Wow, denken hier ja echt viele, dass es angeboren ist. Bei mir war es irgendwie weder angeboren noch anerzogen, war einfach eine rationale Entscheidung (“Frauen ins Bett zu kriegen ist schwer und mit viel Stress verbunden, also nehm ich lieber Männer”).
Man könnte natürlich argumentieren, dass ich dann angeboren einfach Bi bin und daher Entscheidungsfreiheit habe.
Ich achte da ehrlich gesagt nie drauf, nehme immer die Default Einstellungen. Ich gewöhne mich da mega schnell dran.
Ist für mich genauso wie dass man in manchen Spielen mit Kreis und in anderen mit Kreuz bestätigt. Die erste Stunde ist es seltsam, danach hab ich mich dran gewöhnt.
Ich find es viel verwirrender, wenn es angeboren wäre. Wie soll das denn gehen. Gibt es ein Homo-Gen? Würde ja eher davon ausgehen, dass jeder Mensch für sich selbst entscheidet, auf was er steht.
Dazu kommt noch dass ich einige Leute kenne inklusive mir, bei denen es sich einfach nicht angeboren anfühlt, sondern eher basierend auf traumatischen Erlebnissen. Frauen die vergewaltigt wurden und panische Angst vor Männer haben und dann “lesbisch werden” und sich eine weibliche Partnerin suchen oder asexuell leben. Männer die sagen “Frauen sind mir zu kompliziert” und daher auf Männer stehen. Alles schon erlebt.
Klar gibt es auch die, die schon als Kind merken, dass sie eher auf das gleiche Geschlecht stehen oder in der Pupertät merken, dass sie sich in ihrem Geschlecht unwohl fühlen. Aber selbst da weiß ich nicht ob das wirklich angeboren ist oder einfach von den Eltern geprägt wurde.
Übrigens gibt es viele Dinge die nur im Alter von 0-6 Jahren geprägt werden können und weitere Dinge die nur im Alter von 7-12 Jahre geprägt werden können, also find ich “Wenn es anerzogen wurde, kann man es auch wieder aberziehen” eher ein Trugschluss.
Und wie sollten hetero Eltern einen auf Homosexualität etc prägen, bzw. auf Transgender? Wenn es nach dem geht, was einem aus dem Umfeld vorgelebt wird, bzw. was man um sich erfährt, würde das ja alles kaum vorkommen. Bzw die Eltern würden einen doch bewusst so erziehen, damit man es “einfacher” im Leben hat und auf möglichst wenig Widerstand trifft, weil es dann einfacher für das Kind wäre.
Es tut mir wirklich leid, aber an diesem Post ist echt so viel falsch… Ich weiß wirklich nicht, was ich dazu sagen soll…
Wie sollen denn heterosexuelle Eltern das Kind prägen, dass es bi- oder homosexuell wird? Wieso sollte eine Vergewaltigung dazu führen, dass man lesbisch wird? Und was genau haben denn jetzt komplizierte Frauen mit Schwulsein zu tun?
Also sorry, ist ja schön, dass du dich aktiv entschieden hast, auf Männer zu stehen, aber alles andere ist einfach haltlos.
Also um das nochmal klarzustellen, wenn ihr mit anerzogen meint “Man sagt dem Kind werde X und dann wird es X”, dann ist das natürlich quatsch.
Eltern sagen ihrem Kind auch, dass es nicht stehlen soll, aber es wird vielleicht später trotzdem ein Dieb. Wurde es deswegen als Dieb geboren? Ich würde sagen nein. Es sind äußere Faktoren, die das beeinflussen. Wie jemand, der nicht genug zu Essen hat zum überleben, vermutlich eher ein Dieb wird.
Bei Linkshänder würde ich auch nicht unbedingt sagen, dass es angeboren ist. Es kann daran liegen, welche Hand man als Kind zuerst für irgendwas benutzt hat.
Jedenfalls werden Kinder doch sowieso selten das, was sich die Eltern wünschen. Für mich ist das aber kein Beweis, dass es angeboren ist.
Da würde ich eher sagen weder anerzogen noch angeboren. Da bei der Umfrage “geprägt” aber keine Antwortmöglichkeit war, bin ich davon ausgegangen, dass “anerzogen” hier einfach “nicht angeboren” bedeutet.
Erklärt ja tzd nicht, wie man zu etwas geprägt werden kann, z.b. Homosexualität, wenn es so etwas in jungen Jahren einfach nicht im Umfeld gibt. Dann kann es einen auch nicht unterschwellig beeinflusst haben.
Heute sieht man das vllt im Fernsehen, könnte sagen, dass man das da “aufgeschnappt” hat, aber wie ist es bei älteren Generationen?
Ich denke nicht, dass es da einen direkten Zusammenhang geben muss. Man muss nicht unbedingt etwas Homosexuelles sehen um es zu werden. Es könnte auch einfach davon abhängig sein, wieviele Frauen und wieviele Männer man im Umfeld hat und wie viele positive und negative Erfahrungen man mit diesen gemacht hat.
Aber auf welcher Basis liegt das dann? Nimmt man an, man ist ein Junge und hat keine negativen Erfahrungen gemacht. Viele Männer im Umfeld = schwul? Oder doch eher = hetero? Was ist mit asexuell? Gar kein Umfeld dann?
Du hast schon ein wenig recht das extrem negative Erfahrungen zu Störungen führen können,
oft werden zB Kinder die regelmäßig sexuellen Missbrauch ausgesetzt wurden, später selber zu Tätern.
Normal ist aber mMn Homo- oder Heterosexualität keine Störung, sondern angeboren und in die Richtung entwickelt es sich, falls keine extremen Erfahrungen gemacht werden.
Ich kann mich daran erinnern schon in frühster Kindheit gefallen an weiblicher Nacktheit gefunden zu haben, ohne das man mich dahin geschubst hätte.