Ich habe nicht gesagt, dass man gutes BWL lebt
Wie gesagt dass war bewusst überspitzt formuliert.
Wir haben doch erst den Leitzins erhöht, um die Wirtschaft etwas abzuwürgen
Nein, um die Inflation einzudämmen. Das macht schon Sinn. Natürlich nicht auf Immer. Aber kurzfristig bremst das die Inflation ab. Man muss nur rechtzeitig wieder gegensteuern.
Aber auch hier: Der Bund könnte vergünstigste Kredite anbieten für Investitionen. Das war ja auch der Plan. Bis die CDU kam und geklagt hat
Doch. Unsere werte müssen auch verteidigt werden und wenn wir das nicht tun füllen andere das machtvakuum, zb china denen die westliche Demokratie ein dorn im auge ist
Naja und das wird versucht indem man es der Wirtschaft schwerer macht an Kredite zu kommen
Verteidigung ohne Frage und dass die Bundeswehr modernisiert und umgekrempelt gehört auch keine Frage. Aber das bedarf keiner Ausrüstung. Und „unsere Werte“ müssen wir erst mal so klar festlegen und selber vorleben, bevor wir einen auf USA für Arme machen.
Das Problem ist: Mehr Geld im System → Inflation steigt. Das ist grundsätzlich nicht schlimm. Eine Inflationsrate von rund 2% ist „normal“. Wenn du aber wie zu letzt das Problem hast, dass durch einen Preisschock (in diesem Fall die Energiepreise) die Preise steigen, wäre es kontraproduktiv das ganze auch noch zu beschleunigen. Deshalb macht das aus meiner Sicht kurzfristig Sinn. Langfristig aber nicht.
Da muss man nicht mal nach China gucken, Russland reicht doch schon und das Putin nicht aufhören wird, sollte die Ukraine fallen, hat er mehr als deutlich gemacht. Wer da denkt wir bräuchten für unsere Verteidigung keine Aufrüstung, ja nun keine Ahnung. Irgendwie hofft man da dann wohl immer noch die USA springen immer in die Presche für Europa.
Der Krieg in der Ukraine zeigt ja alleine schon wie extrem wichtig Drohnen und das in krass großer Masse sind, wird es in Zukunft also auch für die BW brauchen, hach freue ich mich auf die Diskussionen dazu…
Was das Thema Generationengerechtigkeit angeht, muss ich ganz ehrlich sagen, dass wenn ich könnte, ich keinen Rentenbeitrag zahlen würde. Ich fühle mich nicht mehr diesem System verpflichtet. Die ältere Generation sorgt mit ihren politischen Entscheidungen, ihren Wahlverhalten dafür, dass ich eine schlechtere Zukunft habe. Ihr im Gegenzug einen Wohlstand zu finanzieren, den ich niemals erreichen werden nach aktuellem Stand, sehe ich schlicht und ergreifend nicht ein.
Einer Inflation, die durch einen Angebotsschock entstanden ist und anschließend auch profitgetrieben schlimmer wurde, kann man natürlich mit einer Zinserhöhung begegnen und so eine Rezession erzwingen. Das drosselt die Nachfrage und bremst so auch die Inflation. Ob das der beste Weg ist in diesem Fall, kann man allerdings durchaus diskutieren.
Das wäre in dieser vereinfachten Form auch erstmal zu beweisen. In meinen Augen hält diese Aussage der Realität nicht unbedingt stand.
Und langfristig dann wieder Nullzinsen? Halte ich für eine dumme Idee. Damit züchtest du dir eine Wirtschaft heran, die darauf angewiesen ist billiges Geld reingedrückt zu bekommen und nicht auf Krisen reagieren kann.
Ich frage mich wirklich, wie lange die CDU und die FDP ihr ideologisches Festhalten an der Schuldenbremse noch durchziehen können. Die Wirtschaft klopft bei ihnen schon an und fordert mehr Geld für die grüne Transformation. Als wirtschaftsnahe Parteien können sie es sich nicht wirklich leisten es mit der Wirtschaft zu verscherzen.
