem Tier denke ich
0 Teilnehmer
Das kann ich gut nachvollziehen, wenn ich an meine fotografische Arbeit denke.
Da hab ich auch lieber krachend gescheitert, aber wenigstens mal was „neues“ oder „ungewöhnliches“ versucht, als einfach nur ein „joa, ist ganz okay“ als Feedback zu bekommen.
Grade als Künstler, ich denke das wird im Kunsthandwerk ähnlich sein wie bei meiner Fotografie, will man ja auch anhand seiner Werke erkannt werden. Eine wiedererkennbare Bildsprache haben.
Da ist Mittelmaß dann ja einfach nur der Untergang schlechthin.
Naja, grade bei uns ist der Druck ja vorhanden, weil „wir“ (ich mache das ja grade garnicht, sondern bin ja derzeit Arbeitslos) ja kein geregeltes Einkommen haben, sondern von unseren Werken und dem Gefallen dieser Abhängig sind. Wenn du Angestellt bist, kannste halt auch mal für eine gewisse Weile nur mittelprächtige Arbeit abliefern und kriegst ja trotzdem dein Gehalt weiter.
Als Künstler musste immer abliefern, sonst haste irgendwann einfach keine Kohle mehr.
Ich spreche eher selten mit meinen Garnelen aber wenn dann normal auf Augenhöhe
Guckst du dir noch Hitler/Nazi-Dokus an ? (Anonym)
(Also über die Zeit damals, nicht über heutige Zeiten)
- Ja, oft
- Ja, gelegentlich/selten
- Nein, eigentlich nicht. Interessiert mich nicht
- Nein, eigentlich nicht. Ich weiß, was ich wissen muss.
- Nein, eigentlich nicht.
0 Teilnehmer
Stell ich mir unbequem vor
@anon74477453 hat das eh schon ganz gut erklärt.
Es ist halt immer eine Bewertungssituation, sobald ich meine Arbeit einer Öffentlichkeit aussetze.
Und es hängt eben dann alles immer ganz direkt an einem selbst. Ungefiltert wirst du und deine Arbeit bewertet.
Genügt mein Gehirnbrei für die Einreichung und ich bekomme dafür Geld? Wie wird meine Ausstellung angenommen? Passen meine Arbeiten wirklich in das Konzept der Gruppenausstellung? Ist das wirklich nicht peinlich, was ich gerade mache?
Es ist eben gleichzeitig eine große Freiheit sich mit dem was man wirklich machen will auseinanderzusetzen und aber eben auch ein ziemlicher Leistungsdruck, dem man sich da aussetzt.
Ja genau. Mittelmaß und Stillstand.
Gönn dir dazu Schlingensief. Der hat Scheitern als Chance gesehen.
Als Künstler kannst du aber zumindest immer damit argumentieren das deine Kunst nicht verstanden wird
Ich weiß. Ich mag das ja total an ihm, wie das Scheitern konkret Teil und Inhalt seiner Arbeit ist. Eigentlich wird bei ihm ständig das Scheitern thematisiert.
Und damit einhergehend, bei mir zumindest, Motivationsverlust.
Es gibt wenig schlimmeres für mich, als irgendwann festzustellen, dass das was ich mache mich selbst garnicht mehr interessiert und mir quasi gleichgültig ist.
Da hilft es auch selten, dass andere es vielleicht als Genialität ansehen. Das schlimmste ist dann, wenn es mich selbst nicht mehr juckt UND es auch noch als Mittelmaß angesehen wird. Meistens korreliert das aber sowieso, weil das Mittelmaß ja eben oft entsteht, WEIL es einen selbst irgendwie nicht so richtig tangiert, was man da tut.
Ich habe nie ganz verstanden, warum man den Tod fürchtet. Das Sterben verstehe ich, aber den Tod?
Ich meine, alles was man kennt geht früher oder später diesen Weg und egal wo er hinführen mag, am Ende ist alles wieder vereint, und wenn es nur in der Entropie ist.
Wieso Angst? Ich hab doch Wetten laufen…