Ergänzend: Und während die Investionsquote in Deutschland über Jahrzehnte stetig gesunken ist, wurden im gleichen Zeitraum die Unternehmenssteuern halbiert. Es scheint also zwischen Steuern und Investitionen keinen solchen Zusammenhang zu geben, wie durch dieses Argument suggeriert wird.
Weiß man auch, ob im gleichen Zeitraum die Manager Gehälter und Ausschüttungen prozentual angestiegen sind?
So lange bei BMW und VW selbst während der Coronakrise und Kurzarbeitergeld vom Staat, noch Dividenden in horrender Höhe ausgezahlt wurden, kann mir keiner sagen große Konzerne könne man nicht stärker besteuern. Allgemein müssten die Konzerne eigentlich eben jenes Kurzarbeitergeld zurückzahlen, ist echt ein Unding, dürfte bei BASF, Bayer und Co. nicht anders gewesen sein.
Das ist eine gute Frage und diese Information hab ich leider gerade nicht direkt parat gehabt. Eine kurze Recherche hat mich zumindest folgende Statistik finden lassen:
Derzufolge sind die Dividenten zumindest in den letzten 10 Jahren insgesamt schon angestiegen, allerdings mit Schwankungen.
Zu Managergehältern hab ich auf Anhieb nichts gutes gefunden.
Naja aber mit 61.000 Brutto im Jahr ist man doch nicht Oberschicht.
Mal wieder der Punkt, wo sich jeder Mitte definiert, wie es ihm gerade gefällt. Merz ist ja auch in der Mittelschicht. Bies scheint hier vom Median des Einkommens auszugehen und dann wäre ein asymmetrischer Bereich nach oben und unten sinnvoller.
Ist ja auch ne politische Frage. Lass ich die Oberschicht und damit auch die maximale Einkommensbesteuerung sehr früh anfangen, führt das dazu, dass alle ITler, Ingenieure und Ärzte plötzlich im Boot mit Millionären und Milliardären sitzen und dadurch Spitzensteuersatzerhöhungen politisch schwerer durchsetzbar sind.
Das liegt aber eher daran, dass das Steuersystem nicht verstanden wird und es sich so schön populistisch ausnutzen lässt. Ja man zahlt schon ab ca. 60.000 den Spitzensteuersatz, aber viel entscheidender ist der durchschnittliche Steuersatz und da zahlen die wenigstens ITler oder Ärzte das gleiche wie Einkommensmillionäre.
Mir war nicht bewusst, dass das auch eine Möglichkeit ist.
Ganz falsch wäre das nicht, allerdings müsste man sehr gut begründen könnne, dass keine andere Möglichkeit dafür mehr bestünde, was Voraussetzung für Art. 20 (4) ist afaik.
Ich mein mir wärs egal ich würd mitmachen
was
Der Zeitpunkt für die Veröffentlichung von diesem Geheimtreffen war irgendwie auch gut.
Zum einen jetzt wo die Rechten quasi eine Festtagswoche hatten mit den Bauernprotest und zum anderen war es gestern Thema in der Halbzeitpause bei der Handball EM, wo höchstwahrscheinlich auch Leute mal Nachrichten sehen, die sonst keine Nachrichten gucken.
Das impliziert Schlimmes über Handballfans
Ich erlebe gerade, wie äußere Faktoren dafür sorgen, dass das Unternehmen weniger Umsatz bzw. Gewinn macht, und damit Mitarbeiter vor der Entlassung stehen. Es hilft nicht genau diese Unternehmen dann noch mehr zu belasten, wenn sie unverschuldet in eine Schieflage geraten. Die potenziellen Steuereinnahmen fehlen dann, im Gegenteil man ist bestenfalls kurzfristig vom Sozialstaat abhängig.
@zwecki Wenn ich es richtig verstehe, dann bezieht sich die Halbierung auf die DAX-Konzerne. Gut, der Großteil der Menschen in Deutschland ist gerade dort nicht angestellt. Mehr als die Hälfte der Arbeitnehmer ist im Mittelstand tätig, nicht bei Großkonzernen.
@Herzer Du sollst die Grenze auch nicht so genau nehmen, ich habe diese mehr oder weniger willkürlich gesetzt. Ich würde auch sagen, dass 60.000€ brutto im Jahr immer noch Mittelstand sind. Wenn es aber in die Richtung geht, dass man knapp 4.000€ netto im Monat zum leben hat, wohl gemerkt als Single, dann zähle ich das nicht gerade als ein geringes Einkommen (dann kommen wir in die Region 75-90k im Jahr). Damit kann sich sehr einfach Auto, Wohnung, Urlaub finanzieren.
Ich kann das auch nur für mich persönlich argumentieren. Ich weiß wie viel ich maximal mit meinem Beruf verdienen kann, und ich weiß was dafür notwendig ist, an die 80k und mehr im Jahr zu kommen. Bei mir ist es wie eine unüberwindbare Mauer, bis zu einem gewissen Punkt geht es nicht mehr entscheidend weiter. Deswegen verorte ich die Mittelschicht auch irgendwo um den Medianlohn und etwas darüber.
Das hängt aber nicht zusammen. Wenn das Unternehmen weniger Umsatz bzw. Gewinn macht, dann zahlt es auch weniger Steuern. In Deutschland werden nur die Gewinne bei einem Unternehmen besteuert und wenn das Unternehmen Gewinn erzielt, konnten auch alle Gehälter bezahlt werden.
