oder wir machen nichts, um die lebensqualität der bürger zu senken (durch verstopfte straßen, verkehrslärm, unfallverletzte und -tote, luftverschmutzung etc pp.), damit die eigenen ideologischen ziele (der „freiheit“ des eigenen autos) erfüllt werden.
immer dieses quatsch-argument, dass konservative und neoliberale reine realisten seien und keiner ideologie anhängen …
Eben. Zukünftig wird das Geld nicht mehr durch die Produktion verdient, sondern durch Dienstleistungen, Sharing, Verleihen, Abomodelle, Apps, so Zeugs, Tesla macht das ja teilweise schon vor. Wenn autonomes Fahren dazu kommt, wird ein eigenes Auto noch unwichtiger, dann kann man einfach eins bestellen und es holt einen ab.
Gesetzlich kann man das z.b. forcieren, indem man Rohstoffe (und Maschinen) und Entsorgung viel höher besteuert/bepreist, Herstellergarantien auf viele Jahre raufsetzt und Reparaturen vereinfacht.
Dann wird automatisch nicht mehr so viel produziert, sowas wie geplante Obsoleszenz (also das Produkte gezielt so produziert werden, dass sie schnell verschleißen, damit neue verkauft werden können) lohnt sich nicht mehr, man möchte als Verleihfirma eher robuste langhaltende Produkte.
Das ganze natürlich für alle Industrieprodukte, nicht nur für Autos.
Wenn man im System der Marktwirtschaft bleiben möchte, wäre das so die Richtung, in die man steuern könnte. Und darin liegt ja dann auch verdammt viel Innovationspotenzial.
bis auf deinen ersten satz, bei dem ich mir nicht so sicher bin, stimme ich dir zu.
und ob man sich dafür entscheiden kann, aus der marktwirtschaft, also dem kapitalismus, auszusteigen, weiß ich nicht.
ich befürchte, wir müssen einstweilen damit weiterleben. aber er gehört natürlich mMn viel stärker reguliert in richtung gemeinwohl.
am ende läuft es für mich eh wieder darauf hinaus, was ich schon mehrfach gesagt habe:
wir müssen uns den fragen stellen, wie wir (in deutschland, europa, auf der welt) leben wollen und unter welchen maßgaben. also gemeinsam werte und ziele erstreiten, an denen wir die maßnahmen ausrichten.
anstatt uns von den unmittelbaren notwendigkeiten des alltags und von machtfragen vor uns hertreiben zu lassen.
Ich weiß auch nicht ob das sinnvoll wäre. Unter bestimmten Bedingungen und in manchen Branchen funktioniert der Markt ja auch.
Man sollte Marktmechanismen einfach als politisches Werkzeug verstehen, mit dem man, ohne zuviel Bürokratie, effizient steuern kann.
Aber halt mit dem Ziel des Gemeinswohls und nicht wie aktuell als Ideologie, die alles überstrahlt, überall angewendet wird und vor allem alles mit sich selbst rechtfertigt, ohne dass der Nutzen bewiesen werden muss.
die ideologie, die natürlich kapitalistisch verstärkt wurde, ist mMn die, dass jedes individuum das recht auf individuelles glück, eigentum und reichtum hat.
das ist ja an sich nichts schlechtes und beinhaltet eine große emanzipatorische kraft, die ich nicht missen möchte.
aber wir überdrehen das rad imo oder haben es bereits überdreht. wenn eben das recht des individuums mehr zählt als das recht der gemeinschaft, dann hakt und knirscht es.
eine entwicklung übrigens, an denen auch die sog. linken keineswegs verantwortungslos sind.
aber mit der analyse müssen wir eben mMn (immer wieder) erneut diskutieren und erstreiten, mit welchen werten und zielen wir weiter voranschreiten möchten (und nur vorsichtshalber: natürlich unter berücksichtigung allen kontextes, den wir heute wissen können).
und das findet mMn leider nicht statt. weder in der politik, noch in den medien oder gesellschaftlich. und das würde ich mir v.a von einer partei und von politikern, aber auch von journalisten, wissenschaftlern und gesamtgesellschaftlich wünschen.
Und was die „Gemeinschaft“ so will legt dann eine Partei fest, die Individuen, die mit ihrer Einschätzung nicht so ganz konform gehen foltert und unterdrückt?
Na gut, dann kannst du ruhigen Gewissens die Linke/SED Wählen, die haben damit Erfahrung
Naja, man hat eben oft die Erfahrung gemacht, dass gerade die Städtisch konzentrierte Masse, die oft die lautere Stimme hat und das politische Gewicht, Dinge machen will und sich dabei null um die Leute auf dem Land schert.
Deswegen regt sich bei vielen bei dem kleinsten Verdacht auf Verbote ein „wehret den Anfängen“
Die logische Schlussfolgerung deiner Aussage ist die Abschaffung aller individuellen Schutzrechte gegen den Staat, denn diese sind immer Fälle, in denen das Recht des Individuums über dem der Gemeinschaft steht.
ein problem sehen heisst doch nicht, dass man gleich das komplette gegenteil durchsetzen möchte.
im übrigen habe ich ausdrücklich geschrieben, dass ich die entwicklung der rechte des individuums nicht missen möchte. aber du liest leider nur, was dir in den kram passt.
das ist ein klassischer strohmann.
einfach quatsch.
die immer gleiche rhetorik, in der es nur extreme gibt, die nur spaltet und angst schürt, wird dir die nicht selbst zu dumm?
Es ist MrsRosa, was diskutierst du halt auch mit Ihm?
Zum eigentlichen Thema, wir werden all das eh nur lösen, wenn wir radikale Änderungen vornehmen, alles andere wäre wie bisher und wird nichts bringen, denn dafür ist es zu spät.
Rechte sind ja eigentlich nicht an Bedingungen geknüpft. Ein Recht auf Glück und Wohlstand (zu einem gewissen Maß) wäre durchaus empowernd.
So richtig perfide wird die Erzählung erst dadurch, dass angeblich jeder selbst alles erreichen kann und selbst dafür verantwortlich ist. Denn das besagt dann eben nicht mehr, dass jeder das Recht auf Glück und Wohlstand hat, sondern dass man es sich selbst erarbeiten muss. Und wer das nicht schafft, ist selbst Schuld.
Das würde ich nicht sagen. An bestimmten Stellen passiert das schon. Und gefühlt dringt es auch immer mehr in die Allgemeinheit vor. Ich bleib da weiterhin vorsichtig optimistisch, dass das alles kommt. Die Vergangenheit hat schon so oft genug bewiesen, dass gesellschaftlicher Wandel, an den damals keiner glaubte, doch kommen kann. Warum sollte es heute anders sein. Wie viel Potenzial auch innerhalb des deutschen demokratischen Systems steckt, hat ja Corona wunderbar bewiesen. Man muss sich nur trauen, es anzuwenden.
Und man darf sich konstruktive Diskussionen nicht von solchen Leuten kaputt machen lassen,
die immer, wenn Gefahr lauert, dass über Wandel diskutiert wird, die Diskussion deraillen. Einfach nicht auf die reinfallen, die sagen, dass wahlweise sowieso alles zu Scheitern verurteilt ist, oder alles genauso bleiben muss. Beides ist nämlich schlicht und einfach gelogen.
ich finde den blickwinkel auch z.T. ein wenig einseitig.
der verzicht auf das eigene auto bedeutet ja nicht allein verlust, sondern man gewinnt doch auch ganz viel.