Die 20. Legislaturperiode (Teil 2)

Ist Lanz live?

Nope

Also dann gäbe es ja bereits die Möglichkeit des Factchecks und es ist eine redaktionelle Entscheidung es nicht zu tun.

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„Faschisten hören niemals auf Faschisten zu sein. Man diskutiert mit ihnen nicht hat die Geschichte gezeigt.“

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Hatte gerade genau das gleiche im Kopf.

Man kann Faschisten und Rechtsextremisten nicht inhaltlich stellen. Ich weiß nicht, mit welchem Selbstbewusstsein das Journalisten immer wieder versuchen (und immer wieder scheitern). Denen ist es doch vollkommen egal, ob sie geroastet werden oder eine Sternstunde erhalten. Entweder ists dann mega gelaufen oder es geht in die Opferrolle.
Es geht nur um Sendezeit und Reichweite. Und das wird denen permanent geboten.

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Viel mehr gibt es ihnen die Möglichkeit, auch Klimaaktivistïnnen ordentlich vorzuführen. Weil wenn die Lanz mal so richtig roasten würden, muss er das einfach nicht senden.

Habe es ja schon öfter geschrieben, dass ich mir genau das wünsche. Und zwar für alle Politiker. Es erzählen ja eigentlich immer alle (zumindest verkürzten) Blödsinn in diesen Politshows. Etwas Einordnung würde da immer helfen und natürlich sich tiefe Faktenchecks noch während der Ausstrahlung. So leicht zugänglich wie möglich. Und wenn es Bild im Bild oder redaktionelle Einschübe sind.

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Ja okay aber es geht ja gerade um die Lügen von Faschos wie Chrupalla. Es ist also eine redaktionelle Entscheidung seine Lügen nicht zu factchecken. Das sollte man mal als Basis der Diskussion nehmen.

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Ich würde Lanz auch nicht mit politische Bildung im öffentlichen Rundfunk gleichsetzen wollen, dafür gibt es anderes Programm. Das macht natürlich die Sendung Lanz nicht besser und spricht das an, was man da alles besser machen könnte. Aber Lanz war damals eine Talk-Show, wo er Gäste aus verschiedenen Bereiche Fragen gestellt hatte. Irgendwann muss ihn dann langweilig gewesen sein und hat daraus eine Polit-Talk-Show gemacht, in der er "scharfe Fragensteller " sein will. Ab und an führt er Gäste vor, ab und macht er andere komische Sache und ab und an zitiert er Robin Alexander.

Ich erkläre gerne aus einer medialen Sicht, wieso ich es für falsch halte zum derzeitigen Zeitpunkt AfD-Politiker in Talkshows einzuladen.

  1. Es werden Behauptungen aufgestellt, die dem widersprechen, was als gegeben hingenommen wird. Es wird ein gänzlich anderer Blick auf die Welt verkauft: Die Medien manipulieren, der Verfassungsschutz ist regierungshörig, die Demonstranten auf den Straßen sind die echten Faschisten, usw. Eine Relativierung von Rechtsextremismus, in welcher Form auch immer, sollte keinen Raum bekommen. Vor allem aufgrund meines zweiten Punkts:
  2. Es ist unmöglich in einer solchen Diskussion einen Konsens zu finden, wenn allem widersprochen wird, Falschinformationen verbreitet und selbst ähnliche oder gleiche Haltungen der anderen Parteien abgelehnt werden. Am Ende ist die AfD immer das Opfer, welches es nur gut meint oder missverstanden wird. Auf Social Media wird dann immer das herausgefiltert, was die entsprechenden Protagonisten bestens darstellt - und da ist es egal, wie das Gespräch per se lief.

Daher gibt es für mich derzeit keinen Grund irgendwem von der AfD eine Bühne zu geben, es wird nur wieder dafür genutzt werden die eigene Agenda fortzuführen. Keine Medienpräsenz ist das, was sie schwach macht. Abgesehen davon darf es nicht sein, dass Rechtsextremismus im Fernsehen relativiert wird, und im schlimmsten Fall noch unwidersprochen bleibt.

Wenn man das dann noch weiterdenkt, dann wird das irgendwann als Position akzeptiert, dass es gar keine Rechtsextreme bei der AfD gibt, dass diese Äußerungen zum Diskurs dazugehören. Nein, irgendwann muss man doch in der Lage sein das alles klar zu benennen. Hier gibt es doch einen klaren Konsens. Ein Paradebeispiel für False Balancing.

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So einen Post kann man den Öffentlich-rechtlichen durchaus auch mal handschriftlich per Post zukommen lassen. Wenn das häufig passiert, ist die Chance, dass sie etwas ändern höher, als wenn man nur E-Mails sendet.

