Die 19. Legislaturperiode - III

Nach einem ultraharten Arbeitstag würde ich in der Bahn schlafen. Wenn man von vornherein mit dem Mindset an die Sache geht, dass es auf jeden Fall verschwendete Zeit ist, könnte ich da auch keinen Spaß dran haben.

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Kevin schon voll im Wahlkampfmodus :smiley:

alles in ordnung, überhaupt kein problem :upside_down_face:

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Gerade gesehen dass es 13 Mrd € pro Jahr kosten würde den ÖPNV komplett kostenlos zu machen. Wir haben 44,5 Millionen Berufstätige. Da müsste jeder monatlich 25€ bezahlen und das wäre finanziert. Wir geben bereits 30-50% unseres Gehalts ab, da sind 25€ doch ein Witz.

Ich glaube nicht, dass das so billig ist.

Man vergisst oft, dass man dann auch wesentlich mehr Fahrzeuge, Personal und Instandhaltungskosten hat.

Hier ein relativ aktuelles Papier des wissenschaftl. Dienstes dazu mit vielen Quellen:

Konnte bisher nur grob drüberschauen aber vorallem S.7 die Machbarkeitsstudie des Verkehrsverbundes Rhein Sieg war interessant. So kommt es allein in diesem Verkehrsverbund zu jährlichen Mehrkosten von rund 800 Millionen.

Wenn ich mal ein bisschen mehr Zeit habe schau ich mir das alles mal genauer an.

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Der Ticketverkauf bringt Verkehrsbetrieben jährlich rund 13 Milliarden Euro ein. Geld, dass dazu benötigt wird, Angebote weiter auszubauen und laufende Kosten zu tragen.

Vergiss aber auch nicht dass man viel Personal spart, sowie die gesamte Infrastruktur für den Ticketverkauf.

Was bedeutet, dass man Arbeitslose produziert und vorhandene Infrastruktur abreißen muss.

irgendwo müssen die zusätzlichen zugbegleiter und lockführer ja her kommen :kappa:

Also wird’s jetzt teurer weil man mehr braucht oder hat man Arbeitslose weil man weniger braucht? :thinking:

Infrastruktur weiter bezahlen nur weil sie halt schon da ist wäre aber auch bescheuert. Ich vermute dass man das Geld für den Abriss durch die gesparte Instandhaltung schnell wieder drin hat.

Mal abgesehen davon dass die Bahn eh schon genug Geld für stillgelegte Infrastruktur zahlt, da kommt’s dann auf die Automaten auch nicht mehr an.

Ging mir mehr darum, dass diese Kosten nicht auf der Haben Seite zu verorten sind. Ich denke auch bei einem allgemeinen “Ticket” würde alles deutlich billiger werden und unkomplizierter.

Ob es günstiger oder teurer wird weiss ich nicht. Gibt bestimmt Studien für beide Ergebnisse. Nur wenn man halt Mehrkosten für Ausbau als Argument bringt muss man auch die Ersparnisse beachten.

Die Einsparungen durch den Wegfall von Tickets und allem, was da dranhängt, halte ich für vernachlässigbar. Vernachlässigbar zumindest im Vergleich zu den Mehrkosten im deutlichen zweistelligen Milliardenbereich durch einen kostenlosen ÖPNV.

Ticketkontrolleure kosten zum Beispiel jährlich “nur” 100 Millionen Euro. Das ist so gut wie nichts. Und von denen fallen auch nicht alle weg, weil zum Beispiel Zugbegleiter auch andere Funktionen wahrnehmen.

Ich habe nichts gegen einen kostenlosen ÖPNV. Aber der würde deutlich mehr Kosten als die einfache Rechnung “Ticketverkauf bringt jährlich rund 13 Milliarden Euro”. Du brauchst viel mehr Personal/Material, um den Anstieg an Passagieren zu bewältigen. Und wahrscheinlich würde an vielen Orten die Qualität leiden.

