Jaein. Das System, was du bescheibst kehrt glaub ich in ähnlicher Form in BW zurück. Die jetzigen 10. Klässler werden glaube ich wieder ein solches System haben.
Unsere Kernfächer waren grundsätzlich erstmal die Hauptfächer, also 4 Stündig.
Von denen musste man in Deutsch, Mathe und der Fremdsprache (bzw. eine der beiden, wenn man zwei hatte) ins schriftliche gehen. Bei den Fremdsprachen (Ausnahme Latein) setzte sich die Schriftliche Prüfung aus 2/3 schriftlicher Klausur und 1/3 Kommunikationsprüfung zusammen. Dann mussten wir noch in einem vierten Fach in die schriftliche Prüfung. Dies musste auch von den Kernfächern gewählt werden.
Also in meinem Fall hatte ich Mathe, Deutsch, Englisch, Chemie und Erdkunde; Mathe, Deutsch, Englisch musste ich ins schriftliche und zwischen Chemie und Erdkunde konnte ich mich dann noch entscheiden.
Dann mussten wir als 5. Prüfung noch eine mündliche Prüfung ablegen und diese konnte in jedem Fach, welches man belegt hatte, abgelegt werden, zweistündig oder vierstündig. Allerdings müssen alle 5 Prüfungen zusammen alle drei Leistungsbereiche abdecken.
Naturwissenschaftlicher Bereich (durch Mathe schon abgedeckt)
Sprachlicher Bereich (durch Deutsch/Fremdsprache abgedeckt)
Gesellschaftswissenschaftlicher Bereich
Man musste also entweder die 4. Schriftliche in einem der Fächer wie Erdkunde, Gemeinschaftskunde, Geschichte und Religion ablegen oder die Mündliche.
Als Alternative zur Mündliche Prüfung konnte man aber auch eine Seminararbeit schreiben und präsentieren, was ich auch getan habe. Diese sind thematisch immer so gewählt, dass man den 3. Bereich abdeckt und deswegen konnte ich dann mit Chemie ins schriftliche gehen.
Und mündliche Zusatzprüfungen waren in jedem schriftlichen Fach noch möglich, falls man zu schlecht gewesen ist und sonst das Abi nicht bestehen würde, oder man noch einen gewissen Schnitt erreichen wollte.
Ich find, dass eher die spätere Jugend darunter leidet.
Ist aber auch schwierig zu sagen, da Leben unabhängig davon irgendwo nochmal enorm schnelllebieger geworden ist.
Ich hatte keine so großen Probleme in der Schule gehabt, weshalb ich doch genug Freizeit hatte. Aber die 10. Klasse war schon heftig gewesen. Da hatten wir jeden Tag Nachmittagsunterricht und keinerlei Freistunden und ich glaub sogar ein einem Tag verlängerten Nachmittagsunterricht.
Nicht zu vergessen die Massen an Hausaufgaben in jedem Fach.
Du glaubst nicht wie frei man sich gefühlt hat, als man in der Oberstufe plötzlich verhältnismäßig so wenig Unterricht hatte. Ich hatte ein Halbjahr mit nur 30 Wochenstunden!
Kommt halt wirklich drauf an, wie gut man in der Schule zurechtkommt. Manche Freunde von mir hatten halt wirklich Probleme und es ist einfach zu viel auf einmal geworden. Den hätte ein Jahr mehr zur Vorbereitung sicher geholfen.
Wie viele Kernfächer hattet ihr?
5, also bei dir Chemie und Erdkunde zusätzlich zu den beiden Gesetzten und der Wahlpflichtsprache?!
Wir hatten in der Einführungsphase/10, nur 3-stündige Fächer; In der Qualifikationsphase (1&2/11&12), dann die beiden Leistungskurse 5-stündig, den Rest weiterhin 3-stündig - und einen 2-stündigen Projektkurs als Ersatz der Facharbeit gab es in der Q2 im Angebot.
Wie viele Fächer hattet ihr insgesamt so im Schnitt und hattet ihr Kernfächer in der 11&12, oder schon in der 10?
Das System was ich erlebt habe, ist da doch um einiges wahllastiger.
Die Seminararbeit, ist bei uns wahrscheinlich die Facharbeit gewesen, die haben wir aber ein halbes Jahr früher geschrieben und ersetzte eine schriftliche Prüfung - nicht im Abi.
Das ist nochmal ein anderes Thema. Ich bezog mich mehr darauf, dass man halt bis zur Oberstufe jedes Schuljahr immer mehr Unterricht aufgehalst bekommt und dann noch einen Haufen Hausaufgaben und wenn man nicht gerade ein Überflieger ist, bleibt einem einfach wenig Freizeit übrig, wenn man jeden Tag bis halb 4 oder sogar bis 5 in der Schule hockt und dann am Abend nochmal bis zu vier Stunden in Hausaufgaben und Lernen für Vokabeltests und Klassenarbeiten muss.
Und dann steht man mit 18 Jahren mit fertigem Abi da und viele wissen nicht, was sie damit anfangen sollen. Dann kann man auch einfach den Schülern ein Jahr mehr geben, den Stress ein wenig herausnehmen und vielleicht auch mehr Zeit geben, dass sich die Schüler überlegen können, was sie dann danach machen wollen.
Hast du das wirklich regelmäßig gemacht? Ja, klar kam das mal so im Extrem vor, wenn man Vorträge halten musste oder so, aber meist habe ich zuhause nicht mehr als ne halbe Stunde für die Schule gemacht.
Meinst du auch unabhängig von der Schule?
Ich denke auch nicht, dass ein Jahr mehr da so viel gebracht hätte.
Wie gesagt, dieser Tage find ichs schwierig an G8 alleine festzumachen.
Das ist für mich mit das größte Problem, man war dank Freistunden schon so lange in der Schule gebunden - einige Hausaufgaben konnte man in denen einfach nicht erledigen - und die Hälfte der Lehrer dachte, man hätte nur ein Fach und haben einem zweimal die Woche Dreiviertelstunden Hausarbeiten ins Gesicht geknallt.
Meine LK-Lehrer mit der Begründung, dass es ja ein LK sei, sogar gut und gerne Eineinhalbstunden, 1- von 3-mal die Woche.
Ich fand insgesamt die Schule nie wirklich stressig. Ja manchmal hat man sich vor Prüfungen verrückt gemacht oder man hat mal mit viel Kaffee ne Nacht durch geschrieben aber der Normalfall war es halt nicht und ich kannte auch niemand bei dem es so war.
Dazu habe ich dann noch so 6-7h Sport die Woche gemacht, wo die Anderen ja hätten lernen können
Es wäre einfach mehr Zeit, Schüler darauf vorzubereiten sich mit ihre[m] geplanten Werdegang zu beschäftigen. Das war bei uns immer sehr halbherzig und hat nahezu null gebracht.
Kann man so pauschal nicht sagen, finde ich.
Oft ist da auch die Kombination Eltern+Grundschullehrer das Problem. Daraus resultierend die Empfehlung für die weiterführende Schule und Fakt ist einfach, dass wenn man ~zwei schwache Fächer hat, um die man sich kümmern muss/müsste, schnell unter die Räder kommt, auch wenn man abgesehen von denen ‘aufs Gymnasium gehören würde’.