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AfD-Leut würd ich genauso wenig bei politischen Talkshows haben wollen wie Schwurbelleute bei Talks zum Thema Medizin und das aus denselben Gründen:

  • Diskussionsunfähig
  • Faktenleugnend
  • Systematisch lügend
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Lanz glaubt selbstbesoffen, er könne die Taube beim Schach entzaubern.

Um das klarzustellen: Ich sag nicht, dass man den ÖRR komplett abschaffen sollte. Phönix und ARTE bspw senden viel gutes Zeug. Es ist halt die massive Geldverschwendung und das hin und herschieben von Geldern („Markus Lanz“ wird selbstverständlich von Markus Lanzs eigener Produktionsfirma produziert) das mich so enorm stört. Wie gesagt, Lanz ist ein Clown und die Sendung nicht günstig, steht aber auch nur stellvertretend für größere Probleme beim ÖRR generell.

Und ehrlich, ich hätte deine Aussage vor 20 Jahren vielleicht noch etwas mehr verstehen können, aber heute? Es gibt doch glücklicherweise Sachen wie jung&naiv und auch Zeit/Spiegel und co sind auf YouTube stark vertreten. Ich bin mir sicher da wird es dann auch zig weitere Formate auf YT, TikTok oder sonstwo geben. Ganz ehrlich, schlechter als Lanz und co kann nichts davon sein.

Ich glaube, der ist Profi und weiss ganz genau, was er macht. Er gehört zu einer Bevölkerungsgruppe und Gehaltsklasse, in der er vermutlich tatsächlich von einer AfD-Regierung nichts zu befürchten hat. Außerdem lässt er immer mal wieder durchscheinen, dass er keinen Bock auf die Klimatransformation hat, die ihn in seinen Lebensstil einschränken würde.
Die regelmäßigen Entgleisungen in seinem Precht-Podcast sind ja auch kein Zufall.

Lol

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Ich habe mir Hart aber Fair angesehen. Der AfD-Politiker wurde sehr häufig unterbrochen, weil er praktisch in jedem Satz relativierte oder offensichtlich gelogen hat. Hier war die Moderation wirklich sehr stark und vorbereitet.

Das hat nur nicht dazu geführt, dass das auf Social Media behandelt wurde, obwohl in der Sendung sehr viel entlarvt wurde. Es erreicht die Menschen am Ende nicht, die sich in irgendwelchen Kreisen bewegen, die nur das zu sehen bekommen, was sie sehen sollen.

Das würde ich nicht mehr als gutes Beispiel nennen.

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Der Sinn von so etwas wäre nicht Leute zu bekehren, sondern andere nicht weiter abrutschen zu lassen. Man kann solche Einblendungen ja auch so platzieren, dass sie nicht rausgeschnitten werden können.

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Warum?

Ich habe sehr lange seine Interviews geschaut, aber auch den Aufwachen Podcast gehört. Die distanzlosen Gespräche haben mir gefallen, aber im Podcast hatte ich immer mehr den Eindruck, dass Tilo immer mehr Schwierigkeiten hatte, andere Meinungen zu akzeptieren. Er wirkte zeitweise überheblich, mir fehlte der Respekt gegenüber seinen Kollegen. Das wirkte phasenweise belehrend, bzw. das ist auch einem Teil der Community aufgefallen. Deswegen wurde das Projekt auch zwischenzeitig eingestampft.

Darüber hinaus: Es gibt einzelne Talks, die ich kritisch sehe, wie beispielsweise zum Nahost-Konflikt. Darüber kann ich aber hinwegsehen, es sind nun einmal seine Projekte. Ich verspreche mir nur von ihm angekündigt ausgewogenen Gesprächen Ausgewogenheit, was ich manchmal so gar nicht bestätigen kann. Vielleicht ist das auch nur eine Geschmackssache, aber ich mag es nicht etwas suggeriert zu bekommen, was so nicht ist - ob nun beabsichtigt oder nicht.

Ich mag bzw. seine Verbissenheit bei der Bundespressekonferenz, aber auch da weiß man mit der Zeit, dass keine spannenden Antworten zu erwarten sind. Deswegen war das wiederholte Aufregen darüber auch irgendwann auserzählt.

Ich mag das Format noch ganz gerne.
Interviews ab und an wenn mal jemand spannendes da ist aber schon regelmäßig Auwachen.
Da herrscht immer eine gute Spannung weil sie Inhaltlich manchmal ordentlich außeinanderliegen und man selbst sich auch daran reiben kann das man mal meilenweit von dem entfernt ist was da beredet wird.
Aber trotz das die sich manchmal wirklich halb an die Gurgel gehen findet man aber immer wieder zusammen, gefällt mir.