Wenn man es zu „mehr Geld im Umlauf“ ändert, wird es zumindest etwas richtiger. Mehr Geld führt nicht zu Inflation, wenn es in Anlagen wie Aktien oder Immobilien dauerhaft geparkt wird.
Das gibt mir schon Berlin Vibes, die SPD hat einfach auch richtig Bock auf Autos.
nur ergänzend:
jeder Euro, der an die ärmsten und vulnerabelsten gegeben wird, landet in der Binnenwirtschaft und stärkt somit die Konjunktur. Denn diese Menschen müssen ohnehin jeden € verkonsumieren und leisten sich dann eben Konsumausgaben, die sie sich vorher verkneifen mussten.
Die populären Erzählungen von wirtschaftsliberalen, konservativen bis rechtsextremen über Schuldenbremse, schlanker Staat, Sozialkürzungen und Fremdenfeindlichkeit dienen in erster Linie dazu, den demokratischen Staat abzubauen und die feudalen Kapitaladelstrukturen zu erhalten und auszubauen.
Es geht letztlich um Macht. Macht um demokratische Mitbestimmung und Teilhabe bei Eigentum und Kapital. Macht bei staatlichen Investitionen bei Infrastrukturprojekten, deren Umsetzungen > 5 Jahre dauern und somit der eigenen Legislaturperiode nicht zugeschrieben werden können. Macht über demokratische Investitionsentscheidungen. Macht der Kinder- und Enkelgenerationen, die vererbt und demokratisch verteilt werden sollen. Macht der Biodeutschen gegenüber Migration. usw. usf.
Hierarchische Machtstrukturen statt demokratische Mitbestimmung, Teilhabe, Gemeingüter und Gemeinwohl, verteilt über einen Wettbewerb, bei denen qua Geburtsrecht ganz wenige riesige Vorteile und ganz viele riesige Nachteile haben.
Die Geschichte hat gezeigt, dass diese einfache Kausalitätserzählung nicht richtig ist. Wir hatten jahrzehntelang eine Niedrigzinspolitik, in der jedes Jahr richtig viel Geld „ins System“ gegeben wurde und die Inflationsrate fast nie die gewünschten 2% erreicht hat.
Auch jetzt ist es nicht die Zinspolitik der EZB und somit die Geldmenge, die die Inflationsrate steuert. Es sind Preisschocks, Erzeugerpreise und Lohnkosten, die eine Inflation beeinflussen.
Alle empirischen Erhebungen zeigen, dass (im gegenwärtigen System) nicht die schiere Geldmenge entscheidend für Inflationstendenzen ist, sondern ein Zusammenspiel aus Lohn- und Preisstrukturen und die Interdependenzen zum Produktivitätswachstum eines Landes (das wiederum beeinflusst wird von Infrastruktur, Ressourcen, externen Faktoren wie bspw. Kriegen, Pandemien, Klimakrisen und jeweils die Resilienz dagegen, etc. pp.).
Sind (im gegenwärtigen System) die Reallöhne am Produktivitätswachstum gekoppelt und die Preise stabil, ist die Inflationsrate gering. Wenn dann die Zinsen niedrig sind (d.h. die Zentralbank „bringt billig Geld in Umlauf“, was die Zentralbanken tun werden, um keine Deflation zu riskieren), dann sind für Unternehmen die Anreize höher zu investieren statt zu sparen, denn die Gewinnerwartung für Investitionen sind dann größer als die Gewinnerwartung über Sparzins.
Zuvor hatten wir jahrzehntelang vom Produktivitätswachstum entkoppelte Löhne mit (relativ) stabilen Verbraucherpreisen und niedrigen Zinsen. Die - geringe - Inflation in großen Teilen der abhängig Beschäftigten Klassen, führte zu Reallohnverlusten. Die vermehrte Geldmenge ging an die Vermögende Klasse und Unternehmen und es herrschte eine viel höhere Inflation in ihrer Klasse (nicht so sehr für die „kleinen“ Endverbraucher) , was man an entfesselten Finanzmärkten, Kunstmärkten, Bitcoinblasen, Immobilienblasen etc. ablesen kann und konnte. Die relativ hohe Inflation in der Luxusklasse war aber nicht weiter „schlimm“ für die oberste Klasse, da sie ihr Vermögen ohnehin nicht verkonsumieren können und es im gegenwärtigen System immer mehr wird, da es nicht staatlich umverteilt wird.
