Der seriöse Umfrage-Thread XXII

Good Morning Vietnam? Dead Poets Society?

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Finde ich grundsätzlich nicht unproblematisch. Auch ganz unabhängig von Nazischeiße, aber die die Verklärung und Idealisierung militaristischer Gesten, die unter so einer Ehrung und Gedenkkultur zugrunde liegt, ist in meinen Augen durchaus kritisch zu betrachten.
Das ganze dann eben noch als Täterland so zu verhandeln und mit Heldenbegriffen um sich zu werfen ist da (in meinen Augen) nur die Spitze.
Auch dieser Idee eines Veteranentags stehe ich höchst kritisch gegenüber.

Aber ich glaube, diese Haltung von mir ist hier bekannt.

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Dann schau dir mal Good Will Hunting, One Hour Photo, Insomnia oder zahlreiche andere an, die nichts mit seinen Rollen in Kinderfilmen zu tun haben.

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@godbrakka du wirst das besser wissen als ich aber ist Helden nicht eher ein Begriff aus der Kaiserzeit?

Good Will Hunting find ich als Film fürchterlich, auch die Rolle Williams’.
Aber ich geb dir recht, das ist schon ein anderer Williams bzw zeigen besonders One Hour Photo und Insomnia, dass er durchaus ein breites Sprektum hatte und recht wandelbar war.

Aber ich sehe es ähnlich wie @Baum123 , nur nicht ganz so negativ.
Auch wenn ich grundsätzlich kein Problem mit ihm hab und ihn in manchen Filmen durchaus nicht ungern gesehen hab, so halte ich ihn grundsätzlich auch für eher überschätzt und konnte, vorallem je älter ich wurde, die große Begeisterung, die ihm entgegengebracht wurde - ganz besonders übrigens nach seinem Tod, nie so ganz nachvollziehen.
Getroffen hat mich der Tod trotzdem.

Der Heldenbegriff ist wesentlich (!!!) älter, in Kontext von Kriegerdenkmälern allerdings erst nach der Französischen Revolution bzw. im deutschsprachigen Raum nach den sogenannten Befreiungskriegen wirklich aufzufinden. Davor waren Denkmäler nahezu ausschließlich für Feldherren, Monarchen, oder zumindest Adelige etc.
Die Denkmäler für „den einfachen Mann“ sind dann halt nahezu sofort für nationalistische Zwecke verwendet worden und damit schon vor dem eigentlichen dt.Kaiserreich anzusiedeln.

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naja also wer Menschen erschießt ist schon ein Mörder, egal aus welchem Grund

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ist (in Deutschland) schon relativ klar definiert, dass der Grund nicht egal ist…
„Mord ist in Deutschland die vorsätzliche Tötung eines Menschen mit mindestens einem Mordmerkmal. Zu den Mordmerkmalen zählen Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebs, Habgier, sonstige niedrige Beweggründe, Heimtücke, Grausamkeit, gemeingefährliche Mittel und das Motiv eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken.“ Mord (Deutschland) – Wikipedia

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denkt das nicht so zielmich alles ab? welchen Beweggrund hat man als Soldat jemanden zu erschießen? selbst sich als Soldat zu melden mit dem WISSEN evtl auf Menschen schießen zu müssen entschuligt das für micht nicht.

Das ist oft schon der Knackpunkt. Von Freiwilligkeit brauchen wir bei dem Thema oft nicht ausgehen.

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Naja. Soldaten sind schon anders zu bewerten.
Natürlich bleibt es am Ende des Tages irgendwie Mord. Aber ein Soldat tötet einen anderen Soldaten auf dem Schlachtfeld. Ist für mich was anderes als wenn jmd in einem Park abgestochen wird.
Aber ja. Militarismus ist generell schwierig.

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was die großen Kriege angeht stimme ich dir zu. war auch eher auf heute bezogen. aber selbst damals hatte jeder immer die Wahl ob er schießt oder nicht, natürlich mit entsprechenden Konsequenzen aber man hatte die Wahl

Auf dem Schlachtfeld ist ein Schuss in gewisser Weise Selbstverteidigung. Wenn du nicht zuerst schießt, bist du selbst tot.

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Es is halt nicht wirklich eine Wahl, ob ich jetzt jemanden erschieß oder im Zweifel selbst erschossen werd. Abgesehn davon, dass Krieg sehr oft die einzige Möglichkeit war, um überhaupt an Essen, ein Dach über den Kopf, etc. zu kommen. Sowas schreibt sich halt leider wesentlich leichter, als es wirklich konsequent durchzuziehen.

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was man für sich selbst als niedere Beweggründe definiert kann man sicherlich wunderbar diskutieren - auch ob die im konkreten Fall eher bei der politischen/militärischen Führung oder bei jedem einzelnen an der Front lagen.

Darum gings mir gar nicht sondern nur die grundsätzliche Formulierung „egal aus welchem Grund“ die eben (zumindest strafrechtlich) nicht richtig ist. Sonst bräuchte man den Totschlag ja schon gar nicht.
Soldaten mal ausgeklammert wär zb die Tötung eines Attentäters/Amokläufers in Aktion und bei akuter Gefahr auch nicht zwingend Mord.

Ich kenns halt hauptsächlich von Denkmälern auf denen der alte Wilhelm steht

Klar, der hat natürlich diese nationalistischen Strömungen für seine eigene Machterhaltung verwendet und diese aktiv gefördert.

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Ja krass dass 47 Prozent sagen dass es nicht komisch ist. Hätte ich nicht gedacht.

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Nananana Nananana, Bad Bank! Und sein Sidekick: „Robbin’ the People“!

Als Kind/Jugendlicher war Robin Williams mit Abstand mein Lieblingsschauspieler. Ich habe erst seine Komödien gesehen und hab mich als Kind weggeschmissen, und später als Jugendlicher habe ich dann seine ernsten Filme geguckt und fand die noch besser. Ich glaube kein einziger Todesfall eines Promis hat mich so getroffen wie Robin Williams.

Mein Opa wurde damals mit gerade 17 noch eingezogen im zweiten Weltkrieg. Er wurde zur Marine geschickt, ist dort wohl mehrfach im Hafen auf dem Schiff beschossen worden, ist mehrfach an Land geschwommen (mit den anderen, die es geschafft haben). Das Schiff ist nie ausgelaufen. Er hat keinen einzigen Schuss abgegeben. Und dann war der Krieg vorbei. Wäre er dabei gestorben, würde ich das schon eher als ein Opfer des Krieges betrachten. Er war ja noch ein Kind. Freiwillig wäre er auch nicht zum Militär gegangen, auch wenn er natürlich mit dem Gedankengut aufgewachsen ist (und quasi nichts anderes kannte in dem Alter).
Man wurde ja nicht gefragt, ob man Soldat sein wollte oder nicht.
Und da wird es halt Menschen geben, die eher Opfer sind und Menschen, die eher Täter sind. Viele sind vielleicht irgendwo dazwischen.
Die Wahl hatten viele sicher nicht.

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