Der seriöse Umfrage-Thread VI

Damit ist kein auslaufender Vertrag gemeint, korrekt?

Nur echte Jobs, oder auch so Studentenkrams? :beanthinking:

Meinen ersten richtigen Job musste ich quasi nicht kündigen, weil ich da eh „nur“ contractor war :smiley:

Würde ich nicht reinzählen, da der Zeitraum - zumindest theoretisch - von Anfang an klar war.

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Wechsel des Arbeitgebers war immer nur wegen auslaufen des Zeitvertrages. Seit 2008 bin ich aber bei meinem jetzigen Arbeitgeber, seit 2011 auch mit Festvertrag.

Ich sage (mittlerweile, ich war da lange Zeit auch anderer Meinung) es gibt gar keine unpolitische Kunst, auch wenn sie nicht direkt politische Motive darstellt oder behandelt. Jedem Stattfinden in einer Öffentlichkeit wohnt ein politisches Potential inne.
So ist auch jeder Film politisch zu lesen, schließlich ist er zumindest die Summe eines politischen und wirtschaftlichen Systems in dem er stattfindet.
Tony Cragg betrachtet seine Skulpturen im öffentlichen Raum, die per Se keinen direkten politischen Inhalt haben auch als politische Gesten, weil sie eben ein eingriff in eine Öffentlichkeit sind, in einen politischen Raum.

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Er hat sich ausnahmsweise aus der Diskussion verabschiedet. Kein Grund ihn da wieder reinzuwerfen. ^^

Zumal ich nicht verstehe, warum du gerade van Gogh als Beispiel für deine Aussage verwendest. :sweat_smile:

Das kann jeder selbst entscheiden, ich zähle die nicht mit rein, da das eh nur Übergangsdinger waren bei mir.

Ist mir grad spontan in den Sinn gekommen und jeder kennt ihn und erkennt ihn als Künstler an. Ist doch auch egal ob ich van Gogh, da Vinci, Rembrandt oder Monet nehme. :man_shrugging:

Doch, er ist Künstler im Sinne eines Handwerkers. Er konnte halt gut malen. Warum man das so grundsätzlich anders und immer mit einer gewissen „metaphysisch“ anmutenden Diskussion umschwurbeln muss, ist mir ein Rätsel.

Das gilt genau so für Architekten, Fotografen, oder sonst wen. Sie beherrschen halt ihr Handwerk einfach gut. Solange man das auf der Ebene auch diskutiert, hab ich damit ja auch kein Problem.

Das ist übrigens dieses „metaphysische“ verschwurbelte was ich meine. Damit wird jedes Haus, jede Straßenlaterne, jede Bushaltestelle zur Kunst und politisch, weil es im öffentlichen Raum stattfindet.

In der Auseinandersetzung nach Innen (also innerhalbd er Kusntszene) mag sowas wahnsinnig wichtig sein. Für mich als Außenstehenden, ist das halt

So, und daran werd ich mich nun halten! :sweat_smile:

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Weil alles danach dahingeschwurbelt ist, wenn man sich mit Kunstgeschichte nicht auskennt :stuck_out_tongue_winking_eye:

Aber ich will dich jetzt auch nicht überzeugen, von daher.

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Ich liebe es wie ich durch dich immer wieder neue Dinge lerne :blush:

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Zur Kunst?
Nein.
Zum Politikum?
Klar. Klar ist jede Straßenlaterne Inhalt einer politischen Öffentlichkeit, worüber es ja oft genug auch Irgendwo Diskussionen gibt, wie hässlich die neue Straßenbeleuchtung ist oderoderoder.

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In der Tat bin ich da kein Profi, dafür interessiert es mich zu wenig.

Wenn mir aber jemand sagen würde „schau, das ist Kunst, weil das ist so schön gemalt“ sage ich halt irgendwie „meh“.

Wenn mir aber jemand sagt:

„Schau Mal, dort hängt die Kornernte von Bruegel. Die ist nicht nur handwerklich ausgezeichnet, sondern hat auch eine deutliche Abkehr von der Kunst der damaligen Zeit bedeutet. Denn zum ersten Mal seit langer Zeit hat ein berühmter Maler keine kirchlichen Motive ins Zentrum seines Bildes gestellt, sondern sich auf den Menschen fokussiert.
Mensch, du kannst dir nicht vorstellen, was das damals für eine kontroverser losgetreten hat!“

Dann sage ich mir „joa, das ist Kunst, das ist schon nachvollziehbar und relevant“

Ein „Das ist politisch, weil alles ist irgendwie politisch“ lehne ich halt einfach ab, und finde ich ein überraschen lapidares und komplett belangloses Statement, welches @HerrDirk dort zitiert hat.