Das Problem an dieser Art Inflation ist, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander geht (da es keine demokratische Teilhabe am Produktivitätswachstum über die Reallöhne gab). Genau das konnte man beobachten.
Die Machtstrukturen verschieben sich undemokratisch zu einer Vermögensklasse.
In einer Situation wie sie jetzt herrscht, mit Preisschocks, seit Jahrzehnten vom Produktivitätswachstum entkoppelten Löhnen, einer Zentralbank, die ideologiebedingt (nicht evidenzbasiert) die Zinsen erhöht, und mit großen Zukunftsunsicherheiten (Klimakrise, Artensterben, staatlicher Rückzug) sind die Anreize für Unternehmen höher zu sparen als zu investieren, da die Gewinnerwartung für sparen höher ist als für Investition mit eingepreistem Risiko.
Wer in einer solchen Situation, wie wir sie jetzt haben, mit den Herausforderungen der Zukunft und den ideologischen und tatsächlichen Altlasten der Vergangenheit (Klima, Artensterben, jahrzehntelanger Investitionsstau, Zinspolitik etc.) auch noch sparen will und noch dazu ausgerechnet bei den ökonomisch und sozial vulnerabelsten Gruppen, riskiert sehenden Auges eine Rezession, die Demokratie und die Handlungsfähigkeit zukünftiger Generationen zugunsten einer sehr kleinen Gruppe von Menschen, die ohnehin schon fast alles Eigentum und Macht auf sich vereint.
Das ist brutale Machtpolitik auch auf Kosten fast aller, die das hier lesen.
Was wir brauchen ist mMn - im Gegenteil - einen starken Staat, demokratische Teilhabe und echte Umverteilung von Eigentum und Macht.
(Übrigens investieren USA und China gerade tausende Milliarden bzw. geben staatliche Garantien, um eine Rezession zu verhindern, während Unions-, AfD-, FDP- und Grüne-Politiker öffentlich das Gegenteil für D fordern)
Sorry für wall of text (und evtl. verkürzende Ungenauigkeiten), aber das musste mal klar gestellt werden. Kürzer ging nicht, weil es ist kompliziert und komplex.
Und die Medien, insbesondere die ÖRR, deren Auftrag mMn wäre, diese Zusammenhänge und Kontexte offenzulegen und einzuordnen lehnen sich zurück und beschränken sich auf unreflektiertes Abbilden von Narrativen.
Wer kein Militär hat, und jetzt nicht ala Schweiz sich einen Sonderstatus erarbeitet hat der auch nur funktioniert durch die Lage, ist dann im Zweifel einfach nur verdammt die Klappe zu halten und wird an den Kindertisch verbannt, wenn zb der Taiwankonflikt eskalieren würde etc.
Beim Taiwankonflikt hat sich Deutschland gefälligst nicht einzumischen, zumindest nicht militärisch. Deutschland braucht ein schlagkräftiges Heer, ohne Frage. Aber jetzt sich als internationale Pseudopolizei aufzuspielen, dazu ist die Bundeswehr wirklich nicht da.
Ich bin froh, das es da auch keine klare Meinung für gibt, sondern sich das in der Waage hält.
Deutschland sollte nie wieder eine Vormachtstellung einnehmen in sachen Außenpolitik.
Wirrr sind doch hier nicht bei …
Alles vollkommen rrrichtig, aber …
was ist schlimm daran?
Nicht falsch verstehen.
Der Scheiß, ist übel und ungerechtet und macht sauer.
Wirrr müssen aber einen Schritt weiterdenken.
Wenn die Menschheit noch in 1.000 Jahren existieren soll, müssen wir den Schritt ins Unbekannte wagen und den Kapitalismus endlich überwinden.
