Bei den Paywall-Artikeln ist aber immer sehr interessant, dass diese dann meist nur mit einer Überschrift und diesem kurzen Einleitungstexten den Weg in die Retweets der sozialen Medien finden.
Man kann man nun zwar sagen, die Zeitungen allein sind Schuld und gibt doch den Artikel frei. Aber am Ende muss man auch selbst aufpassen, was man mit welchen Zitaten teilt. Das sehe ich in den letzten Jahren immer häufiger. Insbesondere bei den exklusiven Storys.
Wenn man nun mal andere Zeitungen liest, die den Spiegel-Artikel aufgreifen:
„Der Vorstand der Hubert Burda Media hat dem Gesundheitsministerium im April 2020 angeboten bei der Maskenbeschaffung zu helfen, als die Bundesregierung auf dringender Suche nach Schutzmarken war“, zitiert das Magazin den Sprecher.
Das Bundesgesundheitsministerium teilte demnach mit: „Der Vertrag mit der Burda GmbH ist nach Angebotseingang nach einem standardisierten Verfahren zu marktüblichen Preisen geschlossen und abgewickelt worden.“
Das Maskengeschäft ist laut Spiegel in der Aufstellung als sogenannte Direktbeschaffung ausgewiesen – damit sei sie ohne vorherige Ausschreibung direkt zwischen Spahns Ministerium und der Firma vereinbart worden.
Burda teilte auf Anfrage des Magazins mit, Funke sei „zu keinem Zeitpunkt über die Transaktion informiert oder involviert“ gewesen. Es sei auch keinerlei Provision gezahlt worden. Diese Stellungnahme gab Burda auch für Funke mit ab.
Das Maskengeschäft kam nach Darstellung von Burda über eine Firma in Singapur zustande, an dem das Unternehmen eine zehnprozentige Beteiligung hält. Der Preis der Schutzmasken habe 1,73 Dollar pro Stück betragen. Die Masken seien am 17. April 2020 in Schanghai an das Bundesgesundheitsministerium übergeben worden, welches dann den Transport per Luftbrücke nach Deutschland übernommen und finanziert habe. Burda habe den Kaufpreis vorgestreckt, später habe das Ministerium den Preis von gut 909.000 Euro erstattet. „Hubert Burda Media hat die Kosten für die Masken 1:1 weitergereicht“, teilte der Burda-Sprecher gegenüber dem Spiegel mit.
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2021-03/jens-spahn-gesundheitsministerium-ffp2-schutzmasken-ehemann-burda-gmbh
Wenn man im Übrigen die Lage im April noch mal betrachtet, sah es so aus in Deutschland bei der Maskenbeschaffung. Da hat Burda dann anscheinend auch Hilfe angeboten.
In diesem Markt liefern sich hierzulande diejenigen, die Schutzkleidung dringend benötigen beziehungsweise beschaffen wollen, nun auch noch einen immer härteren Wettlauf um Masken, Brillen und Kittel - bis hin nach China, wo weltweit führende Hersteller sitzen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat ein eigenes Ankaufsverfahren gestartet. Doch weil das, was der Bund bislang liefern kann, bei weitem nicht ausreicht, sind etliche Bundesländer selbst aktiv geworden. Sie nutzen spezielle Kontakte, um in Asien fündig zu werden. Bayern setzt auf Siemens, Baden-Württemberg auf Daimler und Porsche und Niedersachsen auf Volkswagen. Krankenhäuser, Apotheken, Wohlfahrtsverbände und Pflegedienste, die nicht auf staatliche Zuteilungen warten wollen, grasen ebenfalls den Markt ab.
(https://www.sueddeutsche.de/politik/schutz-masken-kittel-coronavirus-1.4864851)
Bezüglich von Verstrickungen kann und muss man sicherlich auch immer diskutieren. Da gibt es schon Überschneidungen, die man im Auge behalten sollte.
Nur finde ich es ein wenig schwierig, wenn man nun groß Funke in die Überschrift setzt und damit eigentlich schon fast suggeriert, dass dieser bei dem Deal aktiv beteiligt war. Ja, sie schreiben es nicht und im Artikel (Paywall) steht es natürlich auch. Aber das hindert niemand dran einfach seine Schlüsse zu ziehen, wenn man so durch seine Timelines wischt.
Die Burda GmbH verkaufte mehr als eine halbe Million FFP2-Masken an das Bundesgesundheitsministerium. Der Ehemann von Jens #Spahn leitet die Burda-Repräsentanz in Berlin.
https://twitter.com/derspiegel/status/1373625436064903173
Auch die ganzen Tweets mit der persönlichen Bereicherung sind kompliziert. Anscheinend war das nun kein Deal, in der jemand groß Geld gemacht hat. Ohne mehr Wissen, ist es sowieso schwierig zu beurteilen. Der SPIEGEL schreibt etwas und Burda sowie BMG schreiben was. Das sollen aber andere beurteilen. Aufgrund der letzten Fälle der CDU natürlich klar, dass das Wellen schlägt und Spahn taumelt sowieso länger wie ein angeschlagener Boxer im Ring.
Mir bereiten nur Artikel dieser Art (hinter eine Paywall) Sorgen ganz unabhängig von Spahn.