Ja, es ist aber gerade als kleinere Partei wichtig einen Direktkandidaten aufzustellen damit du überhaupt wahrgenommen wirst und nicht nur als Liste dastehst. Zudem muss die LINKE ja bislang nicht einmal Unterschriften noch sammeln.
Nicht, als wäre ich grundsätzlich mit der Prämisse nicht einverstanden, aber weil immer wieder das Bild entsteht, Berufspolitik sei eigentlich eine ziemlich entspannte Karriere…
ist ungefähr das, was 99% aller in der Politik engagierten Leute erwarten können. Von denen, die sich auf ein Land- oder Bundestagsmandat bewerben, scheitern die Allermeisten, egal in welcher Partei (außer solche Sonderfälle wie die Ost-AfD um 2017, die wenig Personal und keine Kompetenz, aber großen Wahlerfolg hatte).
Und vom restlichen 1% hat praktisch jeder 20 Jahre Arbeit ohne Dankbarkeit hinter sich.
Das hat man bis 2005 so gemacht. Dann kam ein Sonderfall durch eine Nachwahl in Dresden und man hat festgestellt, dass Überhangmandate ohne Ausgleich zu negativem Stimmgewicht führt und das verfassungswidrig ist.
Wobei das dann etwas meine Bauchschmerzen mit Grünen und Linken umfasst.
Ich bin voll für Geschlechtergerechtigkeit und co, aber es darf eben kein Rosinenpicken sein.
Und wenn in der Basis sich eben weit weit mehr Männer engagieren als Frauen,. kann es eben nicht sein, dass ab einer gewissen Höhe in der Partei (wo es dann auf Einmal Geld, oder zumindest Macht und Einfluss gibt) DANN auf einmal darauf bestanden wird, dass doch Frauen 50% der Listen ausmachen sollen, von so Scherzen wie „die obersten 2 können frau und mann, frau frau sein, aber nie Mann Mann“ oder der Landesliste im Saarland bzw dem Geklage darum, ganz abgesehen.
Das sind zwei falsche Annahmen. Eigentlich sogar drei, wenn man die implizite mit einrechnet, dass die Geschlechterverteilung an der Basis unabhängig vom Umgang der Partei mit Frauen sei.
Aber ganz ehrlich, ich habe keinerlei Illusion dass auf der rationalen Ebene irgendetwas gegen deine Bauchschmerzen zu machen sind.
Linke zb 1/3 Frauenanteil.
Keine Illusion.
Was btw der zweithöchste Wert ist
Es ist auch der trivialste und unwichtigste der Fehlschlüsse.
Ganz abgesehen davon, dass der Bauchschmerz-Rant in keiner Weise im Zusammenhang zum davorigen Beitrag steht, der auch schon wieder ein weiteres Bauchgefühl einordnen muss. Das beständige Derailing, nicht nur in diesem Thread, finde ich ungemein anstrengend.
Die Linke Lothar Bisky/Oskar Lafontaine 2007-2010 Wissler und Hennig-Wellsow waren das erste F/F Duo.
Ich will gar nichts derailen, sorry, war eben ein Gedanke der mir da kam
Gedanke dazu: Du schreibst ja von „engagieren“. Der Gesamtfrauenanteil in der Partei wäre da dann gar nicht so wichtig, sondern wenn überhaupt, dann das Geschlechterverhältnis der aktiven und engagierten Mitglieder „an der Basis“.
Zu den engagierten Mitgliedern hab ich eben keine Zahlen sondern nur das was ich mitkriege.
Erststimmen find ich sowieso kacke, das system setzt vorraus dass sich die wähler ihre direktkandidaten unabhängig von ihrer partei nochmal genauer angucken, und das ist faktisch in den meisten fällen nicht so.
Außerdem ists ein system das großeparteien bevorteilt.
Mmn könnte man die erststimme ganz abschaffen
Sehe ich auch so. Ich mag ja Kumulieren und Panaschieren ganz gerne, auch wenn es fürs Auszählen super aufwendig ist.
In genau einem Jahr ist LTW (Bürgerschaftswahl) in Bremen. Bisher Rot Rot Grün regiert.
Solide Rot-Grün Mehrheit in den aktuellen Umfragen.
Ich persönlich würde ja die Erststimme so gestaltet, dass sie auch eine Listenstimme ist. Aber wenn die entsprechende Partei nicht ins Parlament kommt, gilt die Zweitstimme. Das würde die Chancen für kleinere Parteien mMn deutlich erhöhen, dass sie genug Stimme bekommen.
Der Zweck und der Mechanismus von solchen Quoten ist dir aber schon bewusst oder?
Ich hätte bei meiner Erststimme gerne die Möglichkeit auch Leute zu wählen, die nicht in meinem Wahlkreis antreten.
Oh Gott bitte nicht. Wir sitzen so schon beim Auszählen bis 2 Uhr nachts oder länger in den Wahllokalen.