Der seriöse Umfrage-Thread XXIII

Kommt drauf an wo.

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Ich finde die Altersstatistiken interessant. Relativ gleichverteilt, nur bei jungen Leuten etwas unbeliebter (was nachvollziehbar ist) und bei ganz alten Leuten (lesen die einfach weniger?).

52 Prozent der Käufer sind Männer, 48 Prozent Frauen
11 Prozent sind 29 Jahre und jünger
19 Prozent zwischen 30 bis 39 Jahre
17 Prozent zwischen 40 bis 49 Jahre
21 Prozent zwischen 50 bis 59 Jahre
22 Prozent zwischen 60 bis 69 Jahre
11 Prozent sind 70 Jahre und älter

Trotzdem ist es ja interessant zu lesen, wie sie über bestimmte Entscheidungen denkt und vorallem im Nachhinein denkt. Wenn es 10€ weniger gekostet hätte wäre es bestimmt noch sehr viel mehr verkauft worden. Ich hab es mir ja auch nur kostenlos über Audible als Hörbuch geholt weil mir 41€ zu teuer waren.

„Scheiß Merkel, unter Schröder war alles besser.“

Der hatte wenigstens noch nen catchy Song :fuerdaswasesseinwill:

„Damals der Willy, der hat noch auf den Tisch gehauen und gesagt was er gedacht hat!“

Musste gerade laut lachen, danke ihr beiden. :smiley:

Jeder Journalist der auch nur annähernd mit Politik zu tun hat, sollte das schon lesen. Jeder Politikwissenschaftler, der was auf sich hält, sollte das schon lesen.
Jeder der an der jüngeren Geschichte interessiert ist, wird das wohl lesen.

Sie war halt 16 Jahre Kanzlerin und war vorher schon acht Jahre Ministerin und danach Generaösekretärin der größten Partei Deutschlands, ich glaube da finden sich sehr schnell viele Leser.

Und ihr Werdegang dürfte wohl interessanter sein als die meisten Biografien von 40-jährigen Promis, die sich auch immer gut verkaufen.

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Am Ende des Tages bleibt es eine Autobiographie einer Politiker:in, vollkommen subjektiv verfasst (Autobiographie halt). Es mag interessant sein, aber eine wissenschaftliche Ausarbeitung ist dennoch nicht.

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Ja, aber willst du die Person sein, die eben wichtige Dinge nicht erfahren hat, aber jeder andere aus deinem Bereich?

Das wird ja trotzdem relevante Dinge enthalten, und wenn es nur ihre damalige oder auch heutige Sicht auf bestimmte Vorkommnisse ist.

Das nicht aber es ist eine quasi Primär Quelle zu den Gedanken einer Person die in besagter Forschung eine gewisse Bedeutung hat.

Zu lesen was diese Person zu sagen hat und das zu analysieren sollte schon nicht unwichtig sein.

Was für wichtige Dinge denn? Es sind subjektive Schilderung nach ihrer Kanzlerschaft. Bruchteile sind davon relevant, wenn man sich damit wissenschaftlich auseinandersetzt. Es imo keine Pflichtlektüre, wie es suggeriert wird. In der Politikwissenschaft gehören Autobiographien nicht zur Pflichtlektüre im Studium. Es ist cool, wenn man mehr Wissen aus ihrer Sicht bekommt, die ein oder andere Entscheidung versteht, aber es ist nicht bei weitem so relevant, sodass es ein MUSS ist, es zu lesen.

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Müssen tut das niemand. Aber meiner Meinung nach liest man es eben, wenn man sich für diese Dinge interessiert. Es ging ja darum warum man das lesen sollte. Und diese Leute sind wohl mit die ersten die da zugreifen.

Natürlich ist das interessant wie das persönliche Empfinden der mächtigsten Frau der Welt bei bestimmten Entscheidungen war und natürlich hat das auch politische Relevanz. Da wird ja nicht nur drin stehen, wie sie morgens ihren Kaffee trinkt.

Dann ist das für die Soziologie und Sozialforschung und nichts für die Politikwissenschaft.