:innocent: Aber nun ist eh das nächste Meeting.

Aber ist ein verrückter Künstler nicht trotzdem ein Künstler? Und ist er nur verrückt wenn es diagnostiziert ist? Ist ein Klaus Kinski dann nicht verrückt?

Also ein paar VertreterInnen aus der Raumtheorie würden das etwas anders formulieren. ^^

Ich glaube manche stören sich am „politischen“ und nicht jede Straßenlaterne wird demokratisch entschieden. Das macht es schwierig. In der Raumtheorie wird auch gern „Polis“ benutzt. Das könnte hier alles einfach zu abstrakt werden.

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Wieso ist ein Elefant verrückt?

Dem WahWah seine Storytime dazu:

Zur Documenta 12 gab es im Fridericianium ein kleines Quarzsand Kunstwerk als Bodeninstallation.
Nichts unbedingt dramatisches oder gar großer Publikumsmagnet.
Nun war am Familientag volle Hütte und Kinder liefen teils unbeobachtet durch die Hallen. Bevor der Guard reagieren konnte hatte sich ein Kind auf den Quarzsand erbrochen.
Bis das Kunstwerk wiederhergestellt war, standen fast zwei Stunden lang immer wieder Besucher vor der Installation und suchten darin Bedeutung, Schönheit oder erklärten gar Beistehenden den Sinn der Installation.
Nun dürfen Guards lediglich darauf hinweisen die Kunstwerke nicht anzufassen oder zu zerstören.

Im gleichen Jahr hatte Ai WeiWei in der Karlsaue Template errichten lassen, das aus unzähligen Fenstern und Türen alter der urbanisierung weichend müssender chinesischer Häuser.
Nun wurde dieses Werk vier Tage nach Eröffnung der Documenta durch ein Unwetter zerstört.
WeiWei sah darin die Vergänglichkeit und die Kräfte, die unbeherrschbar und unaufhaltsam über alles hinweg fegen.
Und so war durch die Transformation des Außenwerks eine neue Betrachtungsweise entstanden.
Über die Dauer der Doc12 wurde das Werk nicht wieder aufgebaut sondern dem Zuschauer in seiner neuentstandenen Weise präsentiert.

Ich hatte das große Glück beide Formen erleben zu dürfen.

Was bleibt? Einerseits eine Installation, die so nicht sein sollte und doch dann präsentiert wurde und eine die wieder zurück gesetzt wurde und in der kurzen Dauer den entlarvt, der versucht Kunst zu deuten und doch nur auf Kotze zeigt.

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Hatte mich in den Begriff grade Mal eingelsen und darunter fällt wohl auch kunst von zum Beispiel kindern oder kriminiellen und eben auch Geisteskranken deshalb kam ich drauf

HerrDirk hat es erstmal nur allgemein formuliert, weil jetzt nicht explizit auf einzelne Werke eingegangen ist. Aber gerade unser Stadtbild entstand und entsteht nicht im luftleeren Raum und hat ggf. einen historischen Einfluss.

Bei hübschen Bildern verstehe ich absolut, was du meinst, jedoch kommt es da auch ein wenig an, in welchen Kontext es entstand und welches Relevanz es für die damalige Zeit hatte. Erstaunlicherweise wird ja gerade „hübsch ansehendes“ von Laien eher als Kunst wahrgenommen, als dinge, die erstmal komplexer und vllt. nach ästh. Schönheit weniger ansprechend sind. Mit dem Handwerk stimme ich dir auch zu.

Ich glaube übrigens schon, dass du interessiert bist, weil du der Kunst selbst etwas politisches anerkennen kannst. Sowas ist schon selten genug für jemanden, der sich damit nicht weiterbeschäftig.

Ja… Das ist alles ein etwas verflachtes Verständnis von „dem“ „Kunstbegriff“.

Wenn du jetzt „Kunstwerk“, „Ästhetik“ und das „Schöne“ ins Spiel bringst, fängt der Spaß ja erst richtig an…

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