Würde etwas spät kommen, glaube aktuell würde das in Thüringen nichts änder oder es gar noch schlimmer machen.
Für nach den Wahlen wäre es was um zu verhinderndad Höcke in ein Amt kommt.
So war das nicht gemeint. Ich gehe bei Handballern von einem normalen durchschnitt aus wie bei der Gesamtbevölkerung quasi. Wobei die Nationalmannschaft spielt, wodurch wohl eine erhöhte Anzahl an Patrioten zuguckt was gleichzeitig wahrscheinlich den Anteil an… Ach egal
Das stimmt nicht so ganz. Du sprichst von der Körperschaftssteuer, die auf den Gewinn anfällt. Es gibt aber noch Gewerbesteuer, Umsatzsteuer, Lohnsteuer, usw. Wenn du in einem dieser beliebigen Bereichen die Steuern anhebst, dann wird auch der Gewinn/Rohertrag gemindert. Das kann schon ein Unternehmen entscheidend treffen, wenn Rohstoffe an sich schon teurer im Einkauf geworden sind. Das kann ein mittelständisches Unternehmen kaum auffangen, ohne dabei an einer anderen Stelle zu sparen. Wenn die Nachfrage ausbleibt, wie im vergangenen Quartal, dann steht ein Unternehmen mit den erwarteten Margen vor einem noch größeren Problem. Dann jetzt Steuern bei diesen Unternehmen zu erhöhen? Da bin ich auf die Entlassungswelle gespannt. Bei DAX-Unternehmen mit riesigen Gewinnen und Anlegern sehe ich das anders.
Ne das stimmt nicht, die Gewerbesteuer wird ebenfalls auf den Gewinn berechnet. Die Umsatzsteuer müssen Unternehmen nicht zahlen und die Lohnsteuer bezahlen die Arbeitnehmer.
Keine dieser Steuern wirkt sich auf den Rohertrag oder Gewinn vor Steuern aus.
Vielleicht hat ja der eine oder andere gestern oder heute von der aktuellen Studie zur Nachhaltigkeitslücke in der Generationenbilanz etwas gelesen.
„Das Forschungszentrum Generationenverträge an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg, unter der Leitung von Bernd Raffelhüschen, veröffentlicht im Auftrag der Stiftung Marktwirtschaft seit 2006 regelmäßig eine Generationenbilanz.“
Die Nachhaltigkeitslücke ist einerseits die derzeitige Staatsverschuldung + die verdeckte Staatsverschuldung. Die letztere wird berechnet als „die Summe, die der Staat auf die Seite legen müsste, um alle Leistungszusagen des Sozialstaats für heutige und künftige Generationen finanzieren zu können.“
Quasi aufaddiert, wie viel muss der Staat für die derzetigen Einwohner zahlen (Renten) und wie viel kommt durch Erwerbsarbeit und Steuern zusammen.
Unter der Annahme, dass netto weiter jährlich knapp 300.000 Ausländer mit ähnlicher Qualifikations- und Altersstruktur wie in der Vergangenheit einwandern, läge die Nachhaltigkeitslücke bei gewaltigen 497 Prozent des BIP. Dabei wird unterstellt, dass Migranten sechs Jahre für die Integration benötigen. Käme die Zuwanderung dagegen künftig zum Erliegen, wäre der theoretische Schuldenberg mit rund 347 Prozent des BIP deutlich kleiner.
Raffelhüschen und sein Team kommen zu einem ernüchternden Ergebnis: Selbst im optimistischsten Szenario wirkt sich die Migration negativer auf die langfristige Tragfähigkeit des Sozialsystems aus, als wenn ab morgen keine neuen Zuwanderer mehr kämen. Das liegt unter anderem daran, dass eingewanderte Ausländer im Schnitt schlechter qualifiziert sind als Menschen mit deutschem Pass.
Am vorteilhaftesten ist laut der Rechnung keine Migration, danach dann Migration mit höherem Ausbildungsniveau und zuletzt das jetzige Szenario
Die kommen dann zum Schluss dass auch die Migration den demographischen Wandel nicht mindern kann
„Die Migrationspolitik ist zwar für die fiskalische Nachhaltigkeit in Deutschland von großer Bedeutung, kann aber die Folgen des demografischen Wandels nicht ausreichend kompensieren“, sagt Raffelhüschen. Der Sozialstaat in seiner jetzigen Form sei auf Dauer weder für die in Deutschland lebende Bevölkerung noch für Zuwanderer bezahlbar.
Am wirksamsten wäre es aus Sicht des Freiburger Ökonomen, die Erwerbsbeteiligung von Älteren und Frauen weiter zu erhöhen.
Und den Abgang von Qualifizierten aufzuhalten
Das macht für mich keinen Sinn, außer man geht davon aus, dass Kinder bereits nach 6 Jahren top qualifiziert ins Arbeitsleben stürzen.
Auch der Kommentar zum Sozialstaat macht nur Sinn, wenn man einfach gar nichts in Richtung Umverteilung von oben nach unten tun kann.
Das richtige Fazit wäre hier nicht, dass wir uns den Sozialstaat nicht mehr leisten können, sondern dass wir uns extrem Reiche nicht mehr leisten können.
Ansonsten sollten sich die Leute mal fragen, ob wir unseren Lebensstil, der momentan im Verhältnis 3 Erden im Jahr verbraucht, überhaupt aufrechterhalten wollen und der Sozialstaat hier der Faktor ist, an dem wir Nachhaltigkeit messen wollen.