Ich weiß nicht. Wer body shaming verurteilt, sollte auch die nackten Körper anderer aushalten können, auch wenn sie nicht ins eigene Schönheitsideal passen.
Sonst wäre eine ablehnende Haltung zu body shaming doch recht aufgesetzt.
Ich weiß nicht. Wer body shaming verurteilt, sollte auch die nackten Körper anderer aushalten können, auch wenn sie nicht ins eigene Schönheitsideal passen.
Sonst wäre eine ablehnende Haltung zu body shaming doch recht aufgesetzt.
Ich hätt kein Problem damit in nem FKK-Bereich, ansonsten ist für mich Nacktheit in der Öffentlichkeit eigentlich nicht machbar.
Ach, das eine hat doch nix mit dem anderen zu tun.
Ich kann gleichzeitig eine valide Haltung gegen Bodyshaming einnehmen, es aber trotzen für nicht angebracht empfinden, wenn jemand neben mir nackt in der U-Bahn tanzt.
Ganz unabhängig davon, was für ein Körper das dann ist.
Ich denk mal du möchtest das hier bewusst überspitzt formulieren.
Ja, nein. Formalitäten sind zwar voll uncool und alteingesessen und gar nicht kultig, aber die Idee hinter vielen ist oft schon eine nicht ganz so dumme. So ne Art von Kleidung wird ja häufig auch mit Respekt bewertet - nicht den Respekt den man sich durch die Kleidung erhofft, sondern den Respekt den man zollt, indem man den Anlass würdigt und sich „dementsprechend“ kleidet. Das gilt ja nicht nur für Politik, sondern genau so für Hochzeiten, Beerdigungen und keine Ahnung was.
Unter „offiziellen Anlässen“ fällt dann ja eine Vielzahl an Sachen. Wenn Scholz zu G7 geht und da in Sandalen und Shorts auftaucht, ist Deutschland zu Recht das Gespött der Welt. Das geht aber auch schon in kleinerem Rahmen los. Egal ob Bundestag oder Bürgermeister. Man dient dort seinem Land/seiner Kommune und wurde von den eigenen Leuten auf diese Machtposition und dieses Podest befördert, wofür man dann ja auch tatsächlich einen „Sonderwert“ in der Gesellschaft einnimmt. Es hat dann auch hier was mit dem Respekt gegenüber den jeweiligen Institutionen, sich gegeneinander und der Wählerschaft zu tun, dass man sich ordentlich gibt.
Kleidung ist da ja auch nicht der einzige Punkt. Wenn Politiker im Bundestag anfangen wie Farid Bang zu sprechen fänden das die allermeisten Leute auch nicht ganz so angemessen.
inb4 „mir egal was die tragen sollen lieber gute Politik machen!“ por que no los dos?
Persönlich hätte ich kein Problem wenn alles und jeder nackt rum rennt.
Das war auch kein ernstgemeinte shaming sondern rumgeblödel auf dem Rücken von charakterlich tieffliegern die mit Nazis ins Bett gehen (umgangssprachlich)
Das ergibt sich aus der ursprünglichen Diskussionsgrundlage für mich auch nicht. Ich habe zwar offen formuliert, beziehe mich jedoch ausschließlich auf die Aussagen bzgl. Politik und der gefühlten Haltung hier im Forum zum Thema body shaming. Passt für mich nicht zusammen.
Ist mir nur ins Auge gesprungen.
Edit: @Kraehe Ich habe es auch so verstanden. Den Umstand trotzdem angesprochen. Aus einer Laune heraus, ohne tiefere Gedanken dazu. Deshalb auch so offen formuliert.
jein.
wie gesagt: es soll bitte jeder anziehen, was er möchte und worin er sich wohl fühlt.
Ich sehe das mit dem Respekt da etwas eingeschränkter, als du.
Bei politischen, gar weltpolitischen Events…
…geschenkt, da gibt es Protokolle etc. Da hat Herr Scholz und Co gar keine Wahl.
Ist quasi als „Uniform“ vorgegeben.
Aber mal für mich gesprochen: ich werde freiwillig keinen Anzug tragen.Auf keiner Hochzeit dieser Welt.
Ich zeige meinen Respekt doch nicht, indem ich mich in Kleidung zwänge, in der ich mich den ganzen Tag und Abend unwohl fühle.