Für mich ist das Geld zunächst mal im Ausbau und der Verbesserung des Angebots des ÖPNVs besser angelegt. Auch das bringt mehr Leute in Busse und Straßen/U/S-Bahnen. Mehr Linien, höhere Taktung, bessere Pünktlichkeit, mehr Sauberkeit/Sicherheit in den Fahrzeugen und den Haltestellen/Bahnhöfen usw. All das kostet auch Milliarden.

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Wieviele Zugbegleiter gibt es im ÖPNV?

Das sind zwei unterschiedliche Probleme die man auch beide angehen kann.

Und es wäre nur der Nahverkehr. Jeglicher Fernverkehr würde immernoch Geld kosten. Und wenn man diesen kostenlos machen wollen würde käme bestimmt nochmal genau so viele Kosten auf uns zu.

Kostenlos Bus/Bahn fahren wäre wirklich sehr wünschenswert, aber es ist nicht einfach umzusetzen. Hinzu kommen die Stadt/Land Unterschiede. Gerade auf dem Land bräuchte man wesentlich mehr Fahrzeuge (+Personal) um die Linien ordentlich zu frequentieren. Ansonsten würden die Menschen dort weiter Auto fahren.

Dementsprechend wäre der erste Schritt in allen Großstädten z.B. ein Bürgerticket einzuführen (jeder Einwohner zahlt Betrag X jährlich), dafür ist der ÖPNV kostenlos. Man bräuchte dann aber trotzdem weiterhin Kontrolleure, da die Leute von außerhalb ja nicht dabei sind. Alles sehr kompliziert :smiley:

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Selbst das würde aber schon helfen für die Leute die sich aktuell kein Ticket leisten können

Den Teil kann man streichen. Ich habe an so Regionalbahnen bei uns gedacht, Die die gleiche Strecke abfahren wir der Bus auf der Straße nebenan.

Dann redet man aber eben nicht mehr über 13 Milliarden Euro Kosten, sondern über ein Vielfaches davon. Bessere Qualität + deutlich mehr Passagiere/Infrastruktur + alles kostenlos.

Mir ist gerade noch eingefallen, dass natürlich dann auch weniger Menschen Autos haben, heißt es gibt weniger KfZ Steuer, weniger Mehrwertsteuereinnahmen aus Autokäufen, weniger Einnahmen und aus Benzinsteuern. Wenn plötzlich wesentlich weniger Autos gebraucht werden, werden auch weniger produziert, heißt weniger Arbeitsplätze usw.

Den ganzen Rattenschwanz vergisst man irgendwie oft.

Ich will nicht gegen die Idee sprechen, aber es ist komplizierter als einfach mal ein paar Milliarden in die Hand zu nehmen. Da müsste man mal ein paar VWL Experten ransetzen (vielleicht gibts da auch schon ordentliche Studien)

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Wenn wir aber nur vom fahrscheinlosen ÖPNV reden sind die Kosten für den Netzausbau für die Diskussion irrelevant.

@Kaineahnung Wenn man jeden Arbeitsplatz retten will müsste man jeden Fortschritt aufhalten, das darf kein Argument sein.

bei dieser gegenrechnung muss man dann aber wiederum beachten, dass ja durch weniger nutzung der straßen dann auch dort die kosten wieder massiv runter gehen. aktuell wird die straßeninstandhaltung ja nicht durch die “autosteuern” komplett finanziert, sondern muss mit anderen steuereinnahmen aufgebessert werden.

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Das war garnicht meine Intention mit der Aussage. Mehr Arbeitslose heißt im Zweifel mehr Kosten und weniger Steuereinnahmen wollte ich damit nur sagen. Mit weniger Autofahrern könnte es auch weniger Unfälle geben, was wieder positive Auswirkungen haben könnte.

Also wenn man jetzt mal rein auf die Einnahmen/Ausgaben schaut. Müsste man wirklich mal irgendwie alles genauer ausrechnen.

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