Die 20. Legislaturperiode (Teil 1)

Es ging im Ausgangspost nicht um regieren, sondern im Parlament vertreten. Also hier um den Bundestag.

Eine Partei die die 5% Hürde überspring, regiert ja nicht automatisch.

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Ich würde sagen nicht mehr, aber die meisten.
Aber okay, das ist jetzt sehr nitpickig. Du hast ja nicht Unrecht und ich denke wir wissen beide was der jeweils andere meint.

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Auf alle Fälle nicht in dieser Variante der Demokratie.

Ja aber es ist ja nicht möglich das alle gewählten Parteien die nicht Teil der Regierung werden in die Opposition kommen. :beanthinking:

Und warum nicht?
Ausgangsfrage ist ja, ob man die 5%-Hürde für undemokratisch hält. Gäbe es die nicht, wären alle gewählten Parteien, die nicht in der Regierung sind, Teil der Opposition.

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Nein, weil die parteien immernoch über eine gewisse zahl kommen müssten um einen sitz zu kriegen, die Europawahl hat ja auch keine hürde und trotzdem sind nur eine handvoll parteien mehr dabei, alles unter ca. 0,6% ist da nicht reingekommen

Ja, es wäre natürlich auch dann nur eine theoretisch garantierte Repräsentation. Ich bin jetzt mal davon ausgegangen, dass diejenigen, die meinen Beitrag lesen, sich denken können, dass auch dann nicht über 60 Mio Abgeordnete im Parlament sitzen.

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War mir jetzt nicht direkt klar, nein. Die Problematik einer Hürde hättest du ja dann immer noch. Was für deine Argumentation dass das Undemokratisch wäre einen großen Einfluss hat.

Aber da sind wir halt wieder an dem punkt, irgendwo muss man die grenze ziehen und filtern, welche partei noch reinkommt und welche nicht.

Das ist natürlich richtig. Man könnte aber über alternative Filter zur Hürde nachdenken, um evtl. einen demokratischeren Weg zu finden. Bspw. könnte man es so machen, dass jede wählende Person mehrere Optionen wählt und gewichtet. Wurde hier ja auch schon geschrieben. Und letztendlich bedeutete eine niedrigere Hürde ja automatisch auch wieder eine genauere Repräsentation und somit, in meinen Augen, auch schon eine Verbesserung.

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Die Hürde fängt ja schon damit an, das man eine bestimmte Anzahl an Mitglieder zum gründen einer Partei braucht.

ca. 7 Leute, ist jetzt nicht so viel.

das klingt auf dem papier ganz gut, aber ich weiß nicht ob man das den leuten die selbst mit zwei stimmen schon überfordert sind zumuten kann.
und das muss ausgezählt werden, das ist langwierig und fehleranfällig.

da find ich die idee das die nicht ausreichend gewählten parteien ihre prozente an andere übertragen können um so zumindest was ähnliches zu boosten praktikabler, kann man natürlich auch mit ner hürden absenkung, oder einer maximal 5% verfall hürde kombinieren könnte

Ja, die wahlen, die eben ja von den ganzen freiwilligen Helfern abhängen, würden sich sehr verlängern.

Man müsste eben die normalen Stimmen zählen und anstatt wie bisher dann eben Listen weiterzugeben, wie das ergebnis ist,
also
200 CDU
100spd
30fdp
30afd
50 grüne
10 ungültig
etc

müsste man das jetzt irgendwie als datensatz weitergeben wo jede stimme einzeln ist, weil ja zu jeder stimme noch die „alternativstimme falls meine hauptstimmenpartei es nicht in den bundestag schafft“ mitgeschickt werden muss.

das könnte im umkehrschluss aber wiederrum dafür sorgen, dass dadurch eine partei die gerade so drin war, wieder rausfällt und das chaos geht von vorne los.

hab das jetzt nicht ins Detail durchdacht aber intuitiv würde ich sogar vermuten, dass Zirkelschlüsse / Deadlocks entstehen können.

Wenn eine Gruppe von Wählern ihre Stimme Partei A (und alternativ B) gibt und eine andere Gruppe von Wählern der Partei B (und alternativ A)…

…und sowohl A und B um die 5%-Hürde herum liegen und diese nur mit den Alternativstimmen überschreiten würden.

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Das geht schon. Man muss aber die Regel haben, dass eine Partei die einmal rausgeflogen ist auch draußen bleibt. Also man nimmt die Partei A mit den wenigsten Stimmen, und wertet die Alternativstimme aus.
Dann nimmt man Partei B mit den jetzt wenigsten Stimmen und wertet da die Alternativen aus. Wenn Leute Partei B und als Alternative Partei A gewählt haben, dann kann trotzdem Partei A nicht mehr ins Spiel kommen.

So geht es auf jeden Fall, evtl. gibt es auch Möglichkeiten wie man auch Stimmen an schon rausgeflogene Parteien werten könnte aber das müsste man genau durchgehen.

Es stimmt sicherlich dass das Auszählen komplizierter wird. Aber einige andere Länder haben schon solche Systeme eingeführt und wenn man es geschickt macht kann man da sicherlich eine gute Lösung finden.

Zum Beispiel könnte man eine zweite Prozenthürde machen um das Auszählen der sehr kleinen Parteien zu vereinfachen.

Schritt 1: Die erste Wahl wird ausgezählt und ermittelt.
Schritt 2: Alle Parteien unter einer gewissen Hürde von Erstwahlstimmen, etwa 3%, werden rausgenommen und die Alternativen ausgewertet (andere Parteien unter 3% sind nicht als Alternative gültig).
Schritt 3: Jetzt werden noch die Parteien zwischen 3-5% ausgewertet. Das sollte im Regelfall vielleicht eine oder maximal zwei sein.

Das sollte schon Mal leichter handhabbar sein. Bestimmt gibt es auch noch bessere Ideen.
Man kann auch überlegen, zur Auswertung ein computergestütztes System zu verwenden, da wäre ich aber vorsichtig.

Trotzdem würde ich auf jeden Fall dazu appellieren nicht vorschnell zu sagen „Viel zu kompliziert“.

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Zusätzlich dazu könnte man um das Verkomplizieren auszugleichen die Erststimme weglassen, bzw. sie zu einem Vorzugsstimmensystem wie z.B. in Ö umwandeln.

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Ja, du hast Recht, so würde es funktionieren.

Allerdings verfallen dann doch wieder Wählerstimmen.
Aber das ist mit einer Hürde halt auch einfach nicht zu vermeiden.

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Ein gewisser Verfall ist denke ich in Ordnung, geht auch kaum anders - etwa wenn eine Partei nicht Mal genug Stimmen für einen einzelnen Sitz hat. Aber so sind es erstens Mal weniger verfallene Stimmen und man hebt vor allem die Benachteiligung von kleinen Parteien auf, dass man sie nicht wählt weil man Angst hat, bei einem Scheitern an der 5% Hürde gar keinen Einfluss mehr gehabt zu haben.

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Wenn man wirklich über Wege nachdenkt, demokratische Repräsentation weiter zu verbessern - kein Problem. (Für ein Wahlsystem mit Präferenzordnung müsste man sich allerdings vom Auszählen per Hand verabschieden.)

Wenn’s nur darum geht, wie man die Verzerrungen einer 5%-Hürde abmildern kann, ist ‚zu kompliziert‘ recht schnell erreicht, weil sich jede Lösung an der Alternative messen lassen muss, die Hürde ganz unkompliziert wegzulassen.

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