Wirrr wissen YA aus der Natur, … erst wenn der alte knorrrige Baum – der Licht und Wasser klaut, weg ist, entsteht neues.
#französische Revolution
*der Herzkönigin gefällt das☺️
Läuft bei den Grünen.
ich halte die romantisierte Vorstellung, dass die Verhältnisse erst so schlimm werden müssen, damit sich das Volk zum Bürgerkrieg erhebt und revoltiert, damit danach eine „bessere“ Gesellschaft entsteht für gefährlich.
Denn es lässt aus,
- wie schlimm die Verhältnisse erst werden müssen, damit ein breiter Konsens zur Revolution herrscht.
- ob es Konterrevolutionen geben wird
- dass Bürgerkrieg nun wirklich kein gesellschaftlicher Zustand ist, in dem man gerne lebt
- dass in Bürgerkriegszuständen diejenigen am meisten zu leiden haben, die am vulnerabelsten und am wenig resilient sind
- dass keineswegs fest steht, dass nach einer Revolution „der Kapitalismus“ abgeschafft ist und die Gesellschaft supi und fair ist und Eigentum und Macht gleich verteilt sind.
- dass auch die Geschichte zeigt, dass sich nach Revolutionen keineswegs zwangsläufig die Macht (und Eigentums-)strukturen ändern
- dass es in einer global vernetzten und abhängigen Welt nicht ausreicht, in einem Land zu revoltieren und „den Kapitalismus“ abzuschaffen - noch nicht mal in Europa würde reichen
- dass wir 2 Weltkriege und die industrielle Vernichtungsideolgie eines Volkes und anderer für unwürdiges Leben befundene „gebraucht“ haben, um eine internationale allgemeine Erklärung für Menschenrechte und einen internationalen Pakt darüber zu verabschieden (Bill of Human Rights) oder universelle humanitäre Werte in die Verfassung aufzunehmen.
- dass noch nicht mal diese Bill of Rights oder die im GG verfassten Grundrechte für Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität und Demokratie sorgen.
- dass auch 2 Weltkriege und unsagbares Leid keinen Kapitalismus entsorgen konnten. Im Gegenteil, erst diese unfassbare Zerstörung hat das folgende krasse Wachstum in Europa mit ermöglicht („trente glorieuses“, „Wirtschaftswunderjahre“ - mit anderen Faktoren freilich)
- dass auch diese 2 Weltkriege, nur sehr wenig an der Verteilung von Macht und Eigentum geändert haben (vgl. T. Piketty)
- und dass dieser, offenbar sehr widerstandsfähige, Kapitalismus mit der ihm innewohnenden wettbewerbsmäßigen Verteilung von Eigentum und Macht letztendlich zu einer hierarchischen Verteilung von Ressourcen und Kapital führt
Ich könnte noch länger so weiter machen und habe bestimmt einiges vergessen, aber ich glaube es wird klar, wie meine Haltung zu einer Hoffnung und Romantisierung von Revolution ist:
Es geht nur über Demokratie. Demokratie ist der Schlüssel zur Machtverteilung und zur Teilhabe und der Gegenspieler zu bspw. kapitalistischen Verteilung von Macht und Eigentum. Deshalb müssen wir mMn demokratische Strukturen stärken und demokratiezersetzende Kräfte bremsen und einfangen. Dazu braucht es andere Maßstäbe und Messmethoden nach denen wir gesellschaftlich demokratisches Handeln ausrichten wollen, z.B. Universalismen wie Humanitäre Werte (bspw. Menschenwürde). Wie wollen wir Wohlstand bemessen statt über BIP (wenn ich dein Auto kaputt mache, ist es gut fürs BIP)? Sind Profit und Akkumulation die Maxime, nach denen Unternehmen, Systeme, Individuen handeln sollen? Was für eine Welt wollen wir nachfolgenden Generationen hinterlassen? Nehmen wir die Bill of Rights ernst, dass alle Menschen das gleiche Recht auf ein erfülltes, sicheres, freies Leben in Gemeinschaft haben? usw. usf.
Demokratie, Humanität, Nachhaltigkeit eben.
Revolution frisst ihre Kinder.