Das kommt nicht von ungefähr, war schließlich auch einer der Temp-Tracks zu Star Wars.
Ich glaube Holst und seine Planeten, vor allem Mars, ist einer der am häufigsten eingesetzte Temp-Track.
Die ganze Eröffnungsschlacht aus Gladiator ist beispielsweise noch großzügiger an Mars angelehnt, als Star Wars. Auch andere Stücke aus Holsts Planeten sind in Gladiator zu Finden.
Ein Temp-Track (von Temporary Soundtrack) ist quasi der vorläufige Soundtrack, der unter den Rohschnitt gelegt wird und der so eine Art „Mood Board“ für Regisseure, Produzenten und nicht zu letzt die Komponisten sein soll, damit sich alle vorstellen können, in welche Richtung die Reise geht.
Temp-Tracks sind bei den Komponisten nicht sehr beliebt.
Zu 2001: A Space Odyssey gibt es einen komplett aufgenommenen Score von Alex North, aber Kubrick hat sich so in den Temp-Track verliebt, dass er sich einfach lieber Lizenzen der Stücke gekümmert hat und wir jetzt eben zum Donauwalzer durchs All schweben.
Jerry Goldsmith hat damals eine ziemliche Diskussion angezettelt.
Ja, also meine Stimme kommentiert permanent innerlich meinen Alltag.
Was ich gerade tue, was jetzt noch ansteht, was gut geklappt hat, was nicht so gut…
Da gehts eben darum, dass alle wissen, wie sich der Film am Ende anfühlen soll.
Vor allem anderen, ist Hollywood eben eine Industrie und der Filmkomponist ist im Unterhaltungskino häufig eben nur eine Art „Dienstleister“, ein Grafiker, der eben das entwerfen soll, was sich andere Vorstellen.
Nicht selten knallen Produzenten irgendeinen Sound hin und verlangen eben genau das:„schreib uns was, das klingt wie…“
Die Technik ist eben sehr umstritten, vorallem bei den Komponisten selbst und führt auch immer wieder zu Diskussionen.
In den beiden Videos wird ein bisschen auf die Verwendung von Temp Track eingegangen:
Hab ich immer mal wieder gemacht. Meist dann, wenn ich merkte, das ich mit dem Geld nicht auskomme. Zur Zeit aber nicht, da ich mit dem Geld derzeit auch gut parat komme.