Natürlich hab ich dann was ordentliches an. Und komm sicher nicht in Jogging Klamotten. Weil ich mich darin genau so unwohl fühle.
Aber selbst wenn das jemand auf meiner Hochzeit tragen möchte: feel free. Ich freu mich doch über die Person und nicht über den Anzug.
Naja jeder kennt doch den Einen, der zum Abiball dann unbedingt ohne Anzug kommen musste und das gesamte Gruppenbild kaputt macht.
Sich so dagegen zu wehren, kommt mir da immer so pubertär rüber.
Klar, bei der Hochzeit könnte man dann auch sagen, dass der dann nicht aufs Bild darf, aber damit zwingt man dann auch wieder dem Gastgeber ein unangenehmes Gespräch auf.
nur mal am Rande, weil du das auch schon oben geschrieben hast: Ich weiß nicht wie deine Erfahrung mit Anzügen ist, aber so wirklich unbequem sind die imo eigtl nicht. Klar, aufm Sofa chillen würd ich so auch nicht, aber beim gehen/stehen/sitzen (was man auf so Veranstaltungen halt macht) stört das eigentlich eher weniger. Ausser eben der Anzug passt so gar nicht oder man fühlt sich eben aus Prinzip unwohl - was dann ja auch ok ist.
Unter „politische Events“ würde ich jetzt sämtliche Handlungen/Veranstaltungen fassen die in offizieller Kapazität ausgeführt/besucht werden, eben Bundestagssitzungen bspw. und da wären wir uns dann ja einig (: Zum Wahlkampf können die von mir aus tragen was die wollen
Das ist doch aber auch so ein Henne-Ei-Problem. Irgendwann hat es sich halt mal etabliert, dass Anzüge für solche Anlässe das Mittel der Wahl sind und weil der Pöbel sich das nicht leisten konnte, waren sie auch Ausdruck von Status und Respekt gegenüber dem Anzugträger. Heutzutage ist das nicht mehr so, aber die Symbolik ist geblieben.
Man sieht ja auch schon, dass sich diese Zwänge nach und nach lockern. In vielen Arbeitsbereichen ist es mittlerweile vollkommen irrelevant, was du trägst. Vor 20 Jahren hätten sich Leute da noch aufgeregt. Tattoos sind mittlerweile auch egaler, als es früher der Fall war.
Also wenn das für dich das „Gruppenbild kaputt macht“, weiß ich auch nicht…
…dann legst du offensichtlich auf Oberflächlichkeiten deutlich mehr Wert als ich.
Grad zum Abiball hat man spätpubertäre Jungs in schlecht sitzende Anzüge gequetscht, damit sie so wahnsinnig erwachsen aussehen und sich fühlen können.
Aber der mit seiner Lieblingsjeans und Pulli ist der Kindische?
Nee, sorry.
Aber hier sind wir wohl einfach unterschiedlicher Meinung.
Darf ja gerne so sein.
Ich kenn nur das Pittermännchen
Ich seh deinen Punkt, aber das kannst du dann im Prinzip über viele soziale Konventionen sagen. Wir („wir“ as in „gesellschaftlicher konsens“) assoziieren ordentliche Kleidung genau so mit Respekt wie ja auch vernünftige Umgangsformen. Ich mein inhaltlich ändert sich ja auch nicht unbedingt was wenn du von „Sehr geehrte Damen und Herren“ auf „whazzup bitches“ umsteigst. Oder wenn Gesetzestexte sich eher wie „Tsu Pfünf Yahren hafd Wirt farurteilt…“ lesen.
Man kann diese Konventionen selbstverständlich ablehnen und falls das irgendwann auf gesamtgesellschaftlicher Ebene der Fall sein sollte, dann wird sich die Wahrnehmung dahingehend natürlich auch ändern. Ich persönlich mag diese Konventionen halt. Für die Arbeitswelt seh ich das btw genau so wie du und meiner Wahrnehmung nach ist das da mittlerweile auch sehr locker, aber das könnte halt auch eher anekdotisch sein.
