Der seriöse Umfrage-Thread XVII

Naja, bevor sich jemand selbst schmerzhaft das Leben nimmt, ist ne Pille vermutlich besser. Andererseits ist zumindest das schmerzhafte das, was Leute noch davon ab hält. Ich kann dem jedenfalls nicht generell zustimmen, da dies ja auch Leute einschließen würde, die grade an Liebeskummer leiden. Also nein, einfach so generell für jeden nicht.

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Als Kind war ich komplett verrückt danach :sweat_smile:

Habe das „offiziell“ für mich so interpretiert, dass das nur bei Krankheiten möglich ist, bei denen das Leben absolut nicht mehr lebenswert wird.

Meine Mutter arbeitet in einem Altenheim (mit größtenteils eher härteren Fällen) und was die teilweise so erzählt, ist echt traurig und zermürbend. Manche quälen sich da echt nur noch von Tag zu Tag, wieso muss man die dann unbedingt gegen ihren Willen noch zwangsernähren… Andere hingegen, die noch gut drauf wirken, versterben unerwartet.
Könnte man schon irgendwo mit dem Fegefeuer vergleichen…

Die Möglichkeit wäre also schon gut, übereilt sollte man das aber auch nicht einsetzen.

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„Zu einem selbst gewählten Zeitpunkt“ klingt für mich aber auch nach Leuten, die sagen, ich bin 50, hab alles gesehen, reicht mir bis hierhin. Tschüss.

exakt um diese Möglichkeit geht es, ja

:beansweat:
Immer diese Antworten auf vorherige Umfragen zwischen einer aktuellen :sweat_smile:

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Emo halt :eddyclown:

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Und bei letzterem wird es nochmal besonders Tricky im Einzelfall.
Was für den einen die Hölle auf Erden tagtäglich bedeutet, ist für das Gegenüber überhaupt nicht ersichtlich. Menschen wollen einander nicht verlieren, wir halten uns fest an die positiven Momente und ohne es böse zu meinen reduzieren wir so auch einen nahe stehenden auf diese, was das Verständnis für den Freitod enorm erschweren kann.

Abgesehen vom Privaten Umfeld : Wer und vorallem unter welchen Richtlinien bewertet ob jemand „genug Leidensdruck für einen Freitod aufweist“? Vorallem, wenn selbst kompetente Mediziner bei einigen Fällen vor einem unlösbaren Rätsel stehen, wenn es schon darum geht die passende Diagnose zu erstellen.

Das ist vermutlich auch eine enorme Herausforderung für unsere Gesellschaft und wie letztlich diese im höchsten Maße verantwortlichen Instanzen besetzt werden sollen.

Ich bin da zugegebenermaßen mittlerweile sehr radikal, wenn ich da die Freiheit des Einzelnen über das Wohlergehen seiner Angehörigen stelle. Jeder sollte das Recht haben dann sein Leben beenden zu wollen, wenn es von ihr_ihm gewollt ist und das in einem sicheren Rahmen. Ein Medikament käme nicht ohne entsprechende Leitfäden auf den Markt. Eine Regulierung ist erforderlich. Ganz frei verkäuflich auf dem Markt halte ich für sehr unrealistisch. Es ist besser als sich vor den nächsten Zug zu werfen oder an einer Überdosis elendig zu verenden.

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Oh, gar nicht gesehen. Da bin ich definitiv auch dafür. Jedes Wesen hat das Recht selbst zu entscheiden wann es nicht mehr sein will.

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Wohl eher Krähmo :eddyclown:

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Ich bin da voll und ganz dafür und hab mir selbst schon das eine oder andere mal gedacht (nichtmal in irgendwelche bluesigen, negativen Momenten), dass ich das Leben irgendwann in Zukunft vielleicht auch mal selbst beenden würde. Das gehört zur Selbstbestimmung dazu.
Ich hab da für manche eine ziemlich radikale Meinung und finde jede*r muss unbedingt das Recht haben, das eigene Leben zu beenden.
Ich kann das total nachvollziehen, wenn jemand einfach sagt ihm reichts. Ohne Krankheit oder irgendwas. Einfach genug gesehen. Genug erlebt. Aus der eigenen Entscheidung beenden.
Verwandte von einem Bekannten von mir haben das so gemacht.

Bei schwerer Krankheit (ob physisch oder psychisch)sowieso - wenn es sich nicht mehr ausgeht, dann geht es sich nicht mehr aus.
Es ist nicht immer alles um jeden Preis erhaltenswert.

Ich unterschreibe das, was die liebe Frau @anon68164815 sagt voll und ganz.

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Ich habe meine Antwort auf die Umfrage eben zugegebenermaßen mit einem sehr pathologischen Blick formuliert.
Aber klar, auch gesunden Menschen sollte es möglich sein.

Ich kann nur jedem, dem das Thema noch Unbehagen macht und sich trotzdem oder gerade deswegen da ein Bild von machen möchte, raten sich Dokumentationen von Menschen anzusehen, die sich zu dem Freitod in ihrer Zukunft entschlossen haben und versuchen diesen für sich auf sicheren und angenehmen Weg zu ermöglichen.

