Der seriöse Umfrage Thread

Kannst du einen Beispielsatz formulieren?

Ist der Felix schon da? - Ja, der Felix sitzt schon hinten.
Hast du die Marie geshen?
Nein, die Julia hat sich nicht gemeldet.
Ich hab einen Brief vom (von dem) Richard bekommen, er lässt die Renate schön grüßen.


Ist Felix schon da? - Ja, Felix sitzt schon hinten
Hast du Marie gesehen?
Nein, Julia hat sich nicht gemeldet.
Ich hab einen Brief von Richard bekommen, er lässt Renate schön grüßen.

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Was 'ne Frage.
Darüber hab ich mir noch nie Gedanken gemacht.

War bei uns immer normal, wenn wir früher bei jmd. geklingelt haben, zu fragen, ob “der Tim” zuhause ist.

Hm also ich komme aus Köln und benutze Artikel vor Namen irgendwie nur an bestimmten Stellen aber nicht immer. Um mal deine Sätze als Beispiel zu nehmen.

Ist der Felix schon da? - Ja, der Felix sitzt schon hinten. (mit)
Hast du Marie geshen? (ohne)
Nein, Julia hat sich nicht gemeldet. (ohne)
Ich hab einen Brief vom (von dem) Richard bekommen, er lässt Renate schön grüßen. (Vorne mit, hinten ohne)

Ist einfach gewohnheit. Keine Ahnung wo das seinen Ursprung hat.

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Ich war locker 20+ als ich das das erste Mal gehört hab, und das ging halt komplett gegen mein Konzept davon, wie Deutsch funktioniert. Bin überrascht, dass bisher nicht mehr Leute davon total verdattert sind.

Als anderer Teil der Münze kann man sich das vllt. besser vorstellen, wenn man sich vorstellt, dass Leute Artikel plötzlich wegließen, wo sie hingehören. Sagen wir bei “Leben” und “Tod”, wie im Englischen:
“Er lebte Leben in vollen Zügen, aber auch er konnte Tod nicht ewig entrinnen.”
Für mich is das mit Artikel + Namen beim ersten Hören ungefähr so seltsam, wie dieser Beispielsatz.

Ich meine mal gelesen zu haben, dass der Artikel mit dem Namen eher im Süddeutschen/Österreichischen Sprachraum verwendet wird.
Also für mich als Wiener war das immer ganz selbstverstädlich, den Artikel (meistens, nicht immer natürlich) zu verwenden.
Eine Freundin von mir hat, als ich sie kennengelernt hab, ein sehr klares Schriftdeutsch gesprochen und da hab ich das auch zum ersten mal bewusst wahrgenommen, dass es wohl auch Österreicher gibt, die die Artikel weglassen.
War zu Anfangs aber durchaus ungewohnt.

Meine Sprache ist überhaupt so eine bizarre Mischung. Ich kann zwar schon ordentlich ‘Wienern’, aber spreche eigentlich keinen Dialekt. Der Akzent lässt sich natürlich zum Glück nicht abstellen und so hab ich sehr lang ein recht klares österreichisch gefärbtes Schriftdeutsch gesprochen, als ich dann in die Abendschule gegangen bin, hat sich meine Sprache mehr mit Wiener Kolorit gefärbt, allerdings hab ich auch sehr intensiv dieses ganze Hamburger Schule Zeug gehört, Sven Regener und Max Goldt gelesen, mich mit Studio Braun, Helge Schneider und Kippenberger auseinandergesetzt und dann noch eine Hamburger Freundin gehabt und da hat sich auch viel von diesem Quatsch in meiner Sprache niedergesetzt.

Ich mag meine Mischung eigentlich sehr gern haha.

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Ist übrigens mal wieder so eine Sache, wo ich mich bewusst dagegen entscheide, die durchs Umfeld gelernte/gewohnte Formulierung (Name mit Artikel) nicht zu nutzen, da es in meinen Augen ohne Artikel korrektes Deutsch ist.^^

Ich wüsste offen gesagt nicht, wie es in der Region ist, in der ich wohne…
Wo ich aber aufgewachsen bin, wurde das viel angewandt.
Spannend war vor allem bei Namensverkünzungen (bspw. “Dani” statt “Daniel”) verwenden wir “das” (in meinem Dialekt “z”) statt “der/die”
d.h. “Der Daniel” -> “z’Dani”
“Die Miriam” -> “z’Miri”

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Zu pauschal, kann nicht antworten.

Es gibt doch auch im ‘korrekten Deutsch’ (was auch immer das ist) eine Varianz.
Jede Sprache ist durchaus sehr Dehnbar ohne die Richtigkeit/Korrektheit zu verlieren.

Übrigens, ein bisschen OT, aber ein sehr spannendes Gespräch mit einem Sprachwissenschaftler:

http://www.dctp.tv/#/filme/schatzkiste-sprache-newsstories21022017/

Ich hab das irgendwie so aufgenommen, dass bei den Bohnen die Nutzung von Artikel + Name nur verwendet wird, wenn sie über jemanden in Anwesenheit der Zuschauern reden, es aber nicht tun, wenn die Kamera aus ist (müsste man aber mal nachfragen).
Ansonsten kenne ich das nur, wenn Erwachsene mit Kindern reden “Die Mama kommt gleich” etc.

Ich stell mich auch immer mit “Ich bin der Micha” vor

Schantalle! Finger weg von die Mama sein Bier! :colinmcrage:

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Der, dessen Name nicht genannt werden darf :kappa:

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Ja, finde das schon seltsam. Weil es den Namen Felix hier nicht gibt. Hier in Bayern heißt jeder Sepp, Hans oder Alois.

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ich ignoriere groß- und kleinschreibung bei schnell geschriebenen internettexten komplett, weil es für mich keinen logischen sinn hat (andere sprachen haben den quatsch ja auch nicht) und mir den mehraufwand nicht wert ist :man_shrugging:

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Das ist ja noch verkraftbar. Aber wenn grausame Rechtschreibfehler, fehlende Satzzeichen und Wall of Text dazukommen lese ich es nicht mehr. Eckelhaff! Lecher lich!

Edit: Und diese Personen nehme ich auch selten ernst. Oft kommt dabei wenig Gehaltvolles rum und am Ende steht meistens, dass die Person LRS hat. Wie 80% des deutschsprachigen Internets.

ja das versteh ich auch völlig. eine sinnvolle textstrukturierung mit kurzen sätzen und absätzen sowie eine ordentliche grammatik ist ein muss.

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Das mache ich auch manchmal :smiley: Bei längeren Texten nicht, da schreibe ich alles groß, was groß sein soll. Aber gerade wenn man nur zwei kurze Sätze aneinanderhängt oder so, finde ich, dass ein ebenmäßigeres Schriftbild entsteht, wenn man z.B. einfach die Satzanfänge klein lässt :smiley:

Du bist böööööose!