Du pauschalisierst und regst dich aber stellvertretend selber ganz schön auf, obwohl hier keiner den OP angeht oder ihm seine Betroffenheit aberkennt mit Begründungen, wie du sie nennst.
Nur weil einem sowas rausrutscht bzw. nicht dagegen wettert, ist man nicht empathieresistent. Hier hat auch keiner gesagt, dass die Verwendung des Begriffs ja ach so lustig ist und jeder, der sich angegriffen fühlt, keinen Humor hat oder nicht seine verletzten Gefühle äußern darf.
Manche Worte finden ihren Weg halt leider so weit in den Sprachgebrauch, dass sie ohne Hintergedanken rausrutschen und man in dem Moment auch nicht gleich an die ursprüngliche Bedeutung und ihre Zielgruppe denkt. Wenn Eddy direkt neben einem unter Spastizität Leidenden gesessen hätte, würde ihm das entweder gar nicht erst passieren oder er würde sich sofort richtig fett entschuldigen.
Man braucht die Verwendung von Schimpfwörtern allgemein nicht entschuldigen oder beschönigen, aber man kann auch nicht nur Einzelne dafür verantwortlichen machen, wenn sich solche Wörter abseits ihrer eigentlichen Bedeutung schon verselbständigt haben im Sprachgebrauch der Gesellschaft. Das Wort behindert wird oft für bloße Geschehnisse verwendet und gar nicht für Menschen, wie es seiner ursprünglichen Bedeutung entspricht.
Dass Eddy mit Spasti keine Betroffenen angreifen will, sollte ja jedem klar sein. Ging bei den Posts oben ja nur darum, wirklich zu zeigen, dass der Begriff nicht automatisch mit einer bösen Intention gegenüber Betroffenen der Krankheit verbunden ist. Hier fordert sicher keiner, dass Eddy sowas möglichst oft raushauen soll.
An sich ist es doch allgemein wünschenswert, keine Schimpfwörter gegen Personen zu benutzen, da braucht man nichtmal die PC-Schiene fahren.
Wenn irgendwas rausrutscht hat das auch nichts mit fehlender Empathie zu tun, wenn in dem Moment keine Person in Sichtweite ist, zu der man die entsprechende Empathie aufbauen könnte. Man hat ja nicht immer alles und jeden im Hinterkopf. Es wird auch immer Zuschauer geben, die Schicksalsschläge erlitten haben und auf bestimmte Begriffe emotional reagieren. Das ist halt das Ding mit Streams und Videos, am Ende erreicht das viel mehr Leute, die du nicht sehen kannst und über die du nichts weißt. Sobald die sich aber in deiner Nähe aufhalten, verhält man sich meistens anders. Wobei es in manchen Fällen scheinbar auch nicht so angenehm für die Betroffenen ist, wenn sich der Gesprächspartner geradezu windet, die richtigen Worte zu finden und andere zu umgehen.
Ums trotzdem mal unterm Strich zu sagen: Spasti ist ein unschönes Wort (wie viele anderen Schimpfwörter auch).