In den Politikwissenschaften spielen Biografie und Autobiografie traditionell nur eine untergeordnete Rolle. Das Individuum als Spiegel und Erfahrungssubjekt politischer Prozesse und Transformationen ist kein Gegenstand politikwissenschaftlicher Analysen. Kaum häufiger werden Biografie und Autobiografie als einzelne Quellen zur Rekonstruktion politischer Erfahrungen oder als subjektiver Ausdruck politischer Kulturen herangezogen. Der Einzelfall scheint in den Politikwissenschaften wenig beachtenswert: Ein Blick in das „Wörterbuch der Politik“ verdeutlicht, dass Subjektivität, Individualität u.ä. Begriffe der qualitativen Biografieforschung keinen Eintrag zeitigen (vgl. SCHMIDT 2004). Ebenso wenig finden sich Begriffe wie Erinnerungs- oder Gedächtniskultur oder etwa Geschichtspolitik definiert. Dagegen ist die politische Deutungskultur, in der es auch um subjektive Einstellungen und Deutungsmuster von Individuen und sozialen Gruppen geht, genauer umrissen – dies jedoch eher im Sinne der Akzeptanz oder Nichtakzeptanz politischer Institutionen (S.549-550). Dies erklärt sich möglicherweise aus einer systemorientierten oder quantitativ ausgerichteten Forschungspraxis der Politikwissenschaften. Die biografisch bzw. autobiografisch basierte Rekonstruktion personalisierter Ideengeschichte und politischen Denkens im Horizont lebensgeschichtlicher und historischer Entwicklungen ist offensichtlich eher eine Sache der angrenzenden Geschichtswissenschaften (vgl. DEPKAT 2007; GÜNTHER 2004; HERBERT 1996). Auch die narrativen Rekonstruktionen alltäglicher Erfahrungsgeschichten sogenannter kleiner Leute, wie sie aus der Tradition der Oral History bekannt sind, sind eher Teil der historischen oder biografiewissenschaftlichen Forschung – sie haben allerdings als Ausdruck interpretierter Erfahrungsgeschichten „von unten“ in hohem Maße latente oder offenkundige (geschichts-) politische Relevanz. Allenfalls in der politischen Elitenforschung werden offenbar biografische Lebensverlaufskurven im Rahmen von verdichteten Kollektivbiografien diskutiert, die typisierbare und sozialstrukturell klassifizierbare Ergebnisse hervorbringen – mit der damit verbundenen Gefahr, „statistische Gespenster“ zu produzieren (vgl. GALLUS 2010, S.387). Das politologische Dreieck aus polity (Institutionen), politics (Prozesse) und policy (Politikfelder), so GALLUS, bedürfte daher einer personalen Ergänzung um den politician/citizen (S.382-383). [4]

https://www.qualitative-research.net/index.php/fqs/article/download/1681/3205?inline=1

Trotzdem interessieren sich doch die Personen dafür.

Wenn ich Sportwissenschaftler bin interessiert mich auch das Große Ganze, aber die Biografie von Juan Antonio Samaranch sollte man eben trotzdem gelesen haben.

Die Frage war warum man so etwas lesen sollte. Ich habe einige Personengruppen genannt, die das durchaus in großer Zahl lesen werden. Wie groß diese Zahl dann ist, keine Ahnung. Das Warum kam ja aus „Warum liest das überhaupt jemand“ und wenn ich in diesen Bereichen tätig bin, dann bringt mir das eben viel. Mehr wahrscheinlich als irgendeine Abhandlung irgendeines Politikwissenschaftlers.

Ist auch die Frage, wie oft das als Geschenk gekauft wird :beanlurk:
Spielt bei der Menge wohl aber auch nicht so die Rolle…

Steht bestimmt auf vielen Wunschzetteln :smiley:

Ob es dann auch ein beliebtes Geschenk ist, ist wieder eine andere Frage :sweat_smile:

Gibt bestimmt zu Neujahr so einige noch Verpackte exemplare die zurück gehen :beanlurk:

All I want for Christmas is the Merkel-Book.

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Schon eher für Politologen interessant als für Soziologen.
Aber natürlich kein Muss.