Ich find es hat, unabhängig von Henne-Ei, schon deswegen was mit „Respekt“ zu tun, weil man sich quasi bemüht zu zeigen, dass man die jeweilige Sache (Beerdigung, Bundestag, whatever) besonders ernst nimmt und um den Stellenwert zu wissen weiß. Dass man da eben nicht rumläuft wie sonst jeden Tag auch - die allermeisten von uns werden sich ja ohnehin schon im Alltag ordentlich kleiden, nur eben nicht „Anzug-ordentlich“. Dass man sich da vernünftig ausdrückt, auf Umgangsformen achtet und in entsprechender Korrespondenz vielleicht einmal mehr Korrektur liest, als in der WhatsApp Nachricht zum Dealer.
Ich kann fast alles unterschreiben, was du sagst.
Nur hängen wir uns hier imo zu sehr am „Anzug“ als solchen auf.
Wieso kann ich nicht mit anderer (ordentlicher) Kleidung meinen Respekt auf einer Beerdigung zollen?
Wieso muss ich mich (aus meiner Sicht, der ich Anzüge wirklich gar nicht mag) „verkleiden“ und somit nicht „ich“ sein? Obwohl ich doch dem Verstorbenen die letzte Ehre erweisen möchte. Dann doch bitte auch als Ich selbst - und nicht als gesellschaftlich erwartetes Abziehbild.
Ich zieh nen sehr ordentlichen (und o.b.d.A. auch teuren, damit wir diese Dimension ggü. dem Anzug mal ausblenden können) schwarzen Rollkragenpulli an und eine ebenso ordentliche/teure schwarze Jeans. Ich sehe ernsthaft nicht, dass ich deshalb weniger respektvoll sein soll.
(um beim Beispiel Beerdigung zu bleiben)
Ich hab schon Mal auf’n Sofa geschlafen, weil er soviel geschnarcht hat
Weil so Konventionen nicht funktionieren. Genauso wie es eigentlich Konvention ist, Schwarz auf Beerdigungen als Symbol der Trauer zu tragen, weiß auf Hochzeiten und das Jungs in Blau und Mädchen in Rot gepackt werden. Kann man jetzt gut finden oder nicht, aber so funktionieren gesellschaftliche Zwänge halt.
Oder mal anders gesagt: Es hat nichts mit Logik zu tun. Die Gesellschaft hat festgelegt, dass ein Anzug zu besonderen Anlässen ein Zeichen des Respekts ist und normale Kleidung nicht, egal wie teuer.
Pflichte ich dir prinzipiell vielleicht sogar bei, ich hab in meinen Posts ja meist auch bewusst von „ordentlicher“ Kleidung gesprochen. Das ist natürlich eine sehr vage und subjektiv auslegbare Formulierung, da es ja je nach Anlass auch Spielraum geben kann, z.B. eben grade bei Beerdigungen, die ja sehr unterschiedlich ausfallen können. Auf der Beerdigung von (achtung, stereotype) deinem besten Freund, dem 24 jährigen Punkrocksänger Jimmy - wo du dann vielleicht der einzige mit Anzug bist - kann ja durchaus ein anderer vibe herrschen als auf der Beerdigung der 83 jährigen Edelgard - wo du dann komplett herausstichst. Ich hab hier jetzt natürlich bewusst zwei Extreme gewählt die sich leicht gegensetzen lassen, aber ich sag mal häufig kennt man sich ja auch gegenseitig auf der Beerdigung und weiß wie die Leute da so ticken und kann dann bestenfalls abschätzen was als gebührend respektvoll angemessen wäre. Ich sag mal in einer „default Crowd“ (keine Ahnung, Beerdigung des Chefs, whatever) fänd ich aber alles andere als Anzug schon unangemessen, dann vielleicht lieber krank „trauern“. Geht da dann ja tatsächlich auch weniger darum was du für respektvoll hältst oder nicht, sondern was die Angehörigen und ggf. der Beerdigte für respektvoll hält.
Bei anderen Gelegenheiten seh ich da persönlich weniger Spielraum. Ursprünglich hab ich ja darauf geantwortet, dass eben „jeder anziehen (soll), was er will“, im Bezug auf Politiker bei offiziellen Anlässen und da halte ich eben alles andere für unangemessen. Auch hier geht es nicht darum, was der jeweilige Politiker als Individuum für angemessen hält, sondern was diejenigen für angemessen halten die er vertritt und diejenigen mit denen er in dieser Kapazität in Umgang tritt. Das ist momentan eben der Anzug.