Das sind halt Jobs, die man damals mit Volksschul-Abschluss gemacht hatte, heutzutage vergleichbar etwa mit Hauptschulabschluss.
Meist hat man sogar sein Leben lang diese Arbeitsstelle gehabt, heute wahrscheinlich ungewöhnlich.
Und ja, die Abwertung der Arbeit plus die Abwertung der Sozialleistungen (z.B. Rentenansprüche (!), Pflegeleistungen, Krankenkassenleistungen ohne Zusatzversicherung, BAföG, Arbeitslosengeld etc. pp.) gehören natürlich dazu. Diese Sozialleistungen sind das Vermögen der Unvermögenden. Und die werden auch immer weiter gekürzt (neben der Kaufkraft von Reallöhnen in diesen Schichten). Thema Arbeitsplatzsicherheit: eine Finanzierung von der Bank ist leichter, wenn man einen sicheren Job hat mit festen Bezügen und evtl. sogar planbaren Aufstieg, z.B. im öffentlichen Dienst.
Hinzu kommen steigende Kosten (inflationsbereinigt), z.B. auch bei Mieten - man kann ja bspw. während des Hausbaus, und vorher zum Ansparen des Eigenanteils an der Finanzierung, nicht im noch nicht fertig gestellten Haus leben.
Die Vermögen (im konkret Einzelnen, sowie im Allgemeinen und im übertragenen Sinne von „Können“, was strukturbedingt möglich ist) der abhängig beschäftigten Arbeiter- und Angestelltenklasse sinken seit Jahrzehnten.
Dass die Situation dieser Schichten heutzutage prekärer geworden ist als vor 40 oder 50 Jahren, ist ja gerade mein Punkt.
@Morissa
Keine Ahnung, ich konsumiere Eddys Content nicht.
Die meisten, denke ich, halten das für „normal“, was sie gewohnt sind - ich ja auch.
Das ist ja auch erst mal nicht schlimm, aber man sollte imo bereit sein, sich zu reflektieren und die eigene Perspektive zu hinterfragen.
Ich hatte das „Glück“, mit meinem Geburtshintergrund trotzdem eine recht gute Bildung bekommen zu haben. Dadurch wähnte mein Hausarzt mich im Gespräch wahrscheinlich in einer sozialen Schicht. Das Glück haben leider nur wenige.
Und mein „Herz“ für die prekären Schichten, Ungesehenen und Unterprivilegierten, ist ja auch „nur“ eine Perspektive unter vielen. Und manchen wird sie vielleicht schon nerven. Ich find’s halt trotzdem wichtig, die Perspektive anzubringen.
Das soll auch hoffentlich nicht als Angriff verstanden werden, sondern, bestenfalls, bereichernd.
B2T:
Auf einem humanistischen Gymnasium gab’s bei mir (da selbstverständlich) weder Werken noch Hausarbeit o.ä. als Fach, dafür Kunst und Musik bis zum Abitur.
Ich find schon gut, den Schülern das Angebot zu machen, sich auszuprobieren und schauen zu können, ob das was für einen ist.
Aber jemanden Noten dafür geben zu müssen, wenn man 2 linke Hände hat, und den/diejenige in ein Fach zu zwingen, was man überhaupt nicht gut kann, finde ich sehr unfair. Allerdings kann man dann auch gleich das ganze Noten- und Schulsystem in Frage stellen (was ich auch tuen würde).