Die 20. Legislaturperiode (Teil 2)

Die Diskussion um Überstunden sind auch Machtdiskussionen.
Wenn Überstunden Regel werden sollen und die Erzählung vom „faulen“ Arbeitkraftgeber verstärkt wird, dann nimmt das die Arbeitskraftnehmer aus der Verantwortung und aus der Pflicht.
Das wird so aber nicht kommuniziert und auch nicht öffentlich verhandelt. Da geht es immer rein um das Individuum, das sich „mehr reinhängen“, „sich optimieren“ oder „als Unternehmer handeln“ soll. Wer das nicht tut, ist halt faul oder dumm oder beides.
Es ist schon erstaunlich, dass ganz automatisch die Perspektive der Arbeitskraftnehmenden und die eines „natürlichen“ Wettbewerbs eingenommen wird und alle anderen Perspektiven ausgeblendet werden.
Marxisten würden sagen, das ist Klassenkampf von oben.

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Hatte das auch, als ich Arbeitslosengeld hatte. Dir wird keinerlei Vertrauen entgegengebracht, weil das staatlich so verordnet ist. Meine Sachbearbeiterin war sogar nett und hilfreich (nur für Akademiker zuständig). Als ich dann eine mündliche Bestätigung für einen Job hatte und einen Termin bei ihr in ein paar Wochen, konnten wir den nicht absagen, weil das so Vorschrift ist. Glücklicherweise habe ich dann meinen Arbeitsvertrag noch kurz vor dem Termin bekommen, so dass ich mich offiziell als nicht mehr arbeitssuchend eintragen konnte.

@Threepwood1 Das Ironische daran ist ja zusätzlich noch, dass diese ganze Argumentation komplett auf dem Leistungsprinzip aufbaut, was schlicht in Deutschland nicht gilt.

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Das ja mein Vorschlag, aber dafür haben ich ja nur Gegenwind bekommen :kappa:

Bestätige ich, wir haben jetzt 500 Euro urlaubsgeld, da kommt aber nicht viel an. Daher ist die „begeisterung“ verhältnismäßig gering. Eher sowas wie „Naja schön, besser als nichts, aber viel ist es auch nicht“.

Die Thematik mit „überstunden“ ist auch sehr irritierend. „Lust auf Überstunden“, da fängt es zum einen an das bei vielen die Überstunde 1. nicht mal bezahlt wird (nicht ab 1. Minute) und das Überstunden nicht unbedingt produktiv sein müssen, sehen wir zb in Japan. Da ist viel mehr die Frage wie es zu Überstunden kommt und ob das wirklich „Produktiv“ sein kann.

Da gibt es allein genug Referenzen, dass gerade 4 Tage Woche Produktiver ist als ne 5 geschweige vielleicht ne 6 Tage Woche.

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In den Werkstätten wurde zb Akkord abgeschafft… soviel zum Leistungsprinzip, gegen den Willen der Arbeiter

Die Reallöhne stagnieren seit über 30 Jahren und waren teilweise sogar rückläufig. Da kann man gar nicht genug steuerlich entlasten, um das auszugleichen. Vor allem, weil Steuersenkungen, denen, die eh wenig haben, kaum was bringen. Als ich noch n Midi-Job hatte, hab ich rund 200€ im Monat für Sozialleistungen und Steuern abgeben müssen. Da hätte mir eine Lohnerhöhung um 10% mehr gebracht als eine steuerliche Erleichterung um 50%. Aber ein flapsiges „mehr Netto vom Brutto“ kommt irgendwie besser an als „Mindestlohn rauf“.

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Weil die Leute so gerne im Akkord gearbeitet haben oder weil es einen Bonus generiert hat?

Gute frage, ich frag nächstes mal mach.

In den 2010er Jahren sind Reallöhne überwiegend gestiegen. Das wurde nur leider von den Krisenjahren seit Corona wieder aufgefressen.

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Mindestlohn rauf bringt nicht jedem was.

Von steuererleichterungen profitieren alle

Spricht ja eigentlich nur noch mehr für den Mindestlohn, wenn die profitieren, die es am nötigsten haben

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Eine Steuererleichterung muss auch nicht jedem was bringen und wenn sie prozentual ist, dann profitieren da effektiv auch eher wieder die von, die mehr Steuern zahlen.

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Ne, in Deutschland muss die Gießkanne ausgepackt werden, sonst greift wieder der Neid!

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Solche Grafiken sind für die Beantwortung solch komplizierter Fragestellungen zu unterkomplex, siehe bspw. hier die ReallohnEntwicklung im Vergleich zum Vorjahr

oder bspw.

oder

aus dieser Grafik wird z.B. nicht klar, warum die Arbeitsproduktivität wegen der Banken- und Finanzkrise sinkt. Eine Frage die daraus abgeleitet werden könnte wäre bspw. Warum sinkt die individuelle Leistung, wenn Banken in der Krise sind?
Die Frage ist dann u.a. wie Produktivität, Leistung etc. gemessen wird, wie Einflussfaltoren auf die Messgrößen gewichtet werden und und und
und wie letztendlich das alles konextualisiert wird.
Was ist eigentlich Leistung? Woran misst sich individuelle Leistung? Leistet ein Mensch mit Behinderung in der Bewältigung seiner Lebensumstände soviel weniger wie ein Erbe eines Milliardenvermögens? etc. pp.
Die Interpretation und Kontextualisierung von Studienergebnissen und solcher Grafiken erfordert Expertenwissen.
Und wenn die Reallöhne steigen, ist das was gutes. Denn gemeinhin bedeutet das Kaufkraftgewinn und somit Wohlstandgewinn (unter sonst gleichen Umständen, wie bspw. gleichbleibende staatliche Leistungen).

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Der CDU wird dann mit dem richtigen Partner das zukünftig anpacken.

Haben sie auch dabei gesagt, wie sie das umsetzen und wieviel Geld sie dabei unter der Schuldenbremse verwenden wollen (nicht nur initial sondern dann laufend)?
So weit ich weiß sind ein Großteil der Strukturen einfach zerstört, wie bspw. Kreiswehrersatzämter oder Kasernen etc. aber auch bürokratische und personelle.
Sieht mir ganz nach einer populistischen Quatschforderung aus.

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@Sodis sprach -als Antwort- nur die Entwicklung der Reallöhne ab den 2010ern bis heute an

„In den 2010er Jahren sind Reallöhne überwiegend gestiegen. Das wurde nur leider von den Krisenjahren seit Corona wieder aufgefressen.“

Dafür reicht die Grafik.

Sein Punkt ist ja ein anderer, worin ich auch übereinstimme. Fands trotzdem witzig, dass die erste Grafik das gleiche zeigt wie meine, bloß einen anderen Zeitraum.

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… und ist somit für die Fragestellung, die Lassic aufgeworfen, hat zu unterkomplex.