Das bietet einen aufschlussreichen Einblick in unterschiedliche Leidensgeschichten, aber auch völlig andere Beweggründe ganz ohne Leid und Schmerzen und macht das ganze - für manche sehr emotionale Thema erstmal etwas leichter nachzuvollziehen. Zumindest ging es mir mit diesen Dokus so.

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Die Verwandten von dem Kumpel von mir haben das übrigen auch alles, ich glaube 3 Jahre lang, gründlich Dokumentiert.
Die Gedanken und Hintergründe und den Weg dorthin undsoweiter. Ich glaub es war so ein privater Blog (mit Passwort), den mir mein Kumpel da gezeigt hat.

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Ich muss zugeben, ich hab da zu viel schiss vor. Das ich mir die Doku angucke und zum Schluss komme, dass das nachvollziehbar ist. Das war auch der Grund, warum ich vor der ersten Staffel „Tote Mädchen lügen nicht“ schiss hatte. Das ich zum Schluss komme, dass es die richtige Entscheidung war. Ich werde immer wieder mit dem Thema Selbstmord konfrontiert und mir bereitet der Schritt, es zu tun, großen Unbehagen, da ich vor dem Sterbeprozess zu große Angst habe. Gäbe es da eine legale Pille, weiß ich nicht, ob ich mal was getan hätte, was ich hinterher (sofern es gehen würde) bereut hätte.

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Ich für meinen Teil würde eine solche Pille nur im sehr hohen Alter und bei sehr großen Leiden nehmen. Wenn das Leben eh schon fast vorbei ist sozusagen.
Vielleicht sehe ich das aber auch nur so, weil ich aus bisherigen schmerzhaften Phasen gelernt habe, viele Schmerzen auch mal vorbei gehen oder zumindest „aushaltbar genug“ sind.
Wenn man allerdings wirklich von Anfang an diese Verfügbarkeit hätte, stelle ich es mir schwierig vor, aus schmerzhaften Phasen zu wachsen und da evtl. doch voreilig sich dafür zu entscheiden, wie @TIMBOlino1984 argumentiert…
Hm…

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Das kann ich gut verstehen.

Es bleibt unterm Strich ein sehr sensibles Thema, was entsprechend Vorsicht im Umgang benötigt.
Und es ist ohnehin immer sinnvoll sich selber zunächst darauf zu überprüfen wie weit man sich überhaupt in diese Thematik begeben kann.
Ich selber bin gut darin einen deep dive in solche Thematiken zu machen und erst im Nachhinein festzustellen, dass dieser eine oder jene eben doch etwas zu tief war.

Ich bewerte eine ganze Realisierung einer solchen Pille für den Freitod in unserer Gesellschaft auch schlussendlich - egal wie schlüssig ich das für mich in meiner Vorstellung ausmalen kann - völlig utopisch.

Ich befürchte dafür ist unsere Gesellschaft nicht bereit. Dafür bräuchte es alleine ein umfangreiches Bewusstsein für psychische Gesundheit und alleine dort sind wir oder „sollten wir“ schon derzeit genug beschäftigt sein, ehe wir uns an solche „große Fragen“ für unsere Gesellschaft heranwagen. Erstmal das Grundgerüst aufbauen quasi.

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Aber wenn wir schon beim Thema sterben sind:
Angenommen es gäbe eine Methode, mit der dir der genaue Tag deines Todes mitgeteilt werden könnte, würdest du den Tag wissen wollen? Todesursache bleibt ungewiss, der Tod ist durch das kennen weder verhinderbar noch verlegbar. Du wüsstest also, dass du keinesfalls früher stirbst, aber auch keines falls später.

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  • Nein

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Auf gar keinen Fall, oh du schöne Ahnungslosigkeit :beangasm:

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Und ja, mein Blick darauf hat sich auch geändert. Für den Freitod bzw Sterbehilfe bei schweren Krankheiten oder so, war ich eigentlich immer bzw konnte nur das nachvollziehen, aber mittlerweile bin ich da gedanklich einen Schritt weiter gegangen.

Allein die Handlungsanweisung, die man häufig entgegengepfeffert bekommt, man sei nun mal Geboren, also müsse man was daraus machen, aus dem Leben. Am besten ein wertiges Leben führen(was auch immer das ist), das Beste draus machen(auch keine Ahnung was das ist), finde ich unheimlich und fürchterlich.
Man hätte vielleicht dieses oder jenes Talent bekommen, also müsse man das auch nutzen.
Die Zeit nutzen. Wie im Sommer die Sonnenstrahlen. Nutzen.
Warum? Warum muss man das eigentlich müssen?

Klar ist Suizid kein Thema, dass man auf die leichte Schulter nehmen soll, und das sensibel behandelt gehört. Ich will mich auch nicht so verstanden wissen, dass jede*r sofort von der Klippe springen soll, der/die gerade durch ein tiefes Tal watet.
Aber grundsätzlich finde ich dieses Recht auf den Freitod durchaus sehr wichtig.

Bei mir wärens übrigens, neben der Angst vor dem Sterbeprozess (Feigheit vor Schmerz und Qual), auch die Gedanken, dass Suizid eine höchst egoistische Geste ist(bzw sein kann), die mich davon abhielte und ich den Menschen, die ich mag und wertschätze, in dem Moment nicht wehtun